Liebe Frau Do, ein spannendes Bundesliga-Wochenende liegt hinter uns. Fortuna hat den Klassenerhalt nicht geschafft: Wie die Düsseldorfer an das Projekt Wiederaufstieg gehen, haben Gianni Costa, Bernd Jolitz und Patrick Scherer in ihrer Analyse aufgeschrieben. Und die drei haben auch ein Interview mit Friedhelm Funkel geführt, der vier Jahre lang Trainer bei Fortuna war. Und falls Ihr Herz für Borussia Mönchengladbach schlägt, hat Sebastian Hochrainer für Sie aufgeschrieben, was auf den Verein in der Champions League zukommt. Gewinner und Verlierer gibt es auch in der Politik. Ein Thema, bei dem sich das zeigen wird, ist die geplante Wahlrechtsreform. Wenn Sie das jetzt als sperriges Thema für den Montagmorgen empfinden: Es geht um viel, einzelne Abgeordnete müssen um ihr Mandat fürchten. In der Regel soll der Bundestag 598 Sitze zählen, aktuell sind es dank des komplizierten Wahlrechts 709, Tendenz steigend. Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus möchte die Zahl auf 750 begrenzen und hat damit eine erbitterte Debatte losgetreten, die Eva Quadbeck nachzeichnet. In ihrem Kommentar spricht sie von einer Blamage für das Parlament. Eine Blamage muss man die Corona-Politik der NRW-Landesregierung vielleicht nicht unbedingt nennen. Aber dass da vieles nicht zusammenpasst und manche Schritte schwer nachvollziehbar waren, lässt sich festhalten, ohne in besonderer Gegnerschaft zu Ministerpräsident Armin Laschet zu treten. Unser Chefreporter Christian Schwerdtfeger hat in diesen Tagen wie schon einmal zu Anfang der Pandemie Gangelt im Kreis Heinsberg besucht, wo alles losging. Seine Reportage zeigt, was auf die Menschen im Kreis Gütersloh zukommt. Die Präsidentenwahl in Polen kennt noch keinen klaren Gewinner und Verlierer. Zwar hat Amtsinhaber Andrzej Duda, der von der nationalkonservativen Regierungspartei PiS unterstützt wird, die erste Runde gewonnen - er bekamt laut Prognosen 41,8 Prozent der Stimmen. Er muss sich aber in der Stichwahl seinem Herausforderer stellen: Dem Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski, der auf 30,4 Prozent kam, Von Gewinnern und Verlierern in der Politik habe ich eben gesprochen. Olaf Scholz gehört sicher zur Kategorie der Gewinner. Der SPD-Politiker hat immer wieder auch Rückschritte erlebt, aber kam stets weiter oben in der Hierarchie an. Derzeit ist er Vizekanzler und als Finanzminister das Gesicht der Konjunkturpakete. Nun läuft in seiner Partei alles auf ihn als Kanzlerkandidaten zu, wie Jan Drebes und Birgit Marschall in ihrer Analyse herausarbeiten. Das Risiko für ihn ist groß, nicht zuletzt, weil die Machtoption der SPD links liegt, wenn sie nicht die Groko fortsetzen will. Kein Risiko gehen Sie ein, wenn Sie sich Musik der jungen norwegischen Geigerin Eldbjørg Hemsing anhören. Ich persönlich kann das zwar nicht wirklich beurteilen, aber Wolfram Goertz, unser Musikkritiker, der auch unseren Betriebschor dirigiert, gerät derart ins Schwärmen, dass ich einen Irrtum für ausgeschlossen halte. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der neuen Woche viele Gelegenheiten finden, für etwas oder jemanden zu schwärmen. Viel Spaß! Herzliche Grüße! Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |