‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
26. Juli 2023
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
SZ Twitter Mail
Guten Tag,

sich von Männern in Sachen Feminismus belehren zu lassen, ist per se unangenehm. Noch unangenehmer ist es, wenn sie dann auch noch recht haben. So ging es mir mit dem Thema Fußball. Ein guter Freund von mir ist Riesen-Fußballfan – und diskriminiert nicht, wie er sagt. Will heißen: Er schaut Frauen-Fußball genauso gern wie Männer-Fußball und kann die Spielerinnen der amerikanischen Nationalmannschaft fehlerfrei aufsagen, auch der vergangenen Jahrzehnte. Er ist schließlich Fan.

Als ich mich eher mäßig begeistert zeigte in Sachen Frauenfußball, obwohl ich die internationalen Männer-Wettbewerbe meist schaue, fragte er mit vorwurfsvollem Unterton: „Wieso das denn, ich dachte du bist Feministin?“ Ja, wieso eigentlich? Wahrscheinlich, weil ich es aus Deutschland nicht gewohnt bin, wo es lange kulturell eingeübt war, auf Frauenfußball herabzuschauen. Seit diesem Gespräch, es ist schon ein paar Jahre her, schaue ich auch Frauen-Fußball und stelle fest: Ist mindestens genauso spannend anzusehen wie die Jungs-Truppe. Die Spielerinnen sind oft sehr interessante Menschen und Vorbilder. Und die deutsche Mannschaft gewinnt auch mal, was ja Spaß macht als Zuschauerin.

Nicht nur meine sondern auch die deutsche kulturelle Perspektive hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Zum Glück wird der Frauenfußball zunehmend ernst genommen – wenn auch die Zahlen der Zuschauerinnen und Zuschauer noch enorm viel geringer ist als bei den Männern. Selbst die Fifa hat ihre lange vernachlässigte und belächelte Sparte bei der jetzt laufenden WM für sich entdeckt wie nie zuvor: mehr Teams, mehr Geld, schreibt meine Kollegin Anna Dreher in einem sehr interessanten Essay (SZ-Plus). „Alle wollen am Wachstum teilhaben. Die Frage ist nur: Wie groß soll der Frauenfußball werden, und zu welchem Preis?“ Denn Geld kann auch viel kaputt machen.

Für mich als Feministin ist es nicht nur der Sport, der Frauenfußball interessant macht, sondern auch die Tatsache, dass sich viele gesellschaftliche Themen entlang des Sports diskutieren lassen. Und dass sie auch diskutiert werden. Und zwar auch von den Spielerinnen, die sich laut und hörbar zu politischen Themen äußern, etwa gleicher Bezahlung von Frauen und Männern oder den Rechten von LGBTQ-Menschen. Sport und Politik passen eben doch zusammen, auch wenn sich die Fußball-Männer oft nicht genug trauen, ihre Stimme zu nutzen.

Jetzt steht aber erstmal der Sport im Vordergrund. Ich freue mich schon auf die nächsten Spiele – auch wenn sie zu etwas unpraktischen Uhrzeiten stattfinden.

