#trending // Wahljahr 2017 Einer der erfolgreichsten Facebook-Beiträge von Politikern oder Parteien war am Dienstag der von Sarah Wagenknecht mit einer Gäste-Statistik von "Wahlsendungen" des Ersten und des ZDF. Wagenknechts Fazit: "Obwohl die SPD in den Umfragen kaum noch zehn Prozent mehr als die Linke hat, erhält sie in den Wahlsendungen von ARD und ZDF mit satten 223 Minuten knapp fünf mal so viel Sendezeit wie die Linke mit gerade mal 46 Minuten." Das Problem an Wagenknechts Statistik: Sie konzentriert sich einzig auf Programme mit Spitzenkandidaten. So nahm sie das TV-Duell und die vier Townhall-Meetings mit Merkel und Schulz in die Wertung, ansonsten aber nur noch drei andere Sendungen. Eine davon, die "Abschlussrunde der Spitzenkandidaten", findet sogar erst noch statt. Wagenknecht will aber schon wissen, dass Merkel, Schulz und sie dort jeweils ca. 13 Minuten zu Wort kommen. Was kurios ist, denn Merkel und Schulz nehmen an dieser Runde gar nicht teil - stattdessen Ursula von der Leyen und Manuela Schwesig. Auch falsch: Die Runde findet nicht am Freitag, sondern am Donnerstag statt. Fairer wäre ohnehin gewesen, die Statistik nicht nur auf die Sendungen mit Spitzenkandidaten zu konzentrieren. Seit Wochen gibt es im Ersten und im ZDF nahezu täglich politische Diskussionssendungen - mit Gästen aus allen relevanten Parteien. Über die Zuspitzung der "Duell"- und "Townhall"-Formate auf die beiden Top-Kandidaten lässt sich sicher streiten, doch in allen anderen Sendungen hatten FDP, Grüne, Linke und AfD definitiv eine faire und ausführliche Chance, ihre Inhalte zu transportieren. |