, die Akzeptanz neuer Technologien wächst in aller Regel erst dann, wenn die Menschen ausreichend Gelegenheit erhalten, diese auszuprobieren. Das dürfte auch für das autonome Fahren gelten. Der »Drive Pilot«, den Mercedes seit kurzem für die S-Klasse und den EQS anbietet, gestattet hochautomatisiertes Fahren auf Autobahnen bei einem Tempo von maximal 60 km/h – das heißt bei zähflüssigem Verkehr oder Stau, nicht jedoch in Baustellen oder bei zu schlechtem Wetter. Die Anzahl der Situationen, in denen das Level-3-System zum Einsatz kommen darf, ist also bislang mehr als überschaubar. Ab 2023 dürfen autonome Fahrzeuge nun bis zu 130 km/h schnell fahren. Einen entsprechenden Vorschlag der UN-Wirtschaftskommission hat das UNECE-Weltforum für die Harmonisierung von Fahrzeugvorschriften angenommen. Nicht nur soll dann eine im Vergleich zu heute mehr als doppelt so hohe Maximalgeschwindigkeit erlaubt sein, sondern auch Spurwechsel sollen ermöglicht werden. Die EU will die neue UN-Regelung umsetzen, die Anpassung der nationalen Bestimmungen steht noch aus. Level-3-Autobahnfahrten bei flüssigem Verkehr rücken damit in greifbare Nähe und folglich auch die Chance, selbst im realen Straßenverkehr erleben zu dürfen, wie es sich anfühlt, als Fahrer hinter dem Steuer ein Buch zu lesen oder mit dem Handy zu spielen. Ihre Irina Hübner Redakteurin |