Liebe Frau Do, vor zwei Jahren wurde der erste Corona-Fall in Deutschland bestätigt. Seinen Ursprung hatte das Virus wohl in Wuhan, einer Millionenmetropole in Zentralchina. Dort wurde damals der weltweit erste Lockdown verhängt, während man sich hier fröhlich auf Rosenmontagszüge und Karnevalssitzungen vorbereitete. 76 Tage lang durften mehr als sechs Millionen Menschen ihre Häuser nicht verlassen. Unser Asien-Korrespondent Fabian Kretschmer hat sich vor Ort umgesehen und beschreibt in seiner Reportage, wie Wuhan diese harte Zeit zu verdrängen versucht. Sie werde „wie ein Spinner angeschaut“, wenn sie über die Erinnerungen spreche, erzählt eine Chinesin. Heute wichtig: Ukraine-Krise: Die Nato verstärkt weiter ihre Militärpräsenz in Osteuropa. In den USA wurden nun 8500 Soldaten in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt. US-Präsident Joe Biden kündigte in der Nacht an, er wolle „kurzfristig“ Kräfte nach Osteuropa verlegen. Präsident Biden spricht von einer Vorsichtsmaßnahme. Karneval: Diesmal sollen die Sitzungen erneut ausfallen, offiziell. Trotzdem stehen zum Ärger der Ehrenamtlichen große Feiern an. „Wir haben den freiwilligen Verzicht gemacht. Jetzt kommen aber die privaten Veranstalter, die eine Fete nach der anderen machen“, sagt Karl Schäfer, Präsident des Karnevalsverbandes Linker Niederrhein. Claudia Hauser und Christian Schwerdtfeger berichten über den Zoff der Jecken. 2G im Einzelhandel: In Bayern, Niedersachsen, Baden-Württemberg und im Saarland ist die 2G-Regel im Einzelhandel von Gerichten gekippt worden. Händler in NRW sind frustriert – und plädieren für strenge Maskenregeln. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart will die 2G-Regel in NRW „hinsichtlich ihrer Verhältnismäßigkeit streng prüfen“. Georg Winters hat die Details. Meinung am Morgen: Ein Recht auf den Tod? Nächste Woche verhandelt das Oberverwaltungsgericht Münster über eine buchstäblich existenzielle Frage. Drei Schwerkranke dringen auf Zugang zu einem tödlichen Mittel, um assistiert Suizid zu begehen. Dorothee Krings wägt in ihrer Analyse die Argumente ab. Fußball gnadenlos: Unter Tränen hat Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl seinen Abschied vom Fußball erläutert. „Ich will raus“ war der Satz, mit dem er es am knappsten auf den Punkt brachte. Stefan Klüttermann beschreibt in seinem Leitartikel die Schattenseiten des Geschäfts. „Von unfehlbar bis untragbar ist es im Fußball oft nur ein kurzer Querpass.“ Friedrich Merz: „Möge die Macht mit Dir sein“, heißt es im Kino-Epos „Krieg der Sterne“, wenn jemand einem anderen Glück wünscht. Die volle Macht hat bald Friedrich Merz: als CDU-Chef und als designierter Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag. Und Glück wird er brauchen. Kerstin Münstermann schildert in ihrem Leitartikel, worauf es jetzt ankommt. So gesehen: Wenn es Ihnen auf eine schöne Umgebung wirklich ankommt, steht in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon garantiert kein Monobloc. Aber das Leben kennt viele Kompromisse, und deswegen sind inzwischen eine Milliarde Exemplare des stapelbaren Plastikstuhls verkauft worden. Eine Umweltsünde? Geschmacksverirrung? Die Wahrheit ist komplizierter, schreibt Philipp Holstein in seiner kleinen Kulturgeschichte des Monobloc. Anlass ist ein Film von Hauke Wendler, der zu dem Schluss kommt: „Was am Ende zählt, ist nicht der Stuhl, sondern dass man sitzt.“ Ergänzen könnte ich: und wo man sitzt. Hoffentlich sind Sie am Wochenende genau da, wo Sie sein wollen, und können es nach Belieben sitzend, stehend und liegend genießen. Bis Montag! Herzlich, Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |