in Sachsen und Thüringen hat die „Alternative für Deutschland“ die CDU als stärkste Partei abgelöst. Die Strategien von Marco Wanderwitz und Hans-Georg Maaßen gingen offenbar nicht auf. Weder eine klare Abgrenzung von der AfD, wie sie der Ost-Beauftragte Wanderwitz regelrecht aggressiv betrieben hat, noch eine Anbiederung wie im Falle der Kandidatur des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten haben funktioniert. Ist der Osten für die Christdemokraten verloren? Antje Hildebrandt berichtet. Carsten Linnemann, Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, spricht sich angesichts des CDU-Debakels denn auch für eine echte Aufarbeitung der Niederlage bei der Bundestagswahl aus. Anderenfalls drohe die Gefahr, dass sich die Christdemokraten marginalisieren. Für die Sondierungsgespräche mit der FDP sieht er allerdings gute Vorzeichen. Moritz Gathmann hat Linnemann interviewt. Das Land Baden-Württemberg hat derweil einen AfD-Politiker aus dem Staatsdienst entfernt. Erstmals hat ein Staatsanwalt wegen Meinungsäußerungen sein Amt auf diese Weise verloren. Im Ergebnis mag das zwar richtig sein, die Begründung allerdings ist nicht überzeugend – und gefährlich für jeden Beamten, kommentiert Jochen Zenthöfer. Bei Analysen der Erstwählerstimmen zur Bundestagswahl gehen Liberale und Grüne als Sieger hervor. Sagenhafte 23 Prozent der Erstwähler und Erstwählerinnen haben sich für die FDP entschieden. Warum das so ist, erklärt Noreen Thiel, die selbst Erstwählerin war und in Berlin als Direktkandidatin der FDP für den Bundestag antrat. Charlotte Jost hat sich mit ihr unterhalten. Franziska Giffey dürfte nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus am Sonntag ziemlich sicher die neue Regierungschefin von Berlin werden – allerdings nicht als erste Frau, wie es in den vergangenen Tagen oft hieß. Das war nämlich Louise Schroeder, die 1947 kommissarisch Regierende Bürgermeisterin wurde. Die Berliner zollten ihr Respekt und Achtung, weil sie sich mit Aufmerksamkeit und Zähigkeit ihrer Sorgen annahm. Ulrike Moser hat Louise Schröder porträtiert. Ein Blick ins Ausland: Wegen unerlaubter Wahlkampfausgaben hat ein Pariser Gericht den früheren französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy zu einem Jahr Haft verurteilt – ohne Bewährung. Das Urteil bedroht nun die Kampagne der konservativen Republikaner im anlaufenden Präsidentschaftswahlkampf. Stefan Brändle analysiert die Lage. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |