PUK: Hau den Maurer – und sonst? |
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Die Meinungen waren aufgrund von Leaks und Vorinformationen schon seit Wochen gemacht: Beim Niedergang der Credit Suisse habe der damalige Finanzminister Ueli Maurer viel zu wenig entschlossen gehandelt. Zudem habe er den Gesamtbundesrat nicht genügend informiert. Entsprechend erwartbar waren gestern die Schlagzeilen vieler Newsportale nach Veröffentlichung des PUK-Berichts. |
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Zwar kommt Maurer tatsächlich nicht gut weg. Aber Kritik übt die Untersuchung auch an der Finanzmarktaufsicht (Finma). Weniger an der im Vorfeld teilweise heftig angegriffenen Präsidentin Marlene Amstad, sondern am früheren Finma-Direktor Mark Branson, der in der Frühphase des CS-Niedergangs der Bank Ausnahmen beim Eigenkapital genehmigt hatte. |
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Wirklich spannend sind am PUK-Bericht aber bisher unbekannte Details. Bisweilen verbergen sie sich in Fussnoten. Meine Redaktionskolleginnen Sermîn Faki, Doris Kleck und Florence Vuichard haben auch im Kleingedruckten gelesen. Und zum Beispiel gesehen, dass der damalige Nationalbank-Vizepräsident Martin Schlegel eine andere CS-Rettungsvariante favorisiert hatte als sein Chef Thomas Jordan. Schlegel, der seit Oktober 2024 neuer SNB-Präsident ist, sprach sich nämlich für eine Verstaatlichung der CS aus. So hätte die Schweiz weiterhin zwei Grossbanken gehabt. |
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Mit dieser Position hatte Schlegel aber keine Chance. Schon in einer frühen Phase der CS-Krise stellten Thomas Jordan und Ueli Maurer die Weichen Richtung Übernahme: Dass also die UBS die CS kaufen sollte. Karin Keller-Sutter drückte diese Variante dann an jenen dramatischen vier Tagen durch, am 19. März wurde sie kommuniziert. |
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Es ist anspruchsvoller, aber spannender Lesestoff – ein Stück Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Ein schönes Wochenende! |
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Patrik Müller, Chefredaktor |
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Für Sie zusammengestellt von Pascal Ritter, Tagesleiter Online. |
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