| | | | | | Kathrin Werner | | | Redaktionsleiterin Plan W | |
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| | | in Gesprächen mit Männern über Feminismus passiert es immer wieder: Einer von ihnen erwähnt, dass irgendeine Frau, die sie kennen, selbst ja gar keine Feministin sein wolle. Dass diese Frau gar nichts gegen Komplimente für ihre hübschen, langen Beine habe â oder gegen die Aufforderung, doch bitte mal freundlich zu lächeln. Dann antworte ich immer, dass natürlich auch Frauen das Patriarchat verinnerlicht haben und es eben ein Prozess ist, bis man die Strukturen der Welt zumindest ein klein wenig durchschaut. Und manche sie auch gar nicht durchschauen wollen. Wonach man diese Frauen â und auch sich selbst â fragen könnte, um den (Selbst-)Check in Sachen inneres Patriarchat zu machen, ist ihre Periode. Schämst du dich dafür? Die meisten Frauen würden vermutlich antworten, dass es ihnen zumindest ein bisschen unangenehm oder peinlich ist, ihre Tage zu haben. Ich kann mich noch daran erinnern, wie furchtbar ich es fand, als mir vor vielen Jahren einmal ein Tampon aus dem Schulranzen rollte und mir dann kichern zurückgegeben wurde. Ich glaube, mein Kopf war noch nie so rot. Und dass, obwohl die Periode zum Alltag meiner Klassenkameradinnen natürlich genauso dazu gehörte wie zu meinem eigenen. Meine Kollegin Laura Städtler hat sich mit diesem Stigma befasst und den Auswirkungen (SZ-Plus), die es auf die Wirtschaft hat. In den vergangenen Jahren gibt es nämlich einen regelrechten Boom rund um Periodenprodukte, also Alternativen zu Tampons und Binden wie zum Beispiel Periodentassen und saugfähige Unterhosen. Fast immer sind es Frauen, die Start-ups für solche Produkte gründen â und dann einer männerdominierten Finanzinvestoren-Szene erklären müssen. âWir hatten es doppelt schwerâ, sagt Kristine Zeller, eine der Unternehmerinnen. âZwei weibliche Gründerinnen und dann auch noch ein Frauen-spezifisches Produkt.â Zum Glück, schreibt Laura Städtler, verbessert sich die Lage für die Gründerinnen, denn die groÃe Nachfrage überzeugt die Wagniskapitalgeber. Marktwirtschaft schlägt Misogynie. Ich finde es super, dass es solche Unternehmen jetzt gibt. Und dass sie durch Werbung und PR dafür sorgen, dass mehr über die Periode gesprochen wird und das Stigma so vielleicht nach und nach schrumpft. Allerdings finde ich auch, dass Laura Städtler einen Punkt hat, wenn sie kommentiert (SZ-Plus), dass die Branche es mit ihrer Selbstbeweihräucherung ein wenig übertreibt. Denn zum einen muss man sich klar machen, dass diese selbsternannten âFemale Empowermentâ-Firmen nicht alle Frauen meinen, sondern nur die, die sich ihre Produkte leisten können. Und zum anderen ist natürlich nur ein sehr kleiner Schritt getan durch solche Start-ups. Die wahre Leistung muss die Gesellschaft erbringen. Ãber kleine Schritte freue ich mich trotzdem. Neulich fragte mich eine Kollegin, ob ich einen Tampon habe. Sie schien sich nicht zu schämen. Ich schämte mich nicht. Zumindest unter uns Frauen ist das Thema inzwischen nicht mehr peinlich, glaube ich. Oder vielleicht sind wir inzwischen auch alle so alt, dass wir einfach nicht mehr so leicht erröten. Ihre | |
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| Kathrin Werner | | Redaktionsleiterin Plan W |
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