FOCUS Wissens-Newsletter
Liebe/r Leser/in, mit wenig Sorge können Sie in diesem Sommer schwimmen gehen – unsere Badeseen haben Bestnoten erhalten. Vielleicht können Sie eine erfrischende Pause gut brauchen, weil Sie zu der Gruppe pflegende Angehörige gehören, die einer hohen körperlichen und emotionalen Belastung ausgesetzt sind. Eine Untersuchung der AOK hat nun passende Zahlen ermittelt: Die häuslichen Helfer haben im Schnitt eine 49-Stunden-Woche und das vielfach auf Kosten ihrer eigenen Erwerbstätigkeit. Auch stellen wir in unserem heutigen Newsletter eine Studie vor, die nahelegt, dass Hirnverletzte manches Mal zu früh aufgegeben werden. Keine schöne Vorstellung. | Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
|
|
Neues aus Wissen und Gesundheit |
|
| 1. Bestnoten für Badeseen | Der Sommer kann kommen: Über 96 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllen strenge Qualitätsstandards und haben eine „ausgezeichnete“ oder „gute“ Qualität. Das bestätigt der Bericht der EU-Kommission zur Qualität der europäischen Badegewässer, der am Dienstag in Brüssel vorgestellt wurde. Lediglich sieben der insgesamt 2291 Badegewässer in Deutschland wurden in der Saison 2023 als „mangelhaft“ eingestuft. In 155 Fällen wurde an Badegewässern zum Schutz der Gesundheit Badender vorsorglich ein Badeverbot verhängt oder vom Baden abgeraten. In den häufigsten Fällen geschah dies aufgrund von aufgetretenen Blaualgen (Cyanobakterien) oder aus wasserhygienischen Gründen. Zu Letzterem führte meistens Starkregen, der Schmutzwasser in die Gewässer gespült hatte. In einigen Fällen haben Frühwarnsysteme vor einer möglichen Verschmutzung im Badegewässer gewarnt. Die Ergebnisse nach Regionen gibt es hier. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
|
|
Bild der Woche: Helden der Felder | | Ratte Baraka, der ein Geschirr angelegt wurde, schnüffelt auf einem Minenfeld in Angola nach verschüttetem Sprengstoff. Der Nager ist einer von zwölf Riesenhamsterratten, die für die belgische Organisation Apopo Landminen unter der Erde in Angolas Provinz Kwanza Sul erschnüffeln. „Heldenratten“ werden sie genannt. Foto: Kristin Palitza/dpa |
|
|
| 2. Zu früher Tod? | Mehr als fünf Millionen Menschen weltweit erleiden pro Jahr ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. In einigen Fällen stellen zumindest Ärzte in den USA nach etwa 72 Stunden die Angehörigen vor die Frage: Geräte abschalten – ja oder nein? Eine Untersuchung am anerkannten Krankenhausverbund Mass General Brigham in Boston legt nun nahe, dass die Entscheidung zum Abschalten manches Mal zu früh fällt. Eine nicht unbedeutende Anzahl der nicht von „den Geräten“ getrennten Patienten, nämlich 40 Prozent, erlangt laut Studie sechs Monate nach dem oft unfallbedingten Ereignis einen Teil seiner Unabhängigkeit zurück, kann sich also bis zu einem gewissen Grad bewegen und verständigen. „Unsere Ergebnisse unterstützen eine vorsichtigere Herangehensweise an frühe Entscheidungen, ob man die lebensunterstützenden Maßnahmen einstellen soll oder nicht“, wird die Studienleiterin und Neurologin Yelena Bodien in einer Mitteilung ihrer Klinik zitiert. Die Methode der Untersuchung: Über siebeneinhalb Jahre hinweg sammelte das Forscherteam Daten zu 1400 Schädel-Hirn-Trauma-Patienten in den USA. Am Computer bildeten sie dann medizinisch und nach anderen Kriterien vergleichbare „Paare“ von jeweils einem, bei dem die Ärzte die Unterstützungsmaßnahmen einstellten und einem, bei dem sie das nicht taten. Seltener als angenommen fielen die „Überlebenden“ in eine Art Wachkoma. Die Studie, die sicherlich Diskussionen nach sich ziehen wird, ist im Journal of Neurotrauma erschienen. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
|
|
| 3. Dauerbelastung für Pflegende | Der Arbeitsaufwand für pflegende Angehörige steigt weiter: 49 Stunden pro Woche wenden sie im Schnitt für die Tätigkeit zu Hause auf. Das sind sechs Stunden mehr als noch vor fünf Jahren, ergab eine repräsentativen Umfrage des Instituts Forsa für den Wido 2024 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido). Für die Studie befragte das Institut im August und September 2023 rund 1000 Hauptpflegepersonen im häuslichen Setting. Dazu zählten Körperpflege, Ernährung, Medikamentenstellung und Hilfe in der Nacht. Die höhere Belastung wirkt sich demnach auf das Berufsleben aus. Über die Hälfte der Hauptpflegepersonen im erwerbsfähigen Alter hat eine Teilzeitbeschäftigung (37 Prozent) oder ist gar nicht beschäftigt (18 Prozent). Von denen in Teilzeit gab rund die Hälfte an, die Arbeit wegen der Pflege reduziert zu haben, aus dem Grund ganz aufgegeben haben 28 Prozent ihre Erwerbstätigkeit. Laut Studie ist auch die finanzielle Belastung gewachsen. Trotz höherer Leistungen der Pflegeversicherung erhöhte sich der durchschnittliche Eigenanteil von knappt 200 Euro im Jahr 2019 auf nunmehr 290 Euro. Antje Schwinger, Leiterin des Forschungsbereichs Pflege im Wido, verweist auf das Resultat im Belastungsscore. Jeder vierte Befragte gab und gibt an, hoch belastet zu sein und die Pflegesituation „eigentlich gar nicht mehr“ oder „nur unter Schwierigkeiten“ bewältigen zu können.“ Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
|
|
| Das aktuelle Heft Hier geht es zum FOCUS-Magazin Ganz einfach als PDF herunterladen oder in der App auf Ihrem Tablet oder Smartphone lesen. |
| | Special Deal Jetzt Lesevergnügen für 1,00 € sichern! Jetzt FOCUS digital für 1,00 Euro pro Ausgabe lesen und 75 Prozent sparen! |
| |
|
https://mailings.focus-magazin.de/go/5p07e7ptumjz9b0ypkc6fm5kxblghjyk9wwocw8ocupt/4000032