wir befassen uns heute in erster Linie mit internationaler Sicherheitspolitik. Die zumindest für die Europäer und vor allem die kriegsgebeutelten Ukrainer zentrale Frage mit BLick auf die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident ist die nach dessen Einfluss auf den Kriegsverlauf oder gar ein mögliches Kriegsende. Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking hält das für kaum vorhersagbar. Denn die meisten Prognosen lassen außer Acht, dass Trump ein unberechenbarer Egomane ist. Wichtig für Europa sollte daher sein, sich als eigenständiger Akteur in der Sicherheitspolitik zu begreifen, fordert Lüdeking. Trump spielt jetzt schon eine Hauptrolle im Nahostkonflikt. Das Abkommen zwischen Israel und der Hamas zur Beendigung des Gazakrieges und zur Freilassung der Geiseln steht noch auf der Kippe. In Gaza und Neukölln wird es aber bereits jetzt als Triumph über den jüdischen Staat gefeiert, schreibt mein Kollege Ingo Way. Der voraussichtlich künftige US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verfügt über keinerlei Erfahrungen mit Sicherheitspolitik oder als Führungsperson im zivilen oder militärischen Bereich. Für die Kernmission, die er für Trump erfüllen soll, ist das allerdings auch nicht relevant, analysiert Thomas Jäger. Unsere Filmkritikerin Ursula Kähler hat sich die sensible Tragikomödie „A Real Pain“ angesehen, die heute in die Kinos kommt. Da reisen zwei junge Amerikaner auf den Spuren ihrer jüdischen Vergangenheit nach Polen. Im Zentrum steht jedoch nicht die Konfrontation mit dem Holocaust, sondern die quälende Selbstfindung der beiden Männer. Sind Manieren das Ergebnis kritischer Selbsterziehung, Indikator von Herkunft und Klassenzugehörigkeit oder, schlimmer noch, unausrottbarer Atavismus einer längst überwunden geglaubten feudalen Gesellschaftsform? Gelegenheit zu einem kurzen Realitäts-check von Dominik Pietzcker. Mein Kollege Clemens Traub hat für Cicero die Frau porträtiert, die die Ledertradition der Stadt Kirn in Rheinland-Pfalz aufrecht hält: Christiane Brunk leitet in vierter Generation das Familienunternehmen Braun Büffel, das seine Geldbörsen und Businesstaschen weiterhin in der eigenen Manufaktur vor Ort herstellt. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |