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+Plan für Böllerverbot ist verpufft+Friedrichstraße wird für zwei Stunden autofrei+Personalie Kirchner sorgt für Unmut+
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von Stefan Jacobs

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Freitag, 7.12.2018 | Heute und am Wochenende wird's regnerisch und teils stürmisch bei 8-11 °C.

Guten Morgen,

so aufregend wie heute war es bei der CDU unter Angela Merkel noch nie. Die Euphorie scheint auch das Wahlvolk angesteckt zu haben: Im ARD-Deutschlandtrend legt die CDU gleich um vier Punkte auf 30 Prozent zu. Interessant wird, wie viele davon sie nächste Woche wieder abgeben muss.

Die Berliner Grünen haben andere Sorgen. Bei ihnen fliegen nach der vorläufigen Zwangsverrentung des erkrankten Verkehrsstaatssekretärs Jens-Holger Kirchner die Fetzen. Sie bestehen u.a. aus dem Briefpapier, auf dem sich die beiden Landesvorsitzenden „sehr schweren Herzens“ an die Mitglieder wenden, um ihnen den Abgang des einzigen Verkehrsexperten an der Spitze der Verkehrsverwaltung zu erklären, von dem die meisten aus der Zeitung erfahren hatten. Tenor: furchtbare Situation für alle, wahnsinnige Mehrbelastung fürs Team – und nur Absagen beim Versuch, eine Übergangslösung zu basteln. Jetzt gehe es ohne Ersatz nicht mehr. Und: „Es ist unser großer Wunsch und unser klares Ziel, dass er (Kirchner) wieder in leitender Funktion für diese Koalition tätig wird“, wenn er wieder gesund ist.

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Vielleicht wird Kirchner ja der nächste Verkehrssenator, sollte er bald wieder fit sein und das Gegrummel der Grünen über seine Chefin weiter anschwellen. Vor allem in Kirchners Pankower Kreisverband wollen sie Regine Günthers Entscheidung nicht hinnehmen – auch wenn man ihr bis zum Beweis des Gegenteils vielleicht glauben muss, dass ihr die wirklich schwergefallen ist. Matthias Oomen, Ex-Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität, kündigt schon mal einen selbst auferlegten Burgfrieden und bezeichnet Günther offen als Fehlbesetzung im Verkehrsressort, das den Grünen 2016 so wichtig war und bisher praktisch nichts von dem geliefert hat, was den Wählern versprochen wurde.

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Zum Beispiel, den Autoverkehr Unter den Linden zu dezimieren. Was die Verwaltung nicht tut, will jetzt ein Bündnis versuchen, das sich „Stadt für Menschen“ nennt: Verkehrsberuhigung in der City Ost. Premiere ist am 15. Dezember, wenn für zwei Stunden die Friedrichstraße in Höhe Stadtmitte zum Flanieren, Diskutieren und Spielen freigegeben werden soll – diverse Promi-Besuche inklusive. 13 Uhr geht’s los, und bis 15 Uhr muss allen klar werden, dass der Normalzustand, sich auf schmalen Gehwegen am stinkenden Dauerstau vorbeidrängeln zu müssen, nicht wirklich normal ist. Und weil es alle toll finden werden, wird die Aktion schrittweise ausgedehnt, bis Autos zwischen Pariser Platz und Gendarmenmarkt nur noch als Kreidezeichnungen auf dem Asphalt vorkommen. Soweit der Plan.

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Dabei fällt einem als älterem Mensch doch glatt die „Fußverkehrsstrategie 2011- 2020“ ein. Was aus den darin geplanten lokalen Pilot-Fußverkehrsnetzen geworden sei, wollte Kristian Ronneburg (Linke) vom Senat wissen. Und was bei den vorgesehenen Befragungen herausgekommen sei? Und wie es um den Leitfaden zur Schwachstellenanalyse stehe? Antwort der Verkehrsverwaltung: Alle drei Themen „befinden sich aktuell in der Phase der internen Vorabstimmung“ (Betonung auf der ersten Silbe), mangels Ressourcen sei „eine Intensivierung des Bearbeitungsprozesses hierbei nicht möglich“. Läuft also.

Dirk Stettner, CDU-Abgeordneter aus Pankow:
„Digitales und KI sind wie Strom – nur gibt es bei Rot-Rot-Grün Widerstände, keine Kontakte, null Ideen. Start-ups freuen sich, wenn der Senat sie wenigstens nicht stört. Ich wünsche mir Begeisterung und Mut für Arbeiten und Lernen mit und durch Digitales und KI statt Verbote und Vergessen.“
Zum Video-Wunschkalender

Meine Kollegen aus der Politikredaktion haben Franziska Giffey im Interview u.a. folgende Frage gestellt: „Aber Sie wollen schon, dass das Rote Rathaus rot bleibt und würden dazu auch einen Beitrag leisten?“ Genau genommen handelte es sich um eine Art trojanische bzw. Matroschka-Frage, wie Giffeys Antwort zeigt: „Natürlich will ich, dass das Rote Rathaus rot bleibt.“ Und? Sagen wir so: Sie hat das mit dem eigenen Beitrag nicht dementiert. Und die Berliner SPD kann die Frage, was aus ihr nach dem zurzeit laufenden Projekt 15 werden soll, nicht mehr ewig vertagen.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Auch in der Silvesternacht 2018/19 müssen die Berliner nicht auf kriegsähnliche Zustände im Kiez verzichten: Die immer mal wieder diskutierten Ideen zu einem Böllerverbot sind verpufft. Ein rot-rot-grüner Antrag, der nächste Woche ins Parlament eingebracht werden soll, beschränkt sich auf Wünsche an den Bund. Halten Sie also Fenster und Türen geschlossen, wenn der Little Rocket Man von nebenan die Lunte zündet.
Nach dem einjährigen Test zur kamerabasierten Gesichtskontrolle am Bahnhof Südkreuz soll Anfang 2019 die nächste Stufe starten. Wie das Innenministerium der Linksfraktion auf Anfrage mitteilte, sollen „intelligente Videoanalysesysteme“ beispielsweise hilflose Personen und stehen gelassene Gegenstände erkennen. Herrenlose Damenhandtaschen etwa, falls es so etwas überhaupt gibt.
Nach 12 Jahren Arbeit bei laufendem bzw. oft humpelndem und rumpelndem Betrieb ist der Neubau des Ostkreuzes so weit fertig, dass ab Sonntag noch mehr S-Bahnen als bisher dort halten können. Außerdem wird die Regionallinie von und nach Küstrin verlängert, die bisher in Lichtenberg beginnt und endet. Schon ohne diesen Zu-zug ist das Ostkreuz mit mehr als 1500 Stopps pro Tag der meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands.
Die Straßenbahn zum Ostkreuz verspätet sich allerdings um voraussichtlich einige Monate bis Jahre, weil es gegen die Trasse durch die Sonntagstraße mehr als 1000 Einwendungen gibt. Zum Vergleich: Bei den ebenfalls avisierten Neubaustrecken in Moabit und Adlershof-Schöneweide sind es nur ein paar Dutzend.

Wunderbare Adventszeit
Das große Adventsprogramm 2018 von Mercedes-Benz Berlin. Wenn der Tannenbaum in der Mercedes-Welt am Salzufer im Glanz hunderter Lichter erstrahlt, freuen sich alle auf das große Adventsprogramm für Familien. Kostenlose Events für Klassikfans und die ganze Familie sorgen auch in diesem Jahr für Weihnachtsstimmung.

Der innere Schweinehund ist eine Metapher, aber den äußeren gibt’s wirklich: „Dogs of Berlin“ steht auf einem Plakat, das über vier Etagen an einem Wohnhaus in der Schlesischen Straße für Bezahlfernsehen wirbt. Tagsüber ist es in den Wohnungen dahinter duster, nachts flutlichthell. Das Plakat dürfte der Hausverwaltung also doppelt bei der Sanierung helfen: finanziell und um die Mieter loszuwerden. Untertitel: „Die Stadt ist ein Pulverfass.“ Und die Mieter haben allen Grund zu explodieren.
„Eine absolut irrationale Hexenjagd“ nennt Trockland-Chef Heskel Nathaniel im Interview mit der Morgenpost die Kehrtwende des Senats wegen seiner CP-Charlie-Baupläne. Und sein Finanzchef Wladimir Sokolow, Schwiegersohn des 2006 verstorbenen turkmenischen Diktators Saparmurat Nijasow (selbstgewählter Ehrentitel: „Diamantenkranz des Volkes“), versichert, er habe sich sein Geld komplett selbst erarbeitet.

Die City-West kommt – insbesondere freitags in Form des Leute-Bezirksnewsletters von Cay Dobberke. Diesmal berichtet er aus Charlottenburg-Wilmersdorf u.a. über Streit um weitere Hochhausprojekte und über Baumfällungen am Lietzensee-Park, über die man sich echauffieren kann. Zum Runterkommen gibt’s weihnachtliche Konzerte und Märkte. Und natürlich noch viel mehr – hier kostenlos zu abonnieren.
Im Abgeordnetenhaus erwartet der BER-Untersuchungsausschuss heute die Gäste Dr.-Ing. Manfred Körtgen und Prof. Dr. Rainer Schwarz. Für die Jüngeren: Schwarz wollte 2012 eine als Flughafenterminal getarnte Ruine eröffnen. Sein Technikchef war Körtgen, der nebenbei darüber promovierte, wie man komplexe Bauvorhaben schneller und kostengünstiger realisiert. Sind die Märchentage nicht immer im November?
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2379

Zitat

"Wenn ich Dir verspreche, dass du dadurch nicht arm wirst, würdest du mir dann etwas Geld geben?"
Mit dieser Frage wandte sich eine junge Frau an meinen Kollegen Ingo Salmen. Der verwickelte sie in ein Gespräch, das überraschende Wendungen nahm.

Tweet des Tages

@giannamariella
"Seit wir eine Tochter haben, gibt es jedes Jahr eine Diskussion darüber, wo wir denn jetzt hl. Abend feiern. Überlege, dieses Jahr einen Wettkampf/Faustkampf zwischen den Großmüttern auszurichten. Der Gewinner bekommt uns am 24. Das wäre fair, oder?"

Berlin heute

Verkehr Wegen des Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkts (siehe Stadtleben) ist der Richardplatz in Neukölln voll gesperrt. In Höhe der Kreuzung Columbiadamm / Dudenstraße (Kreuzberg) ist das Linksabbiegen vom Columbiadamm in den Tempelhofer Damm verboten. Und ab 19 Uhr muss man mit Staus rund um die Mercedes-Benz-Arena (Friedrichshain) rechnen, wenn Alba gegen die Fraport Skyliners Frankfurt antritt.

Demonstration Rund 100 Menschen ziehen vom S-Bahnhof Blankenburg zur Krugstege 12a (17.30-24 Uhr) und bieten „Keinen Raum der AfD – keine besinnliche Zeit für Faschisten“. Die „Angry Asian Girls“ demonstrieren mit ca. 20 Menschen vor der C/O Galerie in der Hardenbergstraße 22 „Gegen eine Ausstellung von Nobuyoshi Araki“ (18-20 Uhr). Am Samstag fordert die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland mit ca. 50 Personen von 10.30-13 Uhr „Restitution now – Kundgebung für eine Rückgabe der Benin Bronze“ vor dem Bode Museum. Rund 200 Menschen besuchen von 13-17 Uhr eine „Protestkundgebung gegen die amerikanische Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt“ am Hermannplatz. Am Sonntag organisiert "I march for you" von 13-15 Uhr mit ca. 100 Menschen eine Demo vom Hackeschen Markt bis zum Platz des 18. März mit dem Titel „Ich marschiere seit dem 27. Oktober von Paris nach Berlin, um aufmerksam auf die Schicksale von knapp 1000 Kindern zu machen“. Und 500 Teilnehmer versammeln sich vor der Urania und laufen von 16-19 Uhr mit dem Changing Cities e.V. bis zum Roten Rathaus und monieren, dass trotz des Mobilitätsgesetzes „die Situation für Radfahrende nach wie vor unverändert“ geblieben sei.

