Liebe Freundinnen und Freunde der Stiftung Zuhören,

was kann Zuhörbildung bewirken? In der letzten Ausgabe ging es bereits darum, welchen Stellenwert das Zuhören für die Geschichte und für die Zukunft hat. Das Projekt Grenzgeschichten greift dies in der heutigen Ausgabe nochmals auf.

Wie die Stiftungsprojekte zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen, ist heute ebenfalls Thema. Das pädagogische Konzept Lilo Lausch der Stiftung Zuhören ist ganz aktuell dafür ausgezeichnet worden.

Was bewirkt Zuhören wiederum in Ihrem beruflichen und privaten Alltag? Vielleicht kommen Sie zur Ruhe, bemerken kleine Details, merken sich das Gehörte leichter oder verstehen besser, was in Ihrem Gegenüber vorgeht. Unser Tipp: Nutzen Sie die winterlichen und besinnlichen Tage, um über die Bedeutung des Zuhörens für Sie persönlich nachzudenken.

In diesem Sinne wünschen wir viel Freude beim Entdecken der Neuigkeiten aus unseren Stiftungsprojekten - ganz getreu dem Motto: Lesen Sie, was geschieht - hören Sie, was bewegt!

Eine schöne Winter- und Weihnachtszeit Ihnen!
Ihr Stiftungsteam

LILO LAUSCH

Lilo Lausch erhält das Wirkt-Siegel von PHINEO

Anfang Dezember wurde das pädagogische Konzept „Lilo Lausch – Zuhören verbindet!“ der Stiftung Zuhören von der PHINEO gAG mit dem PHINEO Wirkt-Siegel ausgezeichnet. Neben weiteren 24 Organisationen erhält Lilo Lausch die Auszeichnung für nachweislich wirksames gesellschaftliches Engagement für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

„Wir freuen uns sehr über diese große Anerkennung unserer Arbeit“, so Birgit Echtler, Geschäftsführerin der Stiftung Zuhören. „Das stets konstruktive Feedback während des Analyse- und Beratungsprozesses war von immensem Wert für die Weiterentwicklung unserer gesamten Stiftungsarbeit. Die Auszeichnung bestätigt uns in unserem Einsatz für Bildungsgerechtigkeit und gegen Ausgrenzung und ermutigt dazu, nicht locker zu lassen, wenn es darum geht, Zuhören als eine grundlegende Fähigkeit zu vermitteln, die den Dialog und das soziale Miteinander überhaupt erst ermöglicht.“

Erfahren Sie mehr zu Lilo Lausch sowie zur Auszeichnung:

HÖRCLUBS

Erzähl' mir was: Was macht eigentlich eine professionelle Geschichtenerzählerin?

Denken wir an das Erzählen, haben wir auch das Bild von der Nacht, gern auch eine verschneite Nacht, mit Kerzenschein und duftenden Tannenzweigen im Haus vor Augen. Die Zeit rund um Weihnachten – das ist die Hochkonjunktur für Geschichten und für das Zuhören. Wir haben uns deswegen auf den Weg gemacht und eine professionelle Erzählerin aufgespürt. In ganz Deutschland gehen Erzähler*innen wie Birte Bernstein aus Lübeck in Kindergärten und Schulen und nehmen die Kinder mit Märchen und guten Geschichten mit auf eine spannende Reise, für die sie nichts weiter tun müssen als zur Ruhe zu kommen und sich einzulassen. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es Hinweise, dass der Kontakt mit mündlich erzählten Geschichten erheblich dabei hilft, Schreiben und Lesen zu lernen. Aber vor allem bleibt die mündliche Umsetzung narrativer Strukturen über die Phase der Alphabetisierung hinaus ein zentrales Element menschlicher Erkenntnis der Umwelt und des eigenen Selbst.

Erzählen und Zuhören gehören ganz unmittelbar zusammen. Denn wo niemand zuhört, braucht es keine Erzähler*in. Und sich um das Zuhören zu bemühen, macht auch erst dann Sinn, wenn man Gelegenheit erhält, zu erzählen. „Ich liebe dieses Beziehungsgeflecht, das zwischen den Geschichten, dem Publikum und mir als Erzählerin entsteht. Ich verstehe mich als Vermittlerin zwischen den Bildern einer Geschichte und den Ohren und Herzen meiner Zuhörer“, so Birte Bernstein. Doch hören Sie viel besser selbst:

Lassen auch Sie sich zum Geschichtenerzählen ermuntern. Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei!

