die meisten deutschen Kommentatoren sind noch völlig fassungslos angesichts der Tatsache, dass eingetreten ist, was doch nicht sein kann, weil es nicht sein darf: Donald Trump hat sich deutlich gegen seine Herausforderin Kamala Harris durchgesetzt und die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. Nach einem besseren Start bei der Stimmenauszählung blieb der Republikaner den gesamten Wahlabend in Führung. Mein Kollege Ben Krischke berichtete hier und hier. Ein erneut von Trump regiertes Amerika wird Europa und Deutschland zwingen, Realitäten anzuerkennen, die ohnehin unvermeidlich sind. Das Unverständnis Deutschlands gegenüber Trumps Amerika ist ein deutsches Problem, kein amerikanisches, schreibt Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß. Während die deutsche Linke ihre Abneigung gegenüber Donald Trump zelebriert, weiß der wiedergewählte US-Präsident, wie man durch Zukunftsversprechen Wähler gewinnt. Das würde auch bei den Deutschen funktionieren, die keine Lust auf bloße Verwaltung des Niedergangs haben. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier fordert: Make Germany great again! Pausenlos wurde diese US-Wahl als „historisch“ bezeichnet. Müssten die Menschen in New York dann nicht geradezu elektrisiert sein angesichts der Tragweite dieser Abstimmung? Ulrich Berls unternimmt einen Streifzug durch die größte Stadt des Landes und fragt sich: Sieht so eine Schicksalswahl aus? Selbst ein technischer Laie findet schnell heraus, dass moderne Ampelanlagen sich bei einem Defekt von selbst abschalten. Die Berliner Ampel ist jedoch so defekt, dass nicht einmal das klappt. Da müssen die Bürger das Abschalten wohl selbst übernehmen, meint Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg. Eine Reparatur der Ampel hat Bundesfinanzminister Christian Lindner vor wenigen Tagen mit seinem Grundsatzpapier für eine deutsche „Wirtschaftswende“ wenigstens versucht. Der Ökonom und Lindner-Berater Lars Feld spricht im Interview mit Alexander Marguier über die Tragweite der vom Bundesfinanzminister geforderten Wirtschaftswende, über die negativen Reaktionen darauf bei SPD und Grünen – und über seine Ablehnung einer Aussetzung der Schuldenbremse. „Ohne substanzielle Kompromisse“, sagt Feld, „steht die Ampel vor dem Aus.“ Wie jeden Mittwoch stellt die Filmwissenschaftlerin Ursula Kähler auch heute wieder den Film der Woche vor. In dem semifiktionalen Dokumentarfilm „Bekenntnisse des Hochstaplers Thomas Mann“ wird der Jahrhundertautor zum Produkt queerer Fantasien. Die hier behauptete Übereinstimmung zwischen Mann und seiner Romanfigur Felix Krull ist an den Haaren herbeigezogen. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |