Liebe Frau Do, es ist eine Tragödie mit Ansage. Mindestens 55 Tote und mehr als 2800 Verletzte - das ist die bittere Bilanz der Unruhen gestern im Gazastreifen. Zum Jahrestag der israelischen Staatsgründung gibt es regelmäßig Proteste militanter Palästinensergruppen, doch dieses Jahr hat die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem den Konflikt befeuert. Denn der Status von Ost-Jerusalem ist nicht geklärt, beide Seiten reklamieren den Teil für sich. Donald Trump war das egal. Der US-Präsident trägt nun durch seine einsame - gegen die Warnungen nahezu aller Partner erfolgte - Entscheidung eine Mitverantwortung für die Eskalation. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu spricht von einem „großartigen Tag für den Frieden“. Was für ein Hohn! Tausende junge Israelis, die den 70. Jahrestag der Gründung ihres Staates zum Anlass genommen haben, um in den sozialen Netzwerken für Frieden und Aussöhnung zu werben, erleben einen Tag der Gewalt, geschürt von alten Männern mit zu viel Hass im Herzen. Trump, Netanjahu, Abbas. Wo sind eigentlich die Friedenspolitiker? Hier sind die Details. Sie spielen für Deutschland, genießen die Privilegien freiheitlicher, demokratischer Gesellschaften und werben für den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Ja, geht’s noch? Die Fußballprofis Mesut Özil und Ilkay Gündogan haben sich fotografieren lassen, als sie dem türkischen Präsidenten in London Trikots ihrer Vereine überreichten. „Mein Präsident“ schrieb Gündogan auf das Trikot. Es ist unsägliche Wahlkampfhilfe für einen Autokraten, der Journalisten und Oppositionelle einsperren lässt. Meine persönliche Meinung: Der DFB sollte die beiden aus dem Kader werfen. Es sind schließlich keine kleinen Jungs mehr. Die Geschichte dazu lesen Sie hier, Gianni Costa kommentiert den Vorgang. Autofahrer, die in der Nacht von Sonntag auf Montag über die A3 bei Leverkusen mussten, brauchten verdammt viel Geduld. Nichts ging mehr. Fünf Wasserbüffel hatten sich auf die Autobahn verirrt. Die Tiere büxten von ihrer Weide bei Leverkusen aus, nachdem ein Baum auf den Zaun gestürzt war und eine Bresche hineingeschlagen hatte. Der Rettungseinsatz war aufwändig: Erst trieben Feuerwehr und Polizei die Tiere mit Hilfe zweier Lkw in die Enge, dann wurde eine Tierärztin gerufen, die die Büffel betäubte. Bernd Bussang, Franziska Hein und Thomas Grulke über eine gefährliche Rettungsaktion. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |