Liebe Frau Do, endlich habe ich Hilde wieder besucht. Ich hatte mir Gedanken macht, wie sie die lange Zeit des Alleinseins im Altersheim verkraftet hat. Als ich ihr bei einer Tasse Tee gegenübersitze, erzählt sie mir versonnen: »Stell Dir vor, ich habe hier einen guten Freund wiedergefunden. Er hat mir beinahe täglich Rosen gebracht,« lächelt sie. »Man kann zwar nicht von Gedichten leben, aber auch nicht ohne sie.« Verschmitzt deutet sie auf einen dicken Gedichtband. Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch bei dieser starken Frau. Ihre Andrea Niederstadt |
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