Gericht Einem 23-Jährigen, der als Dieb in der Nähe der East-Side-Gallery unterwegs gewesen sein soll, wird der Prozess gemacht. Einer Touristin sei eine wertvolle Armbanduhr entrissen worden (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 736).

Universität Die AdK eröffnet die erste Ausgabe der neuen Reihe „Winter Music“ mit einem zweitägigen Festival für zeitgenössische Musik. Tickets kosten 13 Euro. Hanseatenweg 10, U-Bhf Hansaplatz)

Prominent verraten

Dass der gesuchte Berliner in dieser Woche Hans-Werner Meyer ist, hat CP-Leserin Gabriele Schild richtig erraten - wir wünschen viel Freude mit den Checkpotts und empfehlen die morgige Lektüre der „Mehr Berlin“-Seiten im Tagesspiegel, wo der Schauspieler mehr von seinem Berlin zeigt.

Stadtleben

Essen Fettig, deftig, fleischlastig: So sieht das traditionelle Weihnachtsmenü aus. Dass Gesundes, oder gar Veganes zum Fest aufgetischt wird, bleibt die Ausnahme. Eine ziemlich gute stellt da das Kopps in der Linienstraße 94 (U-Bhf Rosenthaler Platz) dar. Das mondäne, geradlinig und hell eingerichtete Restaurant setzt auf lokale Zutaten und verzichtet auf tierische Produkte. Ihre Mission: Gemüse „sexy machen“. Auf jene begibt sich das Team auch an Weihnachten und tischt ein 3- bis 5-Gänge-Menü (75-120 Euro) u.a. mit Grünkohl-Chili-Hanf-Suppe, Sellerie mit Backpflaumen, Rotkohl und Kartoffeln sowie eine Haselnuss-Käse-Platte auf – mit Weinbegleitung natürlich. Mo-Sa 18-22 Uhr, Sa 9.30-16 Uhr, So 9-17 Uhr, zur Reservierung geht’s hier lang.
Wer Weihnachten nicht auf seine Gans verzichten möchte, sollte einen Blick in die „Mehr Genuss“-Seiten am Samstag im gedruckten Tagesspiegel oder im E-Paper werfen. Hier erfährt man, wo es in Berlin ganze Gans und frische Fische gibt. Außerdem wird der Food-Trend Dim Sum, asiatische Teigtaschen, aufgerollt.

Trinken Mit das Schönste an der doch recht stressigen Adventszeit, ist der kulinarische Aspekt. Das weiß auch die Weinhandlung Vinum und öffnet mit ihrem Wintermarkt im Dezember auch sonntags (13-18 Uhr) ihr Türchen. Geöffnet werden auch ausgewählte Festtagsweine, fürs Essen rücken extra Berliner Feinkostläden, wie „Blomeyer’s Käse“ und „The Sausage Man never sleeps“ in der Danckelmannstraße 29 (U-Bhf Sophie-Charlotte-Platz) in Charlottenburg an. Der Eintritt ist frei.

Tagesspiegel Adventskalender-Gewinnspiel 2018
Beim Tagesspiegel-Adventskalender verlosen wir heute ein Handtaschen-Set von Thorvald für Ihr stilechtes Mode-Statement. Am 08.12. winkt ein Abenteuer-Kurzurlaub im Baumhaus und am 09.12. ein Melitta Kaffee-Vollautomat für echte Genießer.

