| | | | | 20. Januar 2023 | | Klimafreitag | | Alles zu Klimakrise und Umweltschutz | | | |
|
| | | Vivien Timmler | | | Chefin vom Dienst Wirtschaft | |
---|
|
|
| |
|
| | âHast du schon gehört, Greta ist hierâ: An jeder Ecke war dieser Satz am Donnerstagvormittag beim Weltwirtschaftsforum in Davos zu hören. Die Spanier am Nebentisch hatten es mitbekommen, die Italienerinnen an der Kaffeebar, die Nigerianer in der Schlage vor der Garderobe. Kein Wunder: Jedes Mal, wenn die schwedische Klimaaktivistin bislang in Davos sprach, konnten sich die Mächtigen der Welt auf etwas gefasst machen. Viele hier erinnern sich noch an ihre fulminante âOur house is on fireâ-Rede im Jahr 2019. Dieses Jahr hält Thunberg keine Rede. Schwere Vorwürfe macht sie den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums trotzdem. Bei einer Pressekonferenz wirft sie den Wirtschafts- und Politeliten vor, âGierâ und âkurzfristige wirtschaftliche Gewinne über die Menschen und über den Planetenâ zu stellen. Das Weltwirtschaftsforum sei dominiert von genau jenen Menschen, die die Zerstörung des Planeten vorantrieben. Gemeinsam mit den Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer aus Deutschland, Vanessa Nakate aus Uganda und Helena Gualinga aus Ecuador hat sie einen offenen Brief geschrieben, in Davos werben sie dafür. Die jungen Frauen fordern darin das sofortige Ende der fossilen Expansion. Mehr als 900 000 Menschen haben den Brief bereits unterzeichnet. âEs kann keine neuen fossilen Projekte geben und keine fossilen Expansionen, übrigens auch nicht von Kohleminenâ, sagt Neubauer. Die Industrie selbst aber werde diesen Weg nicht weisen. âJemand anderes muss sagen: Genug ist genug.â In Davos schlägt sich eine ganze Reihe der Wichtigen und Mächtigen auf die Seite von Neubauer und Thunberg. Natürlich reicht ihnen das nicht, beide betonen immer wieder, dass es Taten brauche und nicht Worte. Und doch ist es bemerkenswert, wie viel Raum der Klimaschutz mittlerweile in Davos einnimmt. Bundeskanzler Olaf Scholz widmet ihm groÃe Teile seiner Rede, auch für UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist es hier in Davos das bestimmende Thema. Am deutlichsten aber wird John Kerry. Deutschland traue er ja noch zu, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, sagt der Klimabeauftragte von US-Präsident Joe Biden. âGlobal aber steuern wir gerade eher auf zweieinhalb Grad zuâ, so Kerry. âDas müssen wir dringend ändern.â Er glaube jedoch, dass das Engagement und der absolute Wille fehlten, sagt Kerry weiter. Mit ihm auf der Bühne sitzt der Ikea-Geschäftsführer Jesper Brodin. â1,5 Grad ist kein Zielâ, sagt er, âdas ist ein planetarisches Limitâ. In Davos bekommt man von diesem planetarischen Limit in dieser Januarwoche gar nicht mal so viel mit. Fast jeden Tag schneit es, die Teilnehmer stapfen in schweren Stiefeln oder Anzugschuhen mit umgeschnallten Spikes durch die Gegend, beim Smalltalk klagt mindestens jeder Zweite über die Temperaturen von bis zu minus acht Grad. Die Ambivalenz dieser Veranstaltung im Hinblick auf das Klima ist hier allen bewusst, klar, wird sie ja auch Jahr für Jahr thematisiert. Dass viele Emissionen entstehen, wenn 2700 Teilnehmer aus 130 Ländern einfliegen (die wenigsten fahren), liegt auf der Hand. Und doch schaffen es Menschen, die sich natürlich nicht öffentlich zitieren lassen möchten, die Auswirkungen für das Klima herunterzuspielen. âIch mache hier Speed-Dating, treffe an zwei Tagen 25 wichtige Leute, für die ich sonst drei Monate lang durch die Welt reisen müssteâ, sagt etwa ein deutscher Topmanager. Deutschlands Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt Jennifer Morgan, die beim Weltwirtschaftsforum ihre Chefin Annalena Baerbock (Grüne) vertritt, erklärt, sie komme seit Jahren nach Davos, auch und vor allem in der Zeit, zu der sie die Weltchefin der Umweltschutzorganisation Greenpeace war. Einfach weil es wichtig sei, dort zu sein, wo die Entscheider seien. Auf der Bühne mit John Kerry drückt sie ihre Wertschätzung für âFridays for Futureâ aus. âWir haben in Deutschland und auf der ganzen Welt eine sehr aktive Jugendbewegung, die unglaublich wichtig istâ, sagt sie. Und noch wichtiger: Diese werde so schnell nicht weggehen, nicht verstummen. Auch nicht in Davos. Viele GrüÃe sendet
| |
|
| Vivien Timmler | | Chefin vom Dienst Wirtschaft |
| |
---|
| |
|
| | | | | | | Klimakrise: Die vergangenen acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen | Das geht aus einer Auswertung der Weltwetterorganisation WMO hervor. Und der Trend werde sich fortsetzen. | | |
|
---|
| | |
|
| | | Klimapolitik: Was in Lützerath geschah, sollte den Grünen zu denken geben | Greta Thunberg hält offenbar nicht viel von den Habecks und Baerbocks dieser Welt - und der klimabewegte Nachwuchs droht, der Ãko-Partei die Gefolgschaft zu kündigen. Es wird Zeit, dass die Grünen sich damit auseinandersetzen. | | |
|
---|
| | |
|
| | | Klimagipfel: Der Boss als Gärtner | Die Vereinigten Arabischen Emirate sind Gastgeber der nächsten UN-Klimakonferenz. Jetzt haben sie bekannt gegeben, wer den Vorsitz führen soll: der Chef des staatlichen Erdölkonzerns. | | |
|
---|
| | |
|
| | | Klimawissenschaft: Was Exxon wusste - und nicht sagte | Der US-Ãlkonzern Exxon Mobil erforschte jahrelang die Auswirkungen fossiler Rohstoffe auf die Erderwärmung - und das auf sehr hohem Niveau. Anstatt die Ergebnisse zu kommunizieren, behaupteten Manager etwas ganz anderes. | | |
|
---|
| | |
|
| | | Wie ungewöhnlich ist der Schneemangel? | In weiten Teilen der Alpen lag in den vergangenen Wochen auÃergewöhnlich wenig Schnee. Doch es gibt Ausnahmen. Eine Rundreise und ein Blick in die Klimazukunft | | |
|
---|
| |
|
| | | | | | | Der SZ-Klimamonitor | Wie der Mensch die Erde zerstört - und wie wir sie noch retten können: Daten und Hintergründe zur gröÃten Krise der Welt. | | |
|
---|
| |
|
| | | | | | | | | | Entdecken Sie unsere Apps: | | | |
| |
---|
| | | Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner StraÃe 8, 81677 München Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777 Registergericht: AG München HRB 73315 Ust-Ident-Nr.: DE 811158310 Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH. Regeln zum Copyright Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com. Wenn Sie den âKlimafreitagâ-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden. | Datenschutz | Kontakt | |
|
|
|