#trending // Mirco Nontschew Millionen Deutsche bewegte am Wochenende die Meldung vom Tod des Comedians Mirco Nontschew. Mehr als 5 Millionen Suchanfragen registrierte Google am Samstag, Nontschews Wikipedia-Seite wurde am Samstag 883.128 mal aufgerufen. Zum Vergleich: Im gesamten November gab es keine Wikipedia-Seite, die im kompletten Monat mehr als 536.870 mal besucht wurde. Die Todesmeldung der "Bild" mit der Headline "Er starb mit 52 Jahren - Trauer um Star-Comedian Mirco Nontschew!" erzielte am Wochenende 129.900 Facebook- und Twitter-Interaktionen. Seit März gab es keinen journalistischen Artikel mehr, der so viele Reaktionen in den sozialen Netzwerken hervorrief. Und in den jüngsten 12 Monaten insgesamt nur vier - allesamt Corona-Aufreger. Viele Kollegen und Freunde widmeten Nontschew Posts in den sozialen Netzwerken. So twitterte Torsten Sträter: "Mirco Nontschew, das Genie der absurden Comedy, einzigartig in der Fülle dessen, was er war und konnte, ist nicht mehr da. Dieser Mann war 100 Komiker in einem, eine verrückte Wundertüte des Humors, ein Stern. Es ist so ungerecht" und erzielte damit 48.500 Likes und Retweets. Wigald Boning schrieb: "Echte Genies sind rar. Mirco war ein solches, und obendrein ein besonders liebenswertes. Ich bin furchtbar traurig. Ruhe in Frieden, lieber Mirco" und kam damit auf 25.200 Likes und Retweets. Auf Facebook postete Mario Barth: "Unfassbar, gelähmt und voller tiefer Trauer, verabschiede ich mich nicht nur von einem der größten und mit Abstand besten und nettesten Kollegen, sondern vielmehr auch vom Menschen und Freund Mirco. Es gibt keine Worte für diesen wahnsinnigen Verlust." 82.400 Likes, Reactions, Shares und Kommentare gab es hier. Ralf Schmitz schrieb bei Facebook: "Ach Mirco, hör auf! Spiel mir bitte noch mal was auf der Baguette-Flöte vor. Verdammte Sch***. Du und ich haben, wenn die Kamera nicht lief und wir Mist gebaut haben, oft so sehr gelacht, dass wir keine Luft bekommen haben und wieder in die Maske mussten. Das werde ich unglaublich vermissen. Dich werde ich unglaublich vermissen, Großer! Dein Ralf". Dieser Post bekam 79.100 Reaktionen. Auf Instagram postete Michael "Bully" Herbig, in dessen "LOL" Nontschew zuletzt mitwirkte: "Du hast die Menschen glücklich gemacht. Wir haben so unendlich viele Lachtränen wegen Dir vergossen! Die heutigen Tränen dagegen sind bitter und schmerzhaft! The show must go on … für Dich Mirco!" und erzielte damit 90.800 Likes und Kommentare. Chris Tall schrieb: "Du warst für mich immer einer der allergrößten. Es zerreißt mir das Herz! Mein herzliches Beileid und ganz viel Kraft an die Hinterbliebenen. Ruhe in Frieden el Comandante". 87.500 Likes und Kommentare gab es dafür.
#trending // FFP2-Masken Der erfolgreichste Artikel im Zusammenhang mit der Pandemie kam am Wochenende von der "Tagesschau" und war eine durchaus gute Nachricht. Headline: "Studie des Max-Planck-Instituts: Infektionsrisiko mit FFP2-Maske minimal". 34.000 Facebook- und Twitter-Interaktionen gab es für den Artikel. Das Institut errechnete u.a. die Ansteckungsgefahr für den Fall, dass sich "ein infizierter und ein gesunder ungeimpfter Mensch" 20 Minuten lang "in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen". Ergebnis: Die Ansteckungsgefahr liegt bei 0,1 Prozent! Allerdings nur dann, wenn die Maske korrekt, also luftdicht, getragen wird. Und: "Die Analyse der Forscher zeigt auch, dass dicht abschließende FFP2-Masken im Vergleich zu gut sitzenden OP-Masken 75 mal besser schützen. Dennoch senken auch medizinische Masken bei guter Passform die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent." Also: Maske tragen! FFP2-Masken! Und: Korrekt tragen! Und nicht schlampig, damit man ein bisschen besser atmen kann. FFP2-Masken retten Leben! #trending // die "Lockdown-Macher" der "Bild" Für einen Aufreger sorgte am Wochenende erneut die "Bild". Mit der extrem simplen und letztlich auch falschen Headline "Die Lockdown-Macher" stellte das Boulevard-Medium die drei Wissenschaftler Dirk Brockmann, Viola Priesemann