Trump lässt Atomdeal platzen - Anleger zeigen sich unbeeindruckt
Trump lässt Atomdeal platzen - Anleger zeigen sich unbeeindruckt von Sven WeisenhausEs ist DAS Thema in den Medien am heutigen Tage: US-Präsident Donald Trump hat am gestrigen Dienstagabend (MEZ) verkündet, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. An den Börsen ging diese Entscheidung allerdings, abgesehen von einigen stärkeren Schwankungen der Ölpreise, nahezu spurlos vorüber. Und genau darauf waren Leser der gestrigen Börse-Intern bereits vorbereitet - Zitat: „Was das geopolitische Geschehen angeht - Syrien, Iran-Deal, Handelskonflikt, etc. - so sehe ich darin aktuell nur eine relativ geringe und immer nur kurzfristige Gefahr für die Aktienkurse.“ Die Börsen reagieren eben auf solche Entwicklungen meist sehr rational. Daher sollten auch Sie als Anleger sich nicht von derartigen Meldungen verunsichern lassen. 13.000er Marke zieht den DAX an DAX-Anleger tun dies ebenfalls nicht. Sie werden stattdessen von der psychologisch wichtigen 13.000er Marke angezogen (dunkelblaue Linie im folgenden Chart). Diese wurde vorgestern bereits mit im Hoch 12.961,05 Zählern beinahe erreicht. Und heute startete der DAX mit dem bisherigen Tageshoch von 12.962,52 Punkten sogar schon einen zweiten Anlauf in Richtung runde Marke - trotz der Meldungen zum Atomdeal. Nach dem bullishen Ausbruch über die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten und die 200-Tage-Linie (grüner Pfeil im Chart) befindet sich der deutsche Leitindex damit weiterhin in einer hervorragenden Position, um die psychologisch wichtige Marke zu erreichen oder sogar zu überschreiten. Zumal der Index bereits mehr als 61,80 % der gesamten Korrekturbewegung vom 24. Januar bis 26. März aufgeholt hat und diese damit aus Sicht der Fibonacci-Marken (schwarze horizontale Linien) als beendet gilt. Die höchst relevante Mittellinie zeigt Wirkung Allerdings hat der DAX seit dem Korrekturtief bei 11.726,62 Punkten bereits ordentlich zugelegt - binnen zwei Monaten um mehr als 10 %. Und er steht aktuell vor wichtigen Hürden. Vordergründig scheint der DAX vor der 13.000er Marke zurückzuschrecken. Doch aus Sicht der Target-Trend-Methode hängt der Kurs aktuell exakt an der Mittellinie bei 12.945 Punkten fest (rote Pfeile). Und diese ist damit, wie bereits in der Börse-Intern vom 2. Mai betont, relevanter als die 13.000er Marke. Und wie damals ebenfalls beschrieben, ist an der Mittellinie nun mit einer kleinen oder auch längeren Konsolidierung zu rechnen. Die Dauer und Intensität sowie die Art und Weise dieser Konsolidierung können als weiterer Hinweis für die aktuelle Kraft der Bullen genutzt werden. Auf die Art und Weise der Konsolidierung achten Gelingt nach kurzer Dauer eine dynamische Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, hat der DAX die Chance, mit dem Eindringen in das Rechteck zwischen 12.590 und 13.300 Punkten auch die obere Begrenzung des Rechtecks (13.300 Punkte) anzusteuern. Prallt der DAX dagegen auf aktuellem Niveau recht schnell nach unten ab, würde in diesem Fall die Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) weiter Form annehmen, die aktuell im längerfristigen Bereich droht (siehe auch „Eine große SKS und das Ende der Rally im DAX?“). Allerdings ist es durchaus möglich, dass der DAX mit einem Rücksetzer von der Mittellinie erst einmal nur wieder auf das Ausbruchsniveau bei 12.590 Punkten zurückfällt, um dieses von oben zu testen. Dadurch würde das aktuell sehr bullishe Chartbild nicht beschädigt. Nur wenn diese untere Rechteckbegrenzung wieder nachhaltig nach unten gebrochen wird, wäre dies ein bearishes Signal und ein weiterer Hinweis auf die SKS. Saisonal schwache Phase nähert sich Ganz unrealistisch ist dieses bearishe Szenario nicht. Denn mit den Sommermonaten nähert sich inzwischen mit großen Schritten die saisonal problematische Phase. Und diese lässt in einem Zwischenwahljahr für den DAX einen besonders schwachen Kursverlauf erwarten (siehe folgender Chart). Bislang hat sich der DAX 2018 schon recht gut an das saisonale Muster gehalten: Auf eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung folgte ein Ausbruch nach oben. Kommt es daher nun auch bald zu den befürchteten Kursverlusten? Fazit Noch sollte man auf weiter steigende Kurse setzen. Denn negative Nachrichten, wie der Ausstieg der USA aus dem Iran-Atomabkommen, werden derzeit von den Anlegern ignoriert, was auf eine klare Marktstärke hinweist. Und diese spiegelt sich auch in einem kurzfristig klar bullishen Chartbild wider. Erst wenn sich der Ausbruch über die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten im DAX als Fehlsignal entpuppt, muss man sehr vorsichtig werden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de
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