Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende.
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20. Dezember 2024
Morgen im Stadion
Der SZ-Newsletter fürs Fußballwochenende
Martin Schneider
Stv. Ressortleiter Sport
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Guten Tag,
Immer mal wieder schafft es eine wirklich nette Fußballfrage in die ewige Quizsendung „Wer wird Millionär“. In diesem Jahr etwa stellte Günther Jauch, als ehemaliger ZDF-Sportstudio-Moderator (was man eher weiß) und Hertha-Fan (was man eher nicht weiß) der Sportart zugetan, die schöne Frage, wie viele „1. FCs“ aktuell in der Bundesliga spielen. Experten sagen nun nach kurzem Durchgehen der Tabelle: zwei, Union und Heidenheim! Noch größere Experten fragen zurück, wann die Frage gestellt wurde. Da es der April war, lautete die Antwort: drei. Denn da war Köln noch nicht abgestiegen.

Das Format mit den vier Antwortmöglichkeiten böte auch aktuell eine gute Gelegenheit für eine Fußballfrage im höheren Eurobereich. Sie könnte etwa so lauten: In welchem dieser Fußballwettbewerbe soll noch nach den klassischen Regeln mit elf Spielern gespielt werden? A) Kings League B) Unify League C) Icon League D) Baller League. Na?
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Schwierig, aber alle diese Ligen waren zumindest in den vergangenen zwei Wochen mit frischen Meldungen in den Sportnachrichten. Die Icon League zelebrierte ihr Finale in München vor ausverkaufter Halle. Die Baller League verkündete einen Investoren-Deal in Höhe von 25 Millionen US-Dollar. Die Kings League durfte berichten, dass Mario Götze das deutsche Team bei der „WM“ als „Präsident“ anführen wird. Nur die Unify League hatte sich im Prinzip schlicht neu angezogen. Sie hieß vorher Super League, aber mit dem Namen konnte man nicht mehr vor die Tür gehen. Richtige Antwort wäre also B.

Diese Schwemme an Leagues – nicht zu vergessen die Nations League (seit 2018) und die Conference League (2021) – sticht so sehr ins Auge, angelsächsische Wortspielfreunde könnten gar von einem League-Leak sprechen. Aber sie ist vordergründig Ausdruck dessen, dass gerade sehr viele Menschen gleichzeitig denken, der Fußball müsse neu erfunden oder zumindest neu verpackt werden.

Das ist erstaunlich, denn kaum eine Sportart ist so beständig und konservativ. Schaut man in die Geschichte, dann sind sowohl neue Regeln als auch neue Wettbewerbe im Fußball die Ausnahme und treten eher im Zehn-Jahres-Rhythmus auf. Das lag insbesondere daran, dass es auch ohne Änderungen fast immer nur nach oben ging. Und warum an einer sauber laufenden Maschine schrauben? „Oben“ meint hier natürlich: Es gab stetig mehr Geld. Die gute alte Bundesleague, äh, Bundesliga durfte regelmäßig neue Bestmarken beim Verkauf der TV-Rechte verkünden, doch die letzten drei Abschlüsse bewegten sich alle auf dem Niveau um die 1,1 Milliarden Euro pro Jahr. Viel Geld, klar, aber der Pfeil zeigt nicht mehr steil gen Himmel.

Die neuen Ansätze teilen sich aktuell in zwei Kategorien auf. Einmal diejenigen, die das bestehende System erweitern, ersetzen oder zerschlagen wollen. Die Super League probierte es zunächst per Putsch, nun beantragt sie unter neuem Namen brav die Anerkennung, es ruft nur niemand mehr nach ihr. Der Europaverband Uefa wählte einen klassischen Ansatz und vergrößerte die bisher erfolgreichste League der Welt (Champions, Anm.). Auch die Klub-WM der Fifa, die aus noch zu recherchierenden Gründen nicht „World League“ heißt, ist ein neues Produkt der Alten Welt.

Die Hallenformate (Baller, Icon, King) halten sich hingegen mit den bestehenden Strukturen gar nicht erst auf, sie verzichten auf die besten Fußballer und setzen voll auf die Jugend und deren veränderte Mediennutzung. Wer die Sportschau noch in der ARD schaut, hat sehr wahrscheinlich noch nie von Twitch oder Elias Nerlich gehört. Wer jünger als 25 ist, weiß aber, dass Nerlich und Twitch sich ein wenig wie Jauch und RTL verhalten. Der eine sendet, das andere ist der Sender.

Allen Ansätzen gemein ist aber, dass es erst mal nur der Versuch ist, den Fußball neu zu denken. Ob der auch erfolgreich ist, das ist völlig offen. Bisher hat sich der Fußball als ziemlich resistent erwiesen.
Martin Schneider
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