Last-Minute-Tickets gibt’s für Treptow in Kreuzberg. Genauer gesagt: Im Musik und Frieden. Die nach dem Berliner Bezirk benannte Indieband sorgt mit ihrem Auftritt damit vielleicht erst mal für Verwirrung, ab 20 Uhr in der Falckensteinstraße 48 (U-Bhf Schlesisches Tor) zusammen mit der Band Flinte als Special Guest aber für tanzbaren Deutschrock. Die Karten kosten 10 Euro.
Apropos tanzbar: Karten sichern sollten Fans für Bilderbuch in der Columbiahalle am 18. April 2019. Hier gilt: Schnell sein. Besonders jetzt, wo die österreichische Popband mit Bilderbuchkarriere ihr neues Studioalbum „Mea Culpa“ überraschend noch dieses Jahr veröffentlicht hat. Darauf geben sich die vier Jungs softer als bisher – und scheinen sich mit dem Albumtitel fast dafür entschuldigen zu wollen. Doch die charakteristischen Gitarrenriffs und Sänger Maurice‘ leidende Stimme bleiben den Fans erhalten, wie im Song „Checkpoint“ (uns ein Lied zu widmen wäre doch nicht nötig gewesen, Jungs!). Karten gibt’s ab 45 Euro. Columbiadamm 13-21, U-Bhf Platz der Luftbrücke

Freitagabend öffnet der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt am Richardplatz. Der wird ab 17 Uhr von hunderten Petroleumlampen erleuchtet, die Stände säumen etliche Weihnachtsbäume. Das Besondere: Die unkommerzielle Ausrichtung. Nur gemeinnützige Organisationen dürfen dort ihre Stände mieten und bieten gemeinhin zwischen Speis und Trank Handarbeiten, Schmuck und Kerzen bis hin zu selbstgemachten Marmeladen & Co. an. Der Eintritt ist frei. Fr bis 21 Uhr, Sa 14-21 Uhr, So 14-20 Uhr
Alternative – oder besser gesagt: kreative – Weihnachtsmärkte gibt es in Berlin zuhauf. Einer davon ist der Yoga-Weihnachtsflohmarkt in der Yogaschule Zehlendorf am Samstag (ab 15 Uhr) inklusive Musik, Tee und Lesestunde mit Märchen von Hans-Christian Andersen. Der Eintritt ist auf Spendenbasis, der Erlös geht an citizen2be. Riemeisterstraße 114, U-Bhf Onkel Toms Hütte

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Am Wochenende gastiert die Ausstellung „Dreihundertfünfundsechzig Kerzentiere“ von der Zeichnerin Melanie Garanin in den Kulturkapellen in Prenzlauer Berg. In ihren Illustrationen balancieren Elefanten und Affen mit hellerleuchteten Kerzen und ein Rotkehlchen quetscht den Wachsstumpf fest an sich. Eigentlich wünschte sich Garanin, sie hätte ihre Kerzentiere nie zeichnen müssen. Denn die erste Zeichnung entstand kurz nach dem Tod ihres Sohnes Nils – damals drei Jahre alt. Heute ist eine ausstellungsreife Serie daraus entstanden, die Garanin dabei geholfen hat, ihre Trauer zu verarbeiten. Fr ab 19 Uhr, Sa-So 11-17 Uhr, Prenzlauer Berg 2, U-Bhf Senefelderplatz

Neu in der C/O Berlin sind „Nobuyoshi Araki“ und „Das letzte Bild“: Nach einer fünftägigen Schließung wegen Umbaus feiert die Galerie ab 17 Uhr gleich eine Doppeleröffnung. Zum einen wird das Frühwerk des Fotografen Nobuyoshi Arakis gezeigt, der sich in seinen Polaroid-Collagen aus Tokio mit dem urbanen Spannungsverhältnis zwischen Anonymität und Vertrautheit auseinandersetzt. Zum anderen beschäftigt sich „Das letzte Bild“ mit dem Thema Tod und rekonstruiert dessen Darstellung in der Geschichte der Fotografie. Der Eintritt ist frei. Hardenbergstraße 22, S/U-Bhf Zoologischer Garten