HÖRMEDIUM DES MONATS

Dezemberpäckchen

Schöne Gelegenheiten zum Zuhören bietet das Hörmedium „Dezemberpäckchen” mit vier märchenhaften Weihnachtsgeschichten, die mit klassischer Musik untermalt werden. Die Geschichten und Märchen sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander angehört werden. Sie entführen in eine wunderbare weihnachtliche Welt und regen zur pädagogischen Arbeit über Nächstenliebe und Wohlstand an.

EARSINNIG HÖREN!

Earsinnig hören! startet in die 10. Runde!

Erneut heißt es: „Ran ans Mikro!“

Das erfolgreiche Medienkompetenzprojekt ist nach den Herbstferien in Hessen mit einer Einführungsveranstaltung für die teilnehmenden Lehrkräfte an den Start gegangen. Bevor es für es für ihre Schüler*innen heißt „Ran ans Mikro“, durften die Lehrkräfte zunächst selbst eigene kleine Aufnahmen im Hessischen Rundfunk durchführen und konnten erste Projektideen entwickeln.

Earsinnig hören! führt die Stiftung Zuhören in Kooperation mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen seit 2010 in Hessen durch. In diesem Schuljahr nehmen insgesamt zehn Schulklassen der 3. bis 6. Jahrgangsstufen teil. Spielerisch werden bei Earsinnig hören! die Schüler*innen mit den Grundregeln des Zuhörens vertraut gemacht. Sie lernen, wie Radio funktioniert, indem sie selbst kurze Audiobeiträge gestalten, die sie in einer „Radio-Bühnenshow“ vor Publikum live präsentieren. Anschließend werden die Beiträge auf der Homepage der Stiftung Zuhören veröffentlicht.

HÖR.FORSCHER!

Die teilnehmenden Schulen stehen fest

Zwölf Schulen aus sieben Bundesländern nehmen in diesem Schuljahr am neuen Programm Hör.Forscher! der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur, des Netzwerks Junge Ohren e.V. und der Stiftung Zuhören teil. Hör.Forscher! fasst zwei bundesweite Programme der kulturellen Bildung - KLANGRADAR und Klang.Forscher! - unter einem Dach zusammen und verbindet beide Programme zu einem Angebot für Schulklassen oder Schülergruppen der 5.–10. Jahrgangsstufe aller Schularten. Ziel ist, die Hör- und Zuhörbildung von Kindern und Jugendlichen im Kontext Schule mittels der Methoden des Forschenden Lernens zu fördern.

Über ein Schuljahr hinweg entwickeln und produzieren die Schüler*innen gemeinsam mit qualifizierten und professionellen Akteuren*innen der Kulturellen Bildung Audioproduktionen bzw. Kompositionen. Ihre Ergebnisse werden die Schüler*innen in einer Abschlussfeier im Juni 2020 in Berlin präsentieren. In diesem Schuljahr steht die Projektarbeit der Schulen unter dem Motto „NACHHALL – Echo unserer Zukunft!“.

GRENZGESCHICHTEN

Häuser voller Grenzgeschichten

Schulklassen aus Tschechien und Deutschland erarbeiten gemeinsam neue Grenzgeschichten

Die ehemalige Stadtbibliothek im tschechischen Jeseník war im September der Schauplatz eines Workshops des Projektes Grenzgeschichten im Rahmen des Festivals „Im Zentrum“. Tschechische und deutsche Schüler*innen haben es zur Protagonistin einer neuen multimedialen Grenzgeschichte gemacht. Außerdem sind im Workshop neue Storys zum Heilbad Priesnitz und zum Villenviertel in Jeseník entstanden. Häuser und Orte voller Geschichten, die von der deutsch-tschechischen Vergangenheit erzählen ...

Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

GRENZGESCHICHTEN

30 Jahre Mauerfall – Begegnung der Generationen in Naunhof bei Leipzig

Ein weiteres Grenzgeschichten-Projekt wurde in Sachsen realisiert. Das Jubiläum des Mauerfalls haben Anfang Dezember der Trafo – Nachhaltigkeit in Bildung e.V. und das Projekt Grenzgeschichten zum Anlass genommen, Schüler*innen des Gymnasiums Naunhof bei Leipzig mit Eltern, Großeltern und anderen Zeitzeugen*innen über die Zeit vor 1989 ins Gespräch zu bringen. Fünf neue Grenzgeschichten sind entstanden, die vom Alltag in der DDR, den Unterschieden zwischen Ost und West und der gemeinsamen Zukunft nach dem Mauerfall erzählen.