#trending // PCR-Tests Der Artikel mit den meisten Facebook- und Twitter-Interaktionen kam am Montag von "Bild". Mit "Neue Studie belegt - PCR-Tests kein Maßstab für Lockdown" sammelte das Boulevardangebot 14.800 Likes & Co. ein. Inhalt: Forscher der Universität Duisburg-Essen hatten zusammen mit Forschern der Universität Münster und dem MVZ Labor Münster Corona-Testergebnisse von 160.000 Menschen ausgewertet. Das Fazit der Wissenschaftler: "Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unser Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auf Mitmenschen auch übertragen können. Die am Ende errechnete Zahl von SARS-CoV-2 positiv Getesteten sollte daher nicht als Grundlage für Pandemiebekämpfungsmaßnahmen, wie Quarantäne, Isolation oder Lockdown, benutzt werden." Die Autoren und Autorinnen raten laut idw dazu, "Daten aus anderen Bereichen zur Bewertung der Pandemie-Lage zu erheben bzw. zu nutzen". Sie sagen: "Geeigneter wären zum Beispiel verlässliche Angaben zur Intensivbetten-Belegung sowie zur Mortalität, also zu der jeweiligen Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19". Oder - und das stellt "Bild" in den Vordergrund des Artikels: "Laut der Studie könnte die Aussagekraft von PCR-Tests verbessert werden, wenn der sogenannte Cycle-Threshold-Wert erfasst wird. Er zeigt, wie hoch die Ansteckungsgefahr tatsächlich ist." Neu ist dieser Ansatz keineswegs, genau so wenig wie die Erkenntnis, dass ein positiver Test allein nichts darüber aussage, wie ansteckend jemand ist. Das Problem dabei: "Das Robert Koch-Institut weist allerdings darauf hin, dass der Ct-Wert nur einen semiquantitativen Messwert darstellt und von Labor zu Labor nicht unmittelbar verglichen werden kann. Das wäre nur möglich, wenn es einen Bezug auf einen exakt quantifizierbaren Standard gäbe. Der Virologe Christian Drosten schlägt daher vor, die Geräte zur Durchführung der PCR-Reaktion auf eine bestimmte Virenmenge zu kalibrieren." Die Folge wäre: "Wenn es also möglich wäre, die ermittelten Ct-Werte besser vergleichen zu können, wäre das zumindest eine Möglichkeit festzustellen, ob positiv getestete Personen auch tatsächlich noch ansteckend sind. Dies hätte dann unter anderem Einfluss auf die Länge der angeordneten Quarantäne. Bisher ist es allerdings so, dass die meisten Labore bei einem positiven PCR-Test den Ct-Wert den Gesundheitsämtern ohnehin nicht mitteilen." Die Wissenschaft macht sich also längst (der zitierte Artikel der "Deutschen Apotheker Zeitung" stammt aus dem Oktober 2020) Gedanken darüber, wie die Aussagekraft der PCR-Tests mit Hilfe des Ct-Wertes verbessert werden könnte, der "Bild"-Aufreger kommt also reichlich spät und liefert keine neuen Erkenntnisse. #trending // das CDU-CSU-Wahlprogramm Artikel zum gestern vorgestellten "Regierungsprogramm" bzw. Bundestagswahlprogramm der CDU und CSU schafften es hingegen nicht ins Vorderfeld der Social-Media-News-Charts. Der journalistische Artikel zum Programm mit den meisten Facebook- und Twitter-Interaktionen war noch der von der "Welt" mit der Headline "Baerbock kritisiert Wahlprogramm von CDU/CSU als mutlos". Er kam auf 2.900 Reaktionen. Armin Laschet twitterte nur ein paar sehr allgemeine Sätze zum Programm und kam damit auf gerade mal 310 Likes und Retweets. Markus Söder setzte ein paar mehr Tweets zum Programm ab, der erfolgreichste kam aber auch hier nur auf etwa 440 Likes und Retweets. Ganz andere Zahlen erreichten kritische Stimmen zum Programm auf Twitter. So schrieb Nico Semsrott, Satiriker und Europa-Abgeordneter der "Partei": "CDU/CSU wollen auf Steuererhöhungen verzichten. Hä? Und wie wollen sie die Milliardenkosten wieder reinholen, die allein Scheuer und Spahn verursacht haben?" und erreichte damit 11.100 Likes und Retweets. Marina Weisband erzielte 8.700 Likes und Retweets mit "Alles wie früher! Malle für 20€! Jeder ein Auto! Steuern runter! Schwarze Null! Tolle Infrastruktur! Einhörner für alle! #CDU Wahlprogramm" und vom Account "Kaffeecup" kam der Tweet "Ich sag es mal so: Wenn du als CDU 16 Jahre durchweg dieses Land regierst und die Kanzlerin stellst, um dann dein Wahlprogramm mit 'Programm für Erneuerung' zu betiteln, hast du in diesen 16 Jahren scheinbar nicht allzu viel richtig gemacht – und weißt das auch ganz genau", der 6.300 Likes und Retweets einsammelte. #trending // das ÖFB-Team Die erfolgreichsten deutschsprachigen Posts zur Fußball-EM kamen am Montag ausnahmsweise nicht von deutschen Spielern, sondern von einigen aus Österreich. Der Grund: der Achtelfinal-Einzug, den das ÖFB-Team durch den Sieg gegen die Ukraine klar gemacht hat. Auf den ersten vier Plätzen der erfolgreichsten deutschsprachigen Facebook-Posts vom Montag fanden sich allein drei aus Österreich. So kam David Alaba mit "Achtelfinale! Gemma! Gemma! Gemma!" auf 71.000 Likes & Co., die offizielle Seite "Das Nationalteam" erreichte mit "AUS! SIEG! ACHTELFINALE!" 17.300 Interaktionen und Marko Arnautovic mit "Auf geht's Burschen, wir packen das!", veröffentlicht vor dem Spiel, 15.600. #trending // Deutsche Tops des Tages Story nach Social-Media-Interaktionen: "Bild" - "Neue Studie belegt - PCR-Tests kein Maßstab für Lockdown" (14.800 Interaktionen bei Facebook und Twitter) Story nach Likes & Shares bei Twitter: "Bild" - "Neue Studie belegt - PCR-Tests kein Maßstab für Lockdown" (4.700 Likes und Shares) Podcast (Apple Podcasts): "Apokalypse & Filterkaffee" - "Das perlt! (mit Jakob Lundt)" Google-Suchbegriff: Russland - Dänemark (200.000+ Suchen) Wikipedia-Seite: Robin Gosens (240.900 Abrufe am Sonntag) Youtube-Video [die Nummer 1 aller am Sonntag veröffentlichten deutschsprachigen Videos]: "BibisBeautyPalace" - " .. | Bibi" Serie (Netflix): "Élite" Song (Spotify): Måneskin - "Beggin'" (442.900 Stream-Abrufe aus Deutschland am Sonntag) Musik (Amazon): Helloween - "Helloween (2CD Digipak)" (Audio CD) DVD/Blu-ray (Amazon): "Chernobyl" (Blu-ray) Game (Amazon) [ohne Gutscheinkarten und Hardware]: "Miitopia" (Nintendo Switch) Buch (Amazon): Robin Gosens - "Träumen lohnt sich. Mein etwas anderer Weg zum Fußballprofi" (Broschiert) #trending // Feedback Anmerkung: Alle in #trending genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders vermerkt auf den Vortag der Newsletter-Veröffentlichung (Stand: 24 Uhr) Was finden Sie gut an #trending? Was schlecht? Was fehlt Ihnen? Schreiben Sie mir! |