Plus: Streamingdienste im Test
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Illustration: Chiara Brazzale


vor ein paar Wochen hatten mein Mann und ich seit fast zwei Jahren das erste Mal einen ganzen Samstag nur für uns. Meine Eltern kamen zum Babysitten, wir verließen nach dem Frühstück das Haus und starteten mit großen Zielen in den Tag: Wir wollten unbedingt Anatomie eines Falls mit Sandra Hüller im Kino sehen, eine Ausstellung anschauen, einen langen Spaziergang ohne sperrigen Kinderwagen machen, irgendwo schön Mittag essen und vielleicht noch in das ein oder andere Geschäft.

Als wir am Abend wieder zuhause eintrudelten, schoben wir uns oder besser gesagt ich mich schwer beladen mit Einkaufstüten durch die Wohnungstür. Kino? Die Sonne hatte so schön geschienen. Ausstellung? Beim Museum kann man so schlecht parken. Spaziergang? Ach, spazieren gehen wir doch auch mit Kind genug. Wir hatten einen ganzen Tag Zeit und wir haben eigentlich nur konsumiert. Und es hat sich gut angefühlt! Geschämt habe ich mich erst, als wir meinen Eltern davon berichteten. Wie? Ihr habt nichts anderes gemacht als shoppen und essen? In fast acht Stunden? So war es, und wahrscheinlich würde ich es genauso wieder machen. Und genau da liegt das Problem.

Laut Statistischem Bundesamt besitzt ein deutscher Haushalt heute im Schnitt 10.000 Gegenstände. Vor hundert Jahren waren es noch 180. Auf der Erde gibt es mittlerweile mehr menschengemachte Masse als Biomasse. Oder wie der Historiker Frank Trentmann sagt: Wir Menschen ersticken zwar nicht an unserem Zeug, die Welt aber irgendwann schon.

Warum wir immer weiter kaufen, obwohl wir alles haben, diese große Frage beschäftigt auch meine Kollegin Theresa Hein. Sie gehört wie ich zu den Menschen, denen ein neu angeschafftes Kleidungsstück mehr Freude macht, als es sollte. Und obwohl sie sich vorgenommen hat, weniger zu kaufen, schafft sie es einfach nicht.

In einem persönlichen Essay geht sie diesem Widerspruch auf den Grund. Sie fragt sich, was ihr Konsumverhalten mit ihrem Selbstwertgefühl zu tun hat, sie interviewt Historiker, Soziologen und Psychologen, und landet auch bei einem Werbeslogan, den wahrscheinlich alle Lesenden hier kennen: Weil ich es mir wert bin. Wieso es so schwer ist, nichts zu kaufen, was unser Kaufverhalten über den Zustand unserer Seele sagt und welche Alternativen es zum Neukaufen gibt, lesen Sie in diesem Text.
Wann sind wir zu dem geworden, was wir haben?
Die meisten Menschen kaufen immer weiter, obwohl sie schon viel zu viel Zeug besitzen – und es eigentlich besser wissen. Woher kommt diese unbewusste Gier? Und wie schafft man es, den Versuchungen des Konsums zu widerstehen? 
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Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!
Herzlich
Ihre Mareike Nieberding
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