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| 24. Januar 2025 | | SZ Ãsterreich |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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ein Freund drückte mir neulich ein Buch in die Hand. Es spiele in Wien, sagte er, und es gehe um einen Bankier. Er grinste. Ich war, nun ja, einerseits erfreut, dass er mir ein Buch mitbrachte, das mit Wien zu tun hatte. Zeigte es doch, dass er an meinem Beruf Anteil nahm, ich schreibe ja über Ãsterreich. Andererseits dachte ich: Ich will eigentlich nichts über einen Bankier lesen, die Finanzwelt ist nicht so mein Ding. Das Buch heiÃt âHermelin auf Bänkenâ, und nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, wusste ich, warum mein Freund gegrinst hatte, als er sagte, es gehe um einen Bankier. Patrick Holzapfels Buch handelt nämlich von Bänken und nicht von Banken, von einem Banksitzer und nicht von einem Bankbesitzer, und es ist so zauberhaft, dass ich es zügig in einer Nacht gelesen habe â obwohl das Buch ein Schneckentempo bevorzugt, weil es in Gedanken, Worten und Werken wunderbar langsam daherkommt. Der Protagonist, ein Student, entdeckt einen Sandler, wie man in Wien die Penner nennt, und er entdeckt, wie bereichernd es sein kann, auf Bänken zu sitzen und seinen Gedanken nachzuhängen. Es ist wie bei Loriot, als der Mann zu seiner schwatzhaften Frau sagt: Ich will einfach nur hier sitzen. Bänke stehen oft vor Denkmälern, und weil es in Wien so viele Denkmäler gibt wie Kaffeehäuser (wahrscheinlich sogar mehr), beschreibt das Buch auch diese. Das Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark ist eines der meistfotografierten Denkmäler der Stadt. Es zeigt den Walzerkönig stehend â ohne den dichten Backenbart â mit einer Geige in der Hand vor einem Marmorbogen, auf dem schwebende Paare abgebildet sind. Strauss wäre heuer 200 Jahre alt geworden, das feiert Wien mit Konzerten, Ausstellungen, Filmen, Vorträgen, Theaterstücken und, das auch, mit lustigen Aktionen. Strauss hat ja die Operette âDie Fledermausâ komponiert, und beim Vienna City Marathon im April wird deshalb eine âMäuse-Kategorieâ für Kinder ab drei Jahren eingeführt, die geschminkt und verkleidet als Fledermäuse 200 Meter weit âflatternâ dürfen; wer das schafft, bekommt eine Plüsch-Fledermaus. Ein Theaterstück widmet sich der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen Strauss und der jungen Russin Olga Smirnitskaja, einer Adeligen und Komponistin. Es heiÃt âBlitz und Donnerâ und feiert an diesem Samstag im Odeon-Theater in Wien Premiere. Strauss hatte seiner âgeliebten Olgaâ 100 Liebesbriefe geschrieben, die Antworten sind verschollen. In diesem Theaterstück werden sie fiktiv geliefert. Die Beziehung hatte keine Chance, weil Olgas Eltern dagegen waren. Strauss schrieb in einem Brief, es erfülle sein Herz âmit Trostlosigkeit und Schmerz bei dem Gedanken, Dich deshalb verlieren zu müssenâ; aber er wolle sie der Familie nicht entreiÃen. Die Eltern waren gegen die Liebschaft, weil Strauss ihrer Ansicht nach nichts anderes war als ein âmittelloser Musiker aus Wienâ. Vielleicht hatten sie sich einen Bankier als Schwiegersohn gewünscht. | |
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PS: Die Wähler in Ãsterreich warten weiterhin gespannt darauf, wann und ob sich FPà und ÃVP auf ein Regierungsbündnis einigen können. Derzeit verhandeln die beiden Parteien noch. Zur politischen Lage in Ãsterreich erreichten uns viele Zuschriften. Eine weitere Auswahl von Leserbriefen finden Sie hier.
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| | | | Wer steht hinter Kickl? | | Deutschnationale Burschenschafter, Männer mit Kontakten zu Identitären, eine Frau, die von âBevölkerungsaustauschâ spricht: Das sind die Vertrauten des FPÃ-Vorsitzenden, die das Land bald mitregieren könnten. | | | | |
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| | | | Täuschen, tarnen, tricksen | | Investor René Benko ist in Haft. Ãberwachte Telefongespräche und Zeugenaussagen nähren den Verdacht auf Betrug und Insolvenzvergehen in ganz groÃem Stil. | | | |
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| | | | Strabag verliert einen Visionär | | Der überraschende Tod von Konzern-Chef Klemens Haselsteiner trifft die Strabag hart. Der 44-Jährige wollte den Baukonzern modernisieren und grüner machen. Sein Kurs soll nun fortgesetzt werden, aber wie? | | | | |
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| | Die Sterne sind zurück | | Ãsterreichs Spitzengastronomie feiert die Rückkehr des Guide Michelin und hat nun 82 Sterne-Restaurants. | | | | |
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| | | | Zimmer frei | | Mitten im populistischen Getöse sitzen in einem Haus in Wien Menschen aus dem Nahen Osten und der Ukraine friedlich zusammen. Wie das alles passt zu den Sprüchen über Messerstecher, Sozialhilfebetrüger? Na, gar nicht. | | | | |
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | | | âDen Luxus der ersten Klasse brauche ich nichtâ | | Der Bestsellerautor Daniel Glattauer fährt gerne mit dem Zug und lässt sich von Zufallsbegegnungen inspirieren. Ein Gespräch über flieÃende Gedanken und den Morgenkaffee im Speisewagen. | | | | |
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| | | | Männer, die an Gefühlen scheitern | | Saufen, schlagen, siegen wollen: âSankt Falstaffâ, ein Stück des Linzer Dramatikers Ewald Palmetshofer, hätte nervig werden können. Die Inszenierung am Münchner Residenztheater aber ist ein eiskaltes Lehrstück in maskulinem Machtgebaren. | | | |
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verwordakelt aus der Form geraten, unordentlich, schlampig, durcheinander Ursula Pietsch-Lindt, geboren und aufgewachsen in der (Ost)Steiermark, lebt seit 1972 in Deutschland, heute in Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen)
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal so viele Menschen wie in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 42: Hahnenkamm-Sieger
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Kichernd im Hochbett | | Mit Familie und Freunden ein Apartment zu teilen ist nicht nur kuschelig, sondern auch lustig. Das âBerghaus Schröckenâ am Arlberg bietet neben Ferienwohnungen und Chalets auch Sauna, AuÃenpool und Bergblick. | | | |
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