Noch hingehen ins Podewil (Klosterstraße 68, S/U-Bhf Jannowitzbrücke), wo bis zum 18. Dezember das „Unbekannte Mitte“ mit „Straßen und Plätzen im Berliner Stadtkern gestern und heute“ gezeigt wird. Der Eintritt ist frei. Mo 9-17 Uhr, Di 9-19 Uhr, Mi-Fr 9-17 Uhr

Das Stadtleben heute von: Maria Kotsev.

Ein Gourmetabend der Extraklasse an der Ostsee!
Am Freitag, 14.12.2018 um 18:30 Uhr in der „Ostseelounge“ in Dierhagen. Menü mit Getränkebegleitung: 130 €. Übernachtung von Fr. auf Sa. zus. buchbar, DZ 140 €, EZ 105 €. Jetzt anmelden! reservierung.fischland@strandhotel-ostsee.de
Tel: 038226 52-957 / -958
Stichwort: Tagesspiegel Genuss Menü
www.strandhotel-fischland.de

Wem gehört Berlin?

Mietergeschichten - Leser fragen, wir suchen nach Antworten
"Ich bin im Dezember 2016 eingezogen, und muss einen wesentlich höheren Mietpreis als die Vormieter bezahlen. Allerdings habe ich Angst, von der Mietpreisbremse Gebrauch zu machen, da die Hausverwaltung den Mietern schlecht gegenüber steht. Daher habe ich Angst aus fadenscheinigen Gründen die Wohnung zu verlieren und keine bezahlbare neue zu finden."
Einschätzung des Berliner Mietervereins:
Grundsätzlich darf nach der Mietpreisbremse die Miete nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. War die vorherige Miete bereits höher, darf der Vermieter diese weiter fordern. Bei einem Verstoß gegen die Mietpreisbremse sollte die überhöhte Miete gegenüber dem Vermieter gerügt werden. Die Rüge ist Voraussetzung für einen Rückzahlungsanspruch. Solange die zulässige Miete nicht geklärt ist, sollte die vereinbarte Miete unter Vorbehalt gezahlt werden, um nicht in die Gefahr eines kündigungsrelevanten Zahlungsrückstands zu geraten. Allein die Anwendung der gesetzlich verankerten Mietpreisbremse durch Rüge der Miethöhe berechtigt den Vermieter nicht zur Kündigung.
Diese Geschichte wurde uns im Rahmen der Großrecherche „Wem gehört Berlin?“, einem Gemeinschaftsprojekt von Tagesspiegel und dem gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv, zugeschickt. Zusammen mit allen Berlinerinnen und Berlinern wollen wir mehr Transparenz in den Berliner Immobilienmarkt bringen. Machen Sie mit unter wem-gehoert-berlin.de

