, als in den 1990er Jahren die These vom „Ende der Schweinezyklen“ in der Halbleiterbranche aufgestellt wurde, konnten sich deren Urheber wohl beim besten Willen nicht vorstellen, wie weit sie mit ihrer These daneben lagen. Simplifiziert waren neue Bedarfsspitzen in der Halbleiterbranche damals mit dem Release neuer Bürosoftware von Microsoft verbunden. Sie ließen den Speicherbedarf der PCs steigen, und setzen damit jedes Mal das Rad der Zyklen neu in Bewegung. Spätestens als das Thema Globalisierung Ende der 1990er Jahre seine volle Dynamik zu entwickeln begann, ahnten die meisten, dass es mit der Beschaulichkeit früherer Schweinezyklen vorbei war. Die Frequenz der „Zyklen“ entwickelte sich auf einmal deutlich dynamischer, und die Amplituden wuchsen. Der Siegeszug der Elektronifizierung durch alle nur denkbaren Applikationsbereiche hat die Bedarfe enorm anwachsen lassen. Das gilt auch für frühere Nischenbereiche wie etwa Power-ICs und Power-Management-ICs. Es dürfte inzwischen nur noch wenige Applikationen geben, die ohne diese Komponenten auskommen. Wenn es dann auch noch zu Versorgungsproblemen bei Rohwafern kommt, werden die Ausschläge noch verstärkt. Bleibt abzuwarten, ob sich in naher Zukunft durch eine Rückkehr zu einem multilateralen Ansatz in den internationalen Handelsbeziehungen in der Post-Trump-Ära zumindest einige Faktoren wieder entschärfen lassen, die in den letzten Jahren noch für eine zusätzliche Steigerung von Frequenz- und Amplituden-Ausschlägen der Zyklen in der Halbleiterbranche gesorgt haben. Ihr Engelbert Hopf Chefreporter Markt&Technik |