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Der Ticker kommt heute von @stephanschaar

Vorsorge vs. Versorge

Der Mittwoch startet mit wilden Nachrichten zu begangenen Datenverstößen, möglichen Datenverstößen und der Befürchtung digital abgehängt zu werden. Klingt nach Panik? Nein, es ist ausreichend Zeit für einen ordentlichen Espresso Doppio und diesen Newlsetter.

Laxer Umgang mit Daten
Wegen schweren Verstößen gegen die DSGVO wird gegen die Deutsche Wohnen (DW) ein Bußgeld in Höhe von 14,5 Millionen Euro verhängt. Laut der Berliner Datenschutzbehörde speichere die DW Daten seiner Mieterinnen und Mieter ohne jede Prüfung auf Notwendigkeit. Darüber hinaus sähe das Archivsystem des Immobilienkonzerns auch keine Möglichkeit der Löschung von Daten vor, die nicht mehr gebraucht würden. Das Bußgeld ist der höchste Betrag, der bisher aufgrund von Datenschutzverstößen gezahlt werden muss. tagesspiegel

Let´s get digital
Libra hat so manches Finanzinstitut aufgeschreckt. Doch auch die europäischen Behörden sind bekanntermaßen nicht begeistert von den Plänen Facebooks eine eigene Währung etablieren zu wollen. Nun scheint die Europäische Zentralbank Überlegungen anzustellen, eine Digitalwährung aufzubauen, um dem etwas entgegensetzen zu können. t3n

Bayern rüstet auf
Cyberkriminalität gibt es auch im beschaulichen Bayern (verzeiht diese Klischees). Sie ist sogar so präsent, dass die bayerische Staatsregierung ein Abwehrzentrum einzurichten. Im Grunde geht es um eine bessere Vernetzung der Behörden untereinander und den Ausbau sowie die Stärkung der IT-Sicherheit. Über das Lagenzentrum "Cyberabwehr Bayern" sollen die beteiligten Behörden schnell und zentral über Sicherheitsvorfälle informiert werden. Weiterhin soll sie der direkte Ansprechpartner für das Nationale Cyber-Abwehrzentrum werden. bayernkurier

Digitales-Versorgungs-Gesetz
Das Digitale-Versorgungs-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn soll Donnerstag verabschiedet werden. Im Zentrum geht es um eine zentrale Gesundheitsdatenbank für alle gesetzlich Versicherten zu Forschungszwecken. Auch die Wirtschaft hat bereits Interesse signalisiert. Zu den Daten gehören allgemeine Personendaten wie Alter und Geschlecht, aber auch der Vitalstatus. Die Daten sollen zwar anonymisiert weitergegeben werden, allerdings ist dies kein ausreichender Schutz für solch sensible, persönliche Daten. Der Gesetzesentwurf in dieser Form stößt bei Datenschützern und auch Politikern verschiedener Parteien auf Ablehnung. Auch D64 äußert sich hierzu mit einer Pressemitteilung (Auszüge unserer Stellungnahme findet ihr weiter unten). netzpolitik.org

Ich wünsche euch einen zuversichtlichen Start in den Tag.
Stammtisch für D64-Mitglieder, Interessierte und digitalaffine Nerds.
Berlin: 06.11.2019 - 19:00 Uhr - BrewDog Mitte
Frankfurt: 06.11.2019 - 19:00 - Café Metropol
Köln: 19.11.2019 - 19:00 Uhr - Brauhaus Johann Schäfer

Aus eigener Überzeugung zum Digitalen Versorgungsgesetz

Das Digitale-Versorgung-Gesetz darf den Bundestag nicht passieren. D64 ruft die Bundesregierung auf, das Gesetz grundlegend zu überarbeiten. Datenschutz & Datensicherheit sind nicht ausreichend gewährleistet.

In unserer aktuellen Pressemitteilung fordert u.a. D64-Co-Vorsitzende Henning Tillmann:

„Die Grundidee, der medizinischen Forschung mehr Daten zur Verfügung zu stellen, ist gut. Wir unterstützen dies im Allgemeinen. Die konkrete, gesetzgeberische Ausgestaltung ist aus Sicht des Datenschutzes jedoch inakzeptabel. Durch das Digitale-Versorgung-Gesetz entsteht eine riesige zentrale Datensammlung für deren Schutz der Gesetzesentwurf keine Regelungen findet. Hinzu kommt, dass auch pseudonymisierte Daten Rückschlüsse auf die Versicherten liefern können – das ist im Bereich von Gesundheitsdaten unverantwortlich. Hier muss der Bundesgesundheitsminister dringend nachbessern und vor allem auch den öffentlichen Dialog suchen.“

Die ganze Pressemitteilung findet ihr hier: https://d-64.org/stoppt-das-digitale-versorgung-gesetz/
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Termine

Hinweis: Wir haben die Quoten von Vortragenden der Veranstaltungen manuell gezählt. Basis dafür sind die von den Veranstaltenden veröffentlichten Programme oder Speakenden-Listen. Wir zählen pro Veranstaltung jeden Kopf genau einmal, also auch dann nur einmal, wenn dieselbe Person mehrfach spricht. Details dazu findet Ihr in diesem Spreadsheet.
Das Ende dieser Ausgabe naht!

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