Einer meiner ersten Gedanken nach Lesen von Mark Zuckerbergs Ankündigung für einen renovierten Newsfeed war: Wenn das mal Lügnern und Populisten nicht sogar hilft. Zuckerberg will seine Nutzer glücklicher machen, indem er ihnen weniger Posts von Unternehmen, Marken und Medien zeigt und dafür mehr von Freunden und Familien. Posts, mit denen die Menschen viel interagieren, sollen aber weiterhin populär gezeigt werden. Und mit welchen Posts interagieren Menschen in der Regel öfter? Mit schreienden Aufregern, egal ob wahr oder falsch, oder mit seriösem Journalismus? Eben.
Die New York Times hat nun zusammen gefasst, was in den Ländern passiert ist, in denen seit einigen Monaten Medien-Posts aus den normalen Timelines der Nutzer heraus genommen wurden. Tatsächlich gab es einige dramatische Fälle, in denen sich Lügen ungebremst fortpflanzten - und die Aufklärung über diese Lügen ungelesen blieb. In der Slowakei zum Beispiel, oder in Bolivien. Zwar sagt Facebook, die angekündigten Änderungen würden anders funktionieren als in den entsprechenden Ländern, doch die Erfahrungen dort machen wenig Mut und Hoffnung auf ein glücklicher machendes Facebook.