#trending // irreführende Headlines am Beispiel von Bild Der nach Social-Media-Interaktionen erfolgreichste Artikel deutschsprachiger Medien kam am Donnerstag von Bild. Und in der Redaktion sitzt sicher mindestens eine Person, die in die Hände klatscht und denkt: "Ha, hat sich gelohnt, die Headline". Der Artikel trug die Überschrift "Laut Autopsie-Bericht - George Floyd (†46) hatte Coronavirus". Korrekterweise müsste sie aber lauten: "Laut Autopsie-Bericht - George Floyd (†46) hatte vor Wochen den Coronavirus, für seinen Tod war das aber völlig irrelevant, es ist also eigentlich auch gar keine Nachricht, dennoch danke für Ihre Aufmerksamkeit". Bild beließ es aber bei "Laut Autopsie-Bericht - George Floyd (†46) hatte Coronavirus" - und das womöglich mit voller Absicht, denn natürlich suggeriert die Headline einen Einfluss des Virus auf den Tod des Mannes. Und so ist es auch kein Wunder, dass beim "Wir lesen nur Headlines, kommentieren diese dann aber sofort"-Dienst Facebook einige der nach Likes populärsten Kommentare unter dem Bild-Post diese waren: "Das kann ja wohl nicht wahr sein eine Frechheit jetzt schiebt alles auf den Virus um alles schön zu vertuschen" und "Der Richter: 'Wir sind zum Entschluss gekommen das er nicht wegen dem Polizisten sondern an dem Coronavirus gestorben ist'" und "Irgendwie war es ja klar das es darauf geschoben wird" und "Aha... Also ist er nicht durch den Polizisten gestorben sondern zählt jetzt auch als Corona toter". Selbst im Bild-Artikel steht aber geschrieben: "Die Infektion stand jedoch nicht in Zusammenhang mit seinem Tod, zumal sie seit April bekannt war und er 'höchstwahrscheinlich' keine Symptome mehr hatte, wie es in dem am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlichten Autopsiebericht hieß." Aber eine solche Information direkt in der Headline wäre dann ja eben keine Nachricht mehr, die Traffic bringen könnte. |