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Liebe Leserinnen & Leser,
auf in die neue Woche! Händler warten weiter mit Spannung darauf, ob die "Bundes-Notbremse" tatsächlich in der Form kommt, wie sie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert - und somit Einkäufe bei den meisten Non-Food-Händlern bei regionalen Corona-Inzidenzen über 100 endgültig unmöglich machen würde. Daher hat nun auch die Intiative "Das Leben gehört ins Zentrum" einen Brandbrief an die Bundestagsabgeordneten geschrieben - mehr dazu in unseren News. Statt dem ewigen Gewurschtel und den wohl doch eher unzuverlässigen Schnelltests würde uns allen aber vermutlich eines am meisten helfen: ein harter Lockdown von vier Wochen, der die Corona-Neuinfektionen endlich deutlich nach unten drückt, sowie massive, unbürokratische Hilfen für vom Lockdown betroffene Unternehmen.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
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Nach der Inititiative "Händler helfen Händlern" (wir berichteten) fordert auch die Händler-Initiative "Das Leben gehört ins Zentrum" deutliche Nachbesserungen bei der "Bundes-Notbremse", also der Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Zum Bündnis zählen u.a. Galeria Karstadt Kaufhof, Deichmann, C&A, Kik, Thalia und Media-Markt-Saturn. In einem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten kritisiert die Initiative, dass die Läden bei einer regionalen Inzidenz von über 100 selbst für Geimpfte und Getestete dann nicht mehr öffnen dürften. Auch die Ungleichbehandlung beispielweise von Buchhändlern, die öffnen dürfen, und Spielzeuggeschäften, die nicht öffnen dürfen, wird in dem Brief kritisiert. Viele Einzelhändler, Hotels und Gastronomen würden ihrer Zukunftsfähigkeit beraubt, heißt es weiter, u.a. weil es auch keine ausreichenden Entschädigungen für diese Unternehmen gebe.
Unterdessen schließen in den Innenstädten bereits immer mehr Läden und die Mieten für Handelsimmobilien brechen um bis zu 30 Prozent ein, wie der "Spiegel" berichtet. Die Chance wollen nun einige mutige Unternehmen nutzen, um in der Fläche zu expandieren. Der "Spiegel"-Artikel nennt dafür drei Beispiele: Mister Spex, das einige Filialen von Douglas übernehmen will und allein seit Anfang 2020 schon zwanzig neue Filialen eröffnet hat. Außerdem Rose Bikes, das bis zu zwölf neue Standorte plant. Und die Rostocker Lederwaren-Manufaktur Gusti, die bislang vor allem online verkauft hat, nun aber bis Jahresende 15 neue Filialen eröffnen will.
Die britische Fahrradmarke Ribble Cycles hat im nordenglischen Clitheroe einen neuen Showroom eröffnet, der die hochwertigen Räder sehr stylish präsentiert. Im rund 200 Quadratmeter großen Store gilt das Motto "weniger ist mehr": Jedes präsentierte Fahrrad bekommt viel Raum, um auf die Kunden zu wirken. Zu den wichtigsten Showroom-Elementen gehört eine Demonstration des Ribble-Prozesses, bei dem Kunden ihre Radkonfiguration individuell zusammenstellen. Dazu gibt es u.a. ein BikeBuilder-Tool sowie eine Custom-Colour-Bar, wo die Kunden eine benutzerdefinierte Farbe auswählen können. Außerdem beherbergt der Showroom laut Ribble Europas größte 4k-Videowand für den Innenbereich.
Eine Umfrage des Bundesverbands Onlinehandel (BVOH) zeigt, dass viele deutsche Marktplatzhändler mit Amazon eher unzufrieden sind. 78 Prozent der Händler sehen eine schwierige bis keine Partnerschaft. Maximal 5 Prozent der Händler erhalten eine zufriedenstellende Unterstützung durch den Händlersupport. Die Händler geben gleichzeitig an, durchschnittlich 51,2 Prozent des Unternehmensumsatzes durch Amazon zu erwirtschaften, wodurch die Abhängigkeit der Händler vom Geschäft auf Amazon deutlich wird. Bei Händlern, die mehr als fünf Jahre auf Amazon verkaufen steigt diese Abhängigkeit auf 55 Prozent.
Nach Otto, Amazon und eBay erschließt sich der Modeversender Klingel-Gruppe einen neuen Online-Verkaufskanal: Ab sofort verkauft das Unternehmen seine Produkte auch über Zalando. "Von dieser Form der Kooperation erhofft sich die Klingel-Gruppe viel. Wir wollen das Profil unserer Fashion Brands weiter schärfen und stärken, um signifikante Umsatz- und Ergebnissteigerungen zu erreichen", sagt CEO Sven Axel Groos. Die Logistik für die Zalando-Bestellungen übernimmt Klingel selbst. Interessant ist die Kooperation auch, weil sich Klingel mit seinem Sortiment vor allem an "Best Ager" (also Menschen ab 50 Jahren) richtet, während Zalando in der Vergangenheit vor allem jüngere Zielgruppen angesprochen hatte.
Der chinesische Onlineriese Alibaba will es Händlern einfacher machen, auf seinen Plattformen Tmall und Taobao zu verkaufen. So soll die Eröffnung eines Händlerprofils bei Taobao über eine App gerade mal fünf Minuten dauern. Auch verzichtet Taobao auf die Einzahlungsgebühren für neue Händler und bestehende Verkäufer erhalten eine Rückerstattung ihrer Einzahlungen. Tmall wiederum hat den Überprüfungsprozess für Unternehmen vereinfacht, die auf der Plattform einen Shop eröffnen möchten. Und beide Plattformen verzichten auf Gebühren für eine Reihe von Marketing-Tools und -Diensten, mit denen die Marketing- und Geschäftsanalysefunktionen der Händler verbessert werden sollen. Die Logistikkosten beider Plattformen sinken ebenfalls.
Der auf RFID-Lösungen spezialisierte Anbieter Checkpoint Systems erweitert seine HALO genannte Softwareplattform fürs Internet of Things (IoT) um eine Reihe neuer Funktionen. Eine davon ist eine Nachschubfunktion, welche die zu kommissionierenden Produkte zusammenfasst und auflistet. Einzelne Artikel können so gruppiert statt einzeln kommissioniert werden. Das beschleunigt die Prozesse im E-Commerce. Außerdem haben Store-Mitarbeiter die Möglichkeit, Artikel oder Modell-Artikelpositionen (Stock Keeping Unit, kurz SKU) in Abhängigkeit vom Produktstamm auszuwählen, was den Prozess des Auffindens von Lagerbeständen und der Lieferung an die Verkaufsfläche deutlich einfacher und effizienter machen soll.
Wie soviele andere Markenhersteller auch will und muss auch das Modeunternehmen S.Oliver künftig verstärkt auf das Vertriebsmodell Direct to Consumer (D2C) setzen. Jürgen Müller nennt im Fachdienst Profashionals dafür die Gründe: Demnach setzt S.Oliver wie vielen anderen Modemarken auch die Corona-Pandemie und die Schließung von Modeläden zu. Und genau die dürfte vermutlich bei vielen Multilabel-Händlern nicht nur temporär sein, sondern auf Dauer. So wird der direkte Weg zum Kunden für marktstarke Anbieter wie S. Oliver alternativlos, die sich in der Vergangenheit aber mit eigenen Stores eher schwer getan haben. Der Vertrieb über einen eigenen Webshop könnte da erfolgreicher funktionieren.
In den USA plant Amazon laut einem Bloomberg-Bericht offenbar einen neuen Aufbauservice für Möbel und Haushaltsgeräte. Der Clou: Wenn die Kunden nach dem Aufbau nicht zufrieden mit den Produkten sind, sollen sie angeblich gleich wieder abgebaut und mitgenommen werden. Schon bisher gibt es in den USA die Option, bei Bestellungen einen Monteur hinzuzubuchen. Der kommt aber bislang von externen Dienstleistern und ein solcher Rückgabeservice ist dabei nicht möglich.
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