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WirtschaftsWoche
 
 
 
 
Agenda
von Beat Balzli
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Liebe Leserinnen und Leser,

sollten Sie eine oder mehrere Eigentumswohnungen ihr Eigen nennen, und diese obendrein noch an andere Menschen vermieten, brauchen Sie in diesen Tagen ein robustes Selbstbewusstsein. Denn der Vermieter, so scheint es, wird dieser Tage für viele Politiker und Großstadtbewohner zum Gegner Nummer Eins, dem man ökonomisch so richtig eins draufgeben will. In Hamburg lassen sich Bürgerrechtler und Senatoren damit zitieren, dass es an der Zeit sei, etwas gegen die allerorten vermuteten Miethaie zu unternehmen. In der Hauptstadt Berlin ist man bereits einen Schritt weiter, hat – zumindest nicht unter Protest der Regierung – ein Volksbegehren gestartet, um die Deutsche Wohnen um 200.