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| 7. Juni 2024 | | SZ Ãsterreich |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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ich muss heute mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Die FPà steht bei der Europawahl, wenn die Umfragen recht behalten, vor einem Kantersieg; zum ersten Mal dürfte sie â mit 27 Prozent oder mehr â weit vor allen anderen Parteien ins Ziel gehen. Das ist dann wohl nur das Vorspiel für die Nationalratswahlen Ende September. Da dürfte sie ebenso gut abschneiden â und mit einem solchen Ergebnis, weil eine Regierungsbildung ohne die Freiheitlichen enorm diffizil wird, eine mittlere Staatskrise auslösen. Und weil ich nun mal Ãsterreich-Korrespondentin bin, will ich heute meinen Frust mit Ihnen teilen: Die FPà hat, was sich viele rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien zum Vorbild genommen haben, früh ein eigenes Medienimperium aufgebaut. Sie braucht die sogenannten Mainstream-Medien nicht. Sie mag keine kritischen Fragen, keine Hintergrundberichte, keine Faktenchecks. Was sie mag, ist es, wenn FPÃ-Anhänger oder solche, die es werden sollen, sich im medialen Reich der Weltverschwörer, Ausländerhasser und Demokratieverächter aufgefangen, aufgehoben, verstanden fühlen. Deshalb geben weder FPÃ-Chef Herbert Kickl noch der Spitzenkandidat für die EU-Wahl, Harald Vilimsky, jenen Medien Interviews, von denen sie vorher sicher sind, dass sie das Ergebnis hinterher sowieso nicht mögen werden. Die Abschottung geht aber weiter: Ausländische Korrespondenten werden oft auch nicht zu Parteitagen oder Wahlkampfveranstaltungen zugelassen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Selbst Anfragen zur Wahlparty am 9. Juni, wenn die Schlacht geschlagen ist, werden mit dem Verweis auf beengte Platzverhältnisse und die Bevorzugung einheimischer Medien abschlägig beschieden. Fakt ist: Man könnte seinen Job sicher noch besser machen, wenn man von einer Partei, die sich demokratisch nennt und in einem demokratisch gewählten Parlament sitzt, auch Zugang und Antworten bekäme. Auch die beiden Profil-Autoren Gernot Bauer und Robert Treichler hätten für ihr Buch âKickl und die Zerstörung Europasâ (Zsolnay Verlag) nur zu gern mit dem Parteivorsitzenden gesprochen, aber er mochte nicht. Nach Erscheinen hackte er dann lieber in einem siebenminütigen Video süffisant auf einigen Absätzen herum. Den beiden Autoren war ein Recherchefehler unterlaufen (die Verwechslung eines GroÃvaters mütterlicherseits). Inhaltlich hatte Kickl ansonsten nichts zu sagen. Heute lag das Büchlein âKickl beim Wort genommenâ (Czernin) von Nina Horaczek in meinem Briefkasten. Im Kapitel âHerbert Kickl über Medienâ findet man Anwürfe gegen die Ãffentlich-Rechtlichen und sehr viele Beleidigungen: Bonzen, Lügner, Kasper, Propagandaorgan einer ökokommunistischen Klimasekte, willfährige Diener von Unterdrückung und Manipulation. Und wie sieht er die Haltung der eigenen Partei zu Meinungs- und Pressefreiheit? âWir Freiheitlichen sind der Garant für eine starke Demokratie.â Derzeit sieht es so aus, als werde die FPà nach dem 9. Juni mit noch gröÃerer Selbstgewissheit und Arroganz den Gegenbeweis antreten dürfen. | |
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PS: Meine Kolleginnen und Kollegen von der SZ haben zur Europawahl einen KI-Bot entwickelt: Wer kandidiert? Wie sicher ist die Briefwahl? Und welchen Einfluss hat die EU eigentlich? Hier gleich mit SZ Plus ausprobieren.
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| | | | Mutig, entschlossen und diszipliniert | | Die Juristin Brigitte Bierlein übernahm 2019 die Regierungsgeschäfte, als die Regierung von Sebastian Kurz über die Ibiza-Affäre stürzte. Nun ist die erste Kanzlerin des Landes im Alter von 74 Jahren gestorben. | | | | |
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| | | | Im Ãberfallmodus | | Vor dem Start der FuÃball-EM trotzt die ÃFB-Mannschaft den vielen Verletzungen. Ihre Taktik erinnert an einen Song der EAV. | | | | |
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| | | | Kindermord als Kinderspiel | | Klassikerbearbeitungen bei den Wiener Festwochen: Milo Raus âMedeas Kinderâ überraschen, Christiane Jatahys âHamletâ enttäuscht. | | | |
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SZ im Fernsehen und Radio | | | |
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| | SZ-Korrespondentin Cathrin Kahlweit war am Sonntag in der ORF-Diskussionssendung âDie Runde mit Armin Wolfâ zu Gast. Themen der Sendung: eine Bilanz des EU-Wahlkampfs, die letzten Monate der türkis-grünen Koalition und die Kriege in der Ukraine und in Gaza. | | | | |
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| | Zum Medienhype um die Vorwürfe gegen die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling gab Cathrin Kahlweit in der aktuellen Ausgabe des Ã1-Medienmagazins â#doublecheckâ Auskunft. | | | |
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Plutzer Kopf, Kürbis, Steingutflasche, grober Fehler Robert Regelsberg, Salzburg
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge elf: Parteien zur Europawahl
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Im deutschen Fernsehen laufen derzeit Wahlwerbespots, kuriose, erwartbare, leider auch abstoÃende. Um Stimmen für die Europawahl buhlen Parteien, von denen man noch nie gehört hat (âPartei für schulmedizinische Verjüngungsforschungâ) oder nie wieder hören möchte (der NPD-Nachfolger âDie Heimatâ, der in seinen Spots gegen Flüchtlinge hetzt). In Deutschland hat der Bundeswahlausschuss 34 Parteien und politische Vereinigungen für die Europawahl zugelassen. In Ãsterreich treten dagegen nur sieben Parteien an: ÃVP, SPÃ, FPÃ, Grüne, Neos, KPà Plus und DNA (Demokratisch â Neutral â Authentisch). | |
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Der Mann, der Orbán gefährlich werden könnte | | Péter Magyar kommt aus dem Fidesz-System, nun fordert er Viktor Orbán bei der Europawahl heraus. Wie einer, der alle Tricks der Regierungspartei kennt, sie zum eigenen Vorteil nutzt. | | | | |
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| | âEs wird weitere Opfer gebenâ | | Drei Wochen nach den Schüssen auf ihn veröffentlicht Robert Fico ein Video. Dem Angreifer âvergibtâ der slowakische Premier, beschuldigt aber gleichzeitig Opposition, Medien und âgröÃere Demokratienâ. | | | | |
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| | | | âKlimaangst ist nicht pathologisch, sondern sehr rationalâ | | Die Hochwasserkatastrophe in Bayern scheint viele Menschen verstehen zu lassen, was mit dem Klimawandel auf sie zukommt. Aber ändern sie deswegen ihre Einstellungen? Und wie wirken sich solche Ereignisse auf Politiker aus? Ein Umweltpsychologe erklärt die Zusammenhänge â und den Begriff der âHochwasserdemenzâ. | | | | |
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| | Die Spur der Steine | Natursteinplatten sind gefragt wie nie. Sie kommen aus Brasilien, Indien â oder aus einem Steinbruch in Osttirol. Aber den perfekten Stein zu finden, ist gar nicht so leicht. Ãber eine aufwendige Suche. | | |
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