Und: Wie die Märkte auf den Sieg von Trump reagieren: Dax im Plus | Tesla-Aktie mit großen Zugewinnen
| Bitcoin auf Rekordkurs
Donald Trump: Der 45. und 47. Präsident der USA |
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| Donald Trump fotografiert von seinem Sohn Eric kurz vor seiner Ansprache (© Eric Trump / X) |
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Donald J. Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Nachdem zunächst FOX News, abc und NBC ihn zum Sieger erklärten, folgte mit einigem Abstand auch CNN: Mit 276 sicheren Wahlleuten ist er seit 11.36 Uhr deutscher Zeit nun der „president elect“. Seine Inauguration ist für den 20. Januar 2025 geplant. Die wichtigen Swing States Georgia und North Carolina konnte er bereits früh für sich entscheiden. Damit musste Kamala Harris zwingend das Rennen in Pennsylvania gewinnen – doch das gelang ihr nicht. Anders als Harris, die am Wahlabend nicht zu ihren Unterstützern sprach, trat Trump vor die Presse und erklärte sich zum Wahlsieger. Seine Kernbotschaft: „Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat.“ |
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74 Prozent der Amerikaner hatten zuvor in Umfragen gesagt, sie seien mit der „Richtung des Landes“ unzufrieden. Offenbar machten viele Kamala Harris für die aktuelle Leistungsbilanz der Biden-Regierung verantwortlich. Trump baute seinen Wahlkampf auf die Unzufriedenheit der Amerikaner mit der hohen Inflation und der illegalen Einwanderung. Harris beschrieb Trump als eine Gefahr für die Demokratie und fokussierte sich angesichts der Abtreibungs-Verbote in mehreren von Republikanern dominierten Bundesstaaten auf die Rechte der Frauen. Die Wahlen entscheiden auch über die Mehrheiten im US-Kongress. Im neuen Senat werden die Republikaner die Mehrheit übernehmen. Dies wurde nach Siegen ihrer Kandidaten in West Virginia und Ohio klar. Aktuell wird die Kongresskammer noch von den Demokraten kontrolliert. Bei der Wahl wurde ein Drittel der Sitze neu besetzt. Auch das Repräsentantenhaus dürfte Prognosen zufolge an die Republikaner gehen, womit dann der US-Kongress unter Kontrolle der Trump-Partei wäre.
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Russland versuchte abermals, Chaos während des Wahltags zu säen. Die US-Bundespolizei FBI verfolgte Bombendrohungen gegen Wahllokale nach Russland zurück. Keine sei als glaubwürdig eingestuft worden. Die Bombendrohungen hatte es in zwei Wahllokalen im besonders umkämpften „Swing State“ Georgia gegeben, weswegen die Abstimmung dort kurzzeitig unterbrochen wurde. |
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| Die New York Stock Exchange (© AP) |
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Wahlsieger Trump: Erste Reaktionen an den Märkten |
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Der Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen beflügelt auch die Kurse an den deutschen Börsen. Am späten Mittwochvormittag notierte der Dax bei rund 19.464 Punkten und damit 1,1 Prozent im Plus. Die Tesla-Aktie legte sogar um 17 Prozent zu. Konzernchef Elon Musk ist einer der wichtigsten Unterstützer Trumps. Die Wall Street dürfte heute mit noch stärkeren Zugewinnen in den Handel starten als der Dax. Die Finanzmärkte dürften jetzt vor allem darauf achten, wie schnell Trump die angekündigten Strafzölle auf Importe umsetzt, erklärte George Saravelos von der Deutschen Bank in einer ersten Einschätzung. Außerdem dürften Investoren sehr genau verfolgen, wie rasch Trump in seiner zweiten Amtszeit die Unternehmenssteuern senkt. Im Wahlkampf hatte der Republikaner angekündigt, die Unternehmenssteuern von derzeit 21 auf 15 Prozent zu senken. Das dürfte das ohnehin hohe US-Haushaltsdefizit weiter vergrößern. Außerdem hatte er eine Mindeststeuer auf alle Importe von zuletzt 20 Prozent angedroht. Für Einfuhren aus China sollen künftig 60 Prozent fällig werden. Damit könnte die zuletzt rückläufige US-Inflation wieder steigen, warnen Ökonomen. Im Vorgriff auf einen möglichen Sieg Trumps war der Bitcoin im Laufe der Wahlnacht zwischenzeitlich auf den Rekordstand von 75.392 Dollar gestiegen. Trump gilt als kryptofreundlich. Auch der Dollar legte im Vergleich zum Euro und anderen wichtigen Währungen zu. Unterdessen wächst in der deutschen Wirtschaft die Nervosität. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht Berlin und Brüssel unter Zugzwang. Das klare Ergebnis der US-Wahlen sei „ein Weckruf für Deutschland und Europa“, erklärte der scheidende BDI-Präsident Siegfried Russwurm heute. |
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| Trump und Selenskyj bei einem Treffen im September (© AP) |
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Die internationalen Reaktionen auf den Trump-Sieg |
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Schon kurz vor der offiziellen Verkündung des Siegs gratulierten zahlreiche Staats- und Regierungschefs Trump. Ein Überblick: Olaf Scholz, deutscher Bundeskanzler „Ich gratuliere Donald Trump zur Wahl zum US-Präsidenten. Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.“ Wolodmyr Selenskyj, ukrainischer Präsident „Herzlichen Glückwunsch an Donald Trump zu seinem beeindruckenden Wahlsieg! Ich erinnere mich an unser großartiges Treffen im September, bei dem wir ausführlich über die strategische Partnerschaft zwischen der Ukraine und den USA, den Sieges-Plan und Möglichkeiten zur Beendigung der russischen Aggression gegen die Ukraine gesprochen haben. (...) Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam in die Tat umsetzen werden.“ Mark Rutte, Nato-Generalsekretär „Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, um den Frieden durch Stärke durch die Nato voranzubringen.“ BenjaminNetanjahu, israelischer Ministerpräsident „Lieber Donald und liebe Melania Trump, Gratulationen zum größten Comeback der Geschichte.“ Emmanuel Macron, französischer Präsident „Ich bin bereit, zusammenzuarbeiten, wie wir es vier Jahre lang getan haben. Mit Ihren Überzeugungen und mit meinen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand.“ Dmitri Medwedew, Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats „Trump hat eine für uns nützliche Eigenschaft: Er ist durch und durch Geschäftsmann und es ist ihm zutiefst verhasst, sein Geld für diverse Gefolge und dumme Mitläufer-Verbündete, für schlechte Wohltätigkeitsprojekte und für gierige internationale Organisationen auszugeben.“ Karl Nehammer, österreichischer Kanzler „Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.“ |
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