und Michael Meyer-Hermann an den Pranger der von Corona genervten Öffentlichkeit. "Bild" behauptet im dazu gehörenden Artikel "Mit Physik-Modellen berechnete die Runde, welche Maßnahmen die Infektionen drücken, die vierte Welle brechen könnten: massive Kontaktbeschränkungen, flächendeckend 2G, Clubs und Diskotheken dicht, Maskenpflicht an Schulen. Die Empfehlungen gingen an Olaf Scholz (63, SPD). Der Bald-Kanzler drückte sie beim Corona-Gipfel durch." Ich weiß nicht, ob der Autor oder die Autorin des Textes - er oder sie hat seinen/ihren Namen lieber nicht drüber geschrieben - zumindest nicht in der Online-Version - selbst glaubt, was er/sie da schreibt. Aber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Schuld an politischen Entscheidungen zu geben. Erbärmlich. Allerdings hat "Bild" ja eine gewisse Historie, was dieses Beschimpfen der Wissenschaft angeht - man denke an Christian Drosten. Lächerlich in dem Text auch die Passage: "Der Winter-Lockdown! Jetzt gibt es scharfe Kritik! Niemand dürfe aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden, so FDP-Politiker Frank Schäffler (52) zu BILD. Und: 'Das Böllerverbot ist völliger Unsinn!'" Bei manchem Leser kommt also an: Brockmann, Priesemann und Meyer-Hermann verhindern, dass ich böllern darf! Was natürlich vollkommener Blödsinn ist. Und auch das Wort "Lockdown" in der Headline ist falsch. Denn insbesondere Viola Priesemann hat vor einigen Tagen mit diversen anderen eine Berechnung veröffentlicht, laut der ein "flächendeckender Lockdown" eben vermieden werden kann. Die Wissenschafts-Beschimpfung rief am Wochenende daher viel Empörung in den sozialen Netzwerken hervor. So schrieb die Transformationsforscherin Maja Göpel auf Twitter: "Das ist nicht nur gelogen, sondern Verleumdung & eine Gefahr für die Freiheit von Wissenschaftler*innen, nach bestem Wissen zu beraten. Bitte Klarstellung aus Politik & Presserat - hier meine volle Solidarität mit @DirkBrockmann @ViolaPriesemann & Michael Meyer-Hermann". 25.800 Likes und Retweets gab es dafür. Christian Drosten antwortete auf den Tweet: "Ich halte es ebenfalls für geboten, dass die Politik sich zu dieser Darstellung richtigstellend positioniert, um die betroffenen Wissenschaftler zu schützen" und erzielte 21.500 Likes und Retweets. 14.300 Reaktionen gab es auf den Tweet von Sebastian Wilken: "Hallo, ich bin Sebastian und Wissenschaftler. Ich ertrage es nicht länger, dass #BILD und andere Organe eine Hetzjagd auf Forschende betreiben, nur weil diese ihren Job machen: Fakten benennen. Ich möchte nicht in einem Klima der Angst leben. Ich verlange #konsequenzenfürbild!" #trending // Deutsche Tops des Tages Story nach Social-Media-Interaktionen: "sport1" - "Vernichtende Kritik an Zwayer" (13.600 Interaktionen bei Facebook und Twitter) Story nach Likes & Shares bei Twitter: "Exxpress" - "Alle Details zum Gesetz gegen Impfgegner: Bis zu einem Jahr Beugehaft" (5.500 Likes und Shares) Podcast (Apple Podcasts): "Das Coronavirus-Update von NDR Info" - "Sonderfolge: Alles machen, was möglich ist" Google-Suchbegriff: Mönchengladbach gegen Freiburg (200.000+ Suchen) Wikipedia-Seite: Mirco Nontschew (883.100 Abrufe am Samstag) Youtube-Video [die Nummer 1 aller am Samstag veröffentlichten deutschsprachigen Videos]: "Fritz Meinecke" - "7 vs. Wild - Psychischer Verfall | Folge 9" Serie (Netflix): "Haus des Geldes" Song (Spotify): Mariah Carey - "All I Want for Christmas Is You" (681.800 Stream-Abrufe aus Deutschland am Samstag) Musik (Amazon): Abba - "Voyage" (Audio CD) DVD/Blu-ray (Amazon): "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben" (Blu-ray) Game (Amazon) [ohne Gutscheinkarten und Hardware]: "Mario Kart 8 Deluxe" (Nintendo Switch) Buch (Amazon): Sebastian Fitzek - "Playlist" (Gebundene Ausgabe) #trending // Feedback Anmerkung: Alle in #trending genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders vermerkt auf den Vortag der Newsletter-Veröffentlichung (Stand: 24 Uhr) Was finden Sie gut an #trending? Was schlecht? Was fehlt Ihnen? Schreiben Sie mir! |