Ein Blogeintrag schaffte es am Dienstag bis in die Top Ten der deutschsprachigen Artikel nach Social-Media-Interaktionen - mitten zwischen die oben erwähnten Themen Merkel, Greenpeace und Lifeline. Der Text stammt von Rudi Fußi, einem österreichischen Berater, TV-Moderator und Aktivist, der in der Vergangenheit auch in diversen Parteien aktiv war. Fußi schrieb in seinem Blog "Rudis Welt" unter der Headline "Herr im Himmel, wir danken Dir, dass die Neger hungern und nicht wir!" einen in sehr klarer Sprache formulierten Kommentar zur aktuellen politischen Situation in Österreich, Deutschland und Mitteleuropa. Mit Sätzen wie "Aussagen der extremen Rechten, die man vor zwanzig Jahren nicht einmal ernst genommen hätte sind heute Mainstream. Das vermittelte Menschenbild ist keines, das sich mit den Werten der Aufklärung vereinbaren lässt." Oder "Zuerst hat man die extreme Rechte ignoriert und belächelt, dann hat man ihre Themen übernommen und irgendwann auch deren Positionen. Und da stehen wir jetzt." Oder: "Flüchtlinge sind Menschen, die ihr Leben verbessern wollen. Sie fliehen vor Krieg, Zerstörung, Verfolgung. Oder aus Hunger. Oder, weil sie keine Lebensperspektive haben. Ist das verwerflich? Würde nicht jeder vernunftbegabte Mensch so handeln?" Oder: "Entsolidarisierung. Darum geht es doch im Kern. Wo jeder nur auf sich schaut, schaut man nicht auf andere. Und wenn man nicht auf andere schaut, werden einem die anderen irgendwann egal. Und wenn uns die anderen egal sind, dann sind wir verloren."
Fußis Fazit: "Ich habe keine Lust dabei zuzusehen wie Europa, unsere Art zu leben, unsere Werte, unsere liberale Demokratie, unsere offene Gesellschaft letzlich, einfach so zerstört werden. Mischen wir uns ein. Noch ist nicht alles verloren." 9.500 Likes, Shares & Co. gab es für den Text auf Facebook und Twitter.