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Nicola Birkner (49), Seglerin / Erik Busch (24), „alles Gute zum Geburtstag, mögen all deine Wünsche in Erfüllung gehen! Deine verrückten Eltern“ / Sigrid Damm (78), Schriftstellerin / Sandy-Ray Salbach (20), „Du magst keine Orchideen, wünsche dir viele Azaleen - Mama“ / Sebastian Scheel (43), Staatssekretär für Wohnen (Linke) / Elke Siemens (76), „immer noch strebsam und Goethe-Oldie" / Uwe Vorkötter (65), ehem. Chefredakteur der Berliner Zeitung (2002-06 & 2009-12) / Jürgen Walter (75), Sänger und Komponist / „Ois Guade und herzlichen Dank für ein intensives Jahr der Perspektiven an Edda Wilde (39), Coach und Lebensretterin"
Sonnabend - Roland Barth (70), „ehem. Schuldirektor, ‚Jetzt geht’s los …‘“ / Lars Düsterhöft (37), für die SPD im AGH / Christian Gaebler (54), Chef der Senatskanzlei / Hans-Ulrich Jörges (67), Journalist, ehem. Mitglied der Chefredaktion des stern (2007-17) / Nikolaus Karsten (49), ehem. für die SPD im AGH (2011-16) / Natascha Wodin (73), Schriftstellerin
Sonntag - Barbara Frese (60), „Felicitations pour votre anniversaire, meiner Lichterfelder Garten- Nachbarin, Frankreich-Freundin und besten Fußball-Tipperin" / Hans Freund (68), Architekt und Herzensmann / „Lieblings-Schwiegersohn KIaus Hansen, Amrum- und Athen-Liebhaber, herzliche Glückwünsche aus Nittel an der südlichen Weinmosel." / Hape Kerkeling (54), Entertainer und Komiker / Michael Krüger (75), „Schriftsteller, Herausgeber und Verleger (ehemals Hanser-Verlag)“ / Benedikt „Bene“ Lux (37), für die Grünen im AGH / Michael Müller (54), Regierender Bürgermeister (SPD) / Michael Schott (39), „Die Berliner grüßen herzlich zum Purzeltag!“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben - Karla Cebulla / Dr. Renata von Hanffstengel, * 29. August 1934, Fotografin, Kuratorin, Linguistin und Publizistin / Vittorio Utrecht, * 1942
Stolperstein - Georg Leichtmann (Jhg. 1893) lebte in der Schulstraße 51 in Gesundbrunnen, bevor er heute vor 74 Jahren wegen „verächtlichen Äußerungen über den Krieg“ im KZ Ravensbrück interniert wurde. Nach zwei Monaten wurde er entlassen, am 21. Februar des Folgejahres jedoch wieder verhaftet. Am 18. April 1945 wurde er als eines der letzten Opfer vor Kriegsende im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Nach 18 langen Jahren: Die Junge Union erlebt einen Aufbruch, den sie energisch gefordert hat. Die Generation Merkel weiß aber noch nicht, wie sie damit umgeht. Lesen Sie die Reportage von Kai Müller heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

Damit Sie es nicht zuerst via Facebook erfahren, kommen wir hier noch mal auf die Causa Palmer („Sie verlassen den funktionierenden Teil Deutschlands!“) zurück. Nachdem die Berliner Spitzenkräfte Ramona Pop und Sawsan Chebli dem Tübinger OB im Namen von uns allen so vielfältigen und lebenslustigen Berlinern – ein beherztes Boris Go Home entgegengetwittert haben, veröffentlichte Palmer auf Facebook ironiefrei die aus Berlin eingehende Fanpost sowie eine Replik an Pop, die die palmerbedingte Blüte seines Städtchens beschreibt und mit dem Satz endet: „Falls dich interessiert, wie man solche Erfolge erreicht, bist du herzlich eingeladen, dir Tübingen und meine Arbeit anzuschauen.“ Aus dieser Nummer kommt niemand mehr als Gewinner heraus.

Als Team Checkpoint am Donnerstagabend auf dem Charlottenburger Weihnachtsmarkt gastierte, sagte übrigens ein Leser zu Lorenz Maroldt: „Ich bin Tübinger. Bitte setzen Sie nicht unsere Stadt mit unserem schrecklichen Bürgermeister gleich.“ Das lassen wir mal so stehen – und versichern, dass wir das Berlin-Bashing auch weiterhin gern selbst übernehmen. Am Montag kümmert sich Björn Seeling. Bis dahin machen Sie's gut und genießen Sie das zweite Adventswochenende. Ihr
Stefan Jacobs
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Redaktion: Nadine Voß, Mitarbeit: Maria Kotsev
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