Liebe/r Leser/in, die Sturmflut von 1962 mit 315 Toten ist tief im kollektiven Bewusstsein Hamburgs verankert. Eine aktuelle Umfrage legt nahe, dass die Sorge um die Möglichkeit ähnlicher Ereignisse zunimmt. Tief ins menschliche Gehirn blicken wir in unserer Meldung über einen gelähmten Patienten mit Sprechchip. Ganz weit weg hingegen fliegt eine Weltraumsonde in Richtung Venus und weiter zum Jupiter. Wir berichten von ihrer jüngsten Etappe. | Herzlichen Gruß Kurt Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Hamburg rüstet sich für die Klimakatastrophe | Der Klimawandel stelle eine Bedrohung für Hamburg dar – darin sei sich die Mehrheit der Hansestadtbewohner einig. So interpretiert das Helmholtz-Institut für Küstensysteme in Geesthacht die Ergebnisse einer Umfrage unter 505 Hamburgerinnen und Hamburgern. Jeder zweite Befragte gab an, Vorräte mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten anzulegen, um sich damit im Notfall längere Zeit versorgen zu können. Dieser Wert liege sechs Prozent über jenem von 2023, so Studienleiterin Beate Ratter. Für zwei Drittel stellt der Klimawandel eine große oder sehr große Bedrohung dar. Ungefähr ebenso viele halten ihn schon jetzt für spürbar. Die meiste Angst hat man in Hamburg vor Sturmfluten und Überschwemmungen. Hitzewellen bereiten deutlich weniger Sorge. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Tornado im Mittelmeer | | Die Wörter „Ragazzi!“ (Jungs!), „Mio dio!“ (mein Gott) und viel Windgeräusche sind in dem Video zu hören, das Augenzeugen von einem Tornado vor Apuliens Küste am Montag aufgenommen haben. Oben ist ein Bild daraus zu sehen. In der Nacht zuvor hatte eine Windhose vor Sizilien eine 56-Meter-Luxusjacht mit teils prominenter Besatzung aus Großbritannien zum Kentern gebracht. 15 Menschen wurden gerettet, bis zu sieben könnten ums Leben gekommen sein. Für Meteorologen sind Naturereignisse wie diese Stürme keine große Überraschung. Wochenlang hatten sich die Mittelmeerregion und das Meerwasser aufgeheizt. Jetzt scheint sich vieles zu entladen. |
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| 2. Doppelerfolg für Juice | Das besonders schöne Bild des Pazifiks aus dem Weltraum zeugt vom Erfolg einer Weltpremiere. Der nach Angaben der europäischen Raumfahrtbehörde Esa erste Vorbeiflug eines Satelliten an Mond und Erde binnen rund eines Tages ist geglückt. Nachdem bei der Passage nahe dem Mond alles nach Plan lief, flog die Raumsonde Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) in der Nacht zu Mittwoch in einer Höhe von nur 6840 Kilometern über Südostasien und dem Pazifischen Ozean. Bei dem riskanten Raumfahrt-Manöver wurde die Schwerkraft der Erde genutzt, um die Sonde auf einer Abkürzung zum Jupiter durch das innere Sonnensystem in Richtung Venus zu schicken. Dank präziser Navigation vom Kontrollzentrum in Darmstadt sei nur ein winziger Bruchteil des für diesen Vorbeiflug reservierten Treibstoffs verbraucht worden, sagte Missionsmanager Ignacio Tanco. 100 bis 150 Kilogramm seien eingespart worden. „Damit haben wir mehr Reserven für schlechte Zeiten oder für die Verlängerung der wissenschaftlichen Mission, sobald wir den Jupiter erreicht haben.“ Bis Juli 2031 folgen weitere Manöver. Dann soll Juice beim Jupiter ankommen und in den folgenden drei Jahren den Planeten und die Eismonde Europa, Kallisto und Ganymed genauer beleuchten. Unter der Eiskruste der Monde befinden sich wahrscheinlich Ozeane, in denen sogar Leben existieren könnte. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Ausgelesen aus dem Gehirn | Von einem neuen Meilenstein bei elektronischen Implantaten im Gehirn berichten Neurochirurgen und -techniker aus den USA. Ein Patient (Foto), der an einer hochgradigen Lähmung infolge der unheilbaren Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) leidet, konnte mithilfe der Sprachneuroprothese wieder 32 Wörter pro Minute verständlich sprechen. Gesunde englischsprachige Menschen kommen auf ungefähr 160 Wörter. Bei dem 45-Jährigen war diese Quote zuletzt auf 6,8 Wörter pro Minute gesunken, und diese waren kaum verständlich gewesen. An einer Stelle im Gehirn, an der Signale für die akustische Ausdrucksfähigkeit zusammenkommen, implantierten die Ärzte vier Mikroelektrodenarrays. Eine spezielle Software entschlüsselt die von dem Patienten beabsichtigten Laute. Über einen Lautsprecher werden sie mitgeteilt, wobei die frühere Stimme des Patienten erklingt. Sie wurde aus Tonaufnahmen rekonstruiert. Das Training dauerte mehr als acht Monate. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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