Eine schöne Woche 
Ihre
Kathrin Werner
Redaktionsleiterin Plan W
SZ Twitter Mail
Folgen Sie mir.
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Unsere Lesetipps
SZPlus
Hauptberuflich Torhüterin - im Nebenjob Vorbild
Nationalspielerin Almuth Schult gehört zu einer neuen Generation Athletinnen, die auf die Frage "Kind oder Karriere?" antworten: Beides natürlich.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Die Frau, die sich mit Erdoğan anlegt
Der türkische Präsident hält Zinsen für Teufelszeug. Seine neue Zentralbankchefin hat den Leitzins nun trotzdem schon wieder erhöht, auf 17,5 Prozent. Ihr Ziel: die Wirtschaft retten.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Glückwunsch, Mattel
Der Blockbuster "Barbie" ist ein feministischer Film? Das ist zum Totlachen. Zum Sieg des Kapitalismus über die gerechte Sache.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Was ich gern am Anfang meines Berufslebens gewusst hätte
Sich mehr Zeit lassen, nicht alles so persönlich nehmen, auf sich aufmerksam machen: Viele entscheidende Dinge werden einem erst im Laufe des Berufslebens klar. Wir haben Menschen mit viel Arbeitserfahrung gefragt, was sie ihrem jüngeren Berufs-Ich heute raten würden.
Zum Artikel Pfeil
Das SZ-Sommerticket
Entdecken Sie täglich neuen Lesestoff und erhalten Sie eine FLSK-Flasche gratis.
Jetzt bestellen
Der kluge Satz
"Ich finde es gut, dass Frauen genauso wie Männer genannt werden, dass sich Frauen heute wehren und Männer nicht mehr diesen uneingeschränkten Handlungsraum haben."
Gisela Schneeberger, 74 Jahre
Schauspielerin
Weitere Empfehlungen aus der SZ
SZPlus
Gemeinsam einsam
Jugendliche und junge Erwachsene sind über Social Media so vernetzt wie noch nie, aber auch so allein wie kaum eine Generation vor ihnen. Wie kann das sein?
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Tee von gestern
Bis zum Ende der Sowjetunion war das kleine Georgien der fünftgrößte Teeproduzent der Welt. Nun besinnt es sich auf sein Erbe, lässt uralte Plantagen instand setzen und Qualität neu definieren.
Zum Artikel Pfeil
ANZEIGE
desktop timertrk_px
#FemFact
Männerfußball wird als hochwertiger eingeschätzt - aber nur, wenn die Betrachter wissen, dass es sich um Männer handelt. 
Fachblatt Sport Management Review 
Aus unserer Community
Foto: Katja Hentschel 
Kennen Sie Franka Birke?
Franka Birke ist Mitgründerin und Geschäftsführerin von Metr, einem Berliner Technologie-Startup, das digitale Lösungen für mehr Energieeffizienz in Gebäuden entwickelt.

Was wollen Sie in Ihrem Job erreichen? 
Impact mit innovativen Technologien! Ich finde es großartig Teil einer größeren Bewegung zu sein, die die Welt spürbar verbessert. Der Gebäudesektor verursacht in Deutschland etwa 38 Prozent der CO₂-Emissionen. Wir wollen die Reduktion der weltweiten CO₂-Emissionen beschleunigen, indem wir in den nächsten zehn Jahren 50 Prozent mehr Energieeffizienz bei Gebäuden erreichen.

Welchen Ratschlag haben Sie für Ihr junges Ich? 
Einfach machen. Ich würde mir sagen, dass ich mich trauen soll, eine technische Fachrichtung zu studieren. Über Umwege bin ich trotzdem dort angelangt und leite heute ein Technologieunternehmen. Mein Weg führte über die BWL dorthin, aber Ingenieurin oder Programmiererin hätte ich aus heutiger Sicht auch sehr spannend gefunden. Einfach machen gilt auch fürs Gründen. Gerade bei komplexen Technologien und Projekten hilft es sehr, sich Stück für Stück vorzuarbeiten.

Was macht eine gute Führungskraft aus? 
Eine gute Führungskraft nimmt alle Kolleginnen und Kollegen mit. Sie hört zu, schafft Raum für Gespräche und sorgt für eine Atmosphäre der offenen Kommunikation. Gute Führung bedeutet für mich aber auch, Aufgaben klar zu verteilen, gleichzeitig auf Mikromanagement zu verzichten und sich nicht in Details zu verlieren, sondern auf die individuellen Stärken im Team zu setzen und auf die Expertinnen und Experten vertrauen.

Sie wollen auch Teil unserer PLAN W-Community werden? Dann folgen Sie uns auf Linkedin und Instagram oder schreiben Sie eine Mail an planw@sz.de .
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Zum Heft-Archiv
Muss Arbeit glücklich machen? Wie lernen wir aus Krisen? Und was ist das Geheimnis echter Motivation? Die Antworten darauf finden Sie in diesen Plan W-Magazinen.
Zu den digitalen Ausgaben Pfeil
Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Schreiben Sie mir, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
ig
fb
in
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com.
Wenn Sie den „PLAN W“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt