Liebe/r Leser/in, die deutschen Moorlandschaften sind zwar nicht so einmalig wie die madagassische Fauna und Flora, aber ungefähr ebenso wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Wie sehr beide gefährdet sind, lesen Sie in unseren heutigen Meldungen. Außerdem werfen wir einen aktuellen Blick auf die elektronische Patientenakte und auf den letzten Schrei in Sachen Cannabis. | Mit besten Wünschen für den Tag Kurt-Martin Mayer Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Unterschätzte Moore | Wenn Moore trockengelegt werden, entweicht das Treibhausgas Kohlendioxid. In Deutschland werden die Flächen für die Landwirtschaft genutzt. In anderen Ländern werden sie entwässert, um dort etwa Palmöl- oder Holzplantagen anzulegen. Laut dem soeben von Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Greifswalder Michael Succow Stiftung veröffentlichten „Mooratlas 2023“ ist die Trockenlegung der Moore mit mehr als zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Zum Vergleich: Der globale Flugverkehr verursacht drei Prozent. Von den 1,8 Millionen Hektar Moorfläche in der Bundesrepublik (Foto oben; im Emsland) würden aktuell 1,5 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt, sagt der Geschäftsführer der Michael Succow Stiftung, Jan Peters. Das Thema, kritisiert er, sei zu lange stiefmütterlich behandelt worden und sollte jetzt ähnlich wie der Kohleausstieg angegangen werden: „Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden – eine Fläche fast so groß wie der Bodensee.“ Der „Mooratlas 2023“ beinhaltet mehr als 50 Illustrationen und kann hier heruntergeladen werden. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Fragile Insel | | Lemuren kommen nur auf Madagaskar und seinen Nachbarinseln vor, wie rund 90 Prozent der dortigen Tier- und Pflanzenarten. Biologen sprechen deshalb von einem eigenen, kleinen Kontinent vor dem südöstlichen Afrika. Doch mehr als die Hälfte der madagassischen Säugetiere droht auszusterben. Wissenschaftler haben nun errechnet, was auf dem Spiel steht, nämlich 23 Millionen Jahre Evolution. So lange würde es dauern, bis die Artenvielfalt auf Madagaskar wiederhergestellt wäre. Die Forscher verwendeten genetische Daten, die erlauben, den Stammbaum von Lebewesen zurückzuverfolgen. |
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| 2. Für eine pralle Gesundheitsakte | Seit zwei Jahrzehnten verzögert sich in Deutschland die Einführung einer leistungsfähigen elektronischen Krankenversicherungskarte, die wichtige Gesundheitsdaten erhalten würde. In diesem Jahr soll es mit ihr deutlich vorwärtsgehen. Die Ärztegesellschaft der Inneren Mediziner (DGIM) listet nun Informationen auf, die in der elektronischen Patientenakte enthalten sein sollten. Neben Grunddaten, einem Impfpass und Angaben wie Pflegestufe, Betreuungsverfügungen und Vollmachten wären das viele medizinische Auskünfte. Unter anderem solle die Akte aufklären über bisherige und chronische Erkrankungen, ständig einzunehmende Medikamente sowie frühere Untersuchungen, Befunde und Therapien. Nach Gesetzeslage bestimmt der Patient, was „hinterlegt“ wird und wer Einsicht nehmen darf. Bislang haben nur 550.000 Versicherte in Deutschland bei ihren Krankenkassen die E-Akte beantragt. Die gespeicherten Informationen könnten, so die DGIM, im Notfall „über Leben und Tod entscheiden“. Gleichzeitig lässt die Ärztegesellschaft durchblicken, dass sie die Technik und die Bezahlung des „Mehraufwands“ in den Praxen für noch nicht zufriedenstellend hält. Aber 2023 hat ja gerade erst begonnen. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Hype um HHC | Im Hintergrund des – hürdenreichen – Plans einiger Politiker, den Genuss von Cannabis für Erwachsene zu legalisieren, wechselt die Beliebtheit verschiedener Komponenten der Pflanze. Nach der Begeisterung für den Inhaltsstoff Cannabidiol (CBD) bieten Händler sowohl virtuell als auch stationär verstärkt HHC an – Hexahydrocannabinol. Wie CBD soll es im Gegensatz zum Hauptstoff THC (Tetrahydrocannabinol) kaum berauschen. Andererseits – folgt man der Werbung, ist seine Hauptwirkung eine beruhigende. Wissenschaftliche Belege dafür und für andere Aspekte liegen nicht vor. HHC wird synthetisch hergestellt und häufig in sogenannten „Vape-Pens“ zum Kauf angeboten. Die Rechtslage ist unklar. Nutzer berichten, dass sie sich sehr wohl sinnesbetäubt fühlten. Natürliches HHC wäre wohl zu schwach dafür, also muss es bei der Herstellung verdichtet werden. Mit einem Ende des Cannabis-Gesumses ist nicht zu rechnen. Die Pflanze soll 113 Inhaltsstoffe enthalten. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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