Die Zahl der Gewalttaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 hervor, die Noch-Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, und der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Ulrich Mäurer (SPD), am Mittwoch in Berlin vorstellten. Demnach sind Gewaltdelikte um 1,5 Prozent im Vergleich zu 2023 auf 217.277 Fälle gestiegen. Auch die Fallzahlen von Vergewaltigungen, sexueller Nötigung und anderen sexuellen Übergriffen erhöhten sich um 9 Prozent – auf zuletzt 13.320 Fälle an. Die Statistik verzeichnet ebenso einen deutlichen Anstieg der nicht-deutschen, aber auch der jugendlichen Tatverdächtigen um 7,5 bzw. 3,8 Prozent. Um 5,1 Prozent zugenommen hat die Gewalt gegen Rettungs- und Polizeikräfte (117.548 Fälle). Die Gesamtzahl der Straftaten ging zwar um 1,7 Prozent auf gut 5,8 Millionen Fälle zurück. Das wird aber eher mit der Teillegalisierung von Cannabis vor einem Jahr erklärt, wodurch viele Rauschgiftdelikte aus der Statistik fielen. Generell lag die Aufklärungsquote bei rund 58 Prozent. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält eine Stärkung der Bundespolizei für geboten: „Allein durch die Verschärfung von Gesetzen werden wir nicht die notwendige Abschreckung erreichen“, sagte Herrmann dem FOCUS. Der CSU-Politiker zeigte sich besorgt über einen „überdurchschnittlichen Anteil an Ausländern bei der Kriminalität“. Herrmann weiter: „Zu viele sind nicht wirklich in unsere Gesellschaft integriert.“ BKA-Chef Münch ergänzte: „Migrationssteuerung ist enorm wichtig, um das Problem überhaupt beherrschen zu können.“ Daniela Behrens, Innenministerin von Niedersachsen (SPD), forderte indes die neue Bundesregierung zu umfassenden Änderungen beim Cannabis-Gesetz auf. „Wir haben kein einziges Ziel erreicht“, sagte Behrens dem FOCUS. „Weder konnte der Kinder- und Jugendschutz gestärkt, noch der Schwarzmarkt bekämpft werden.“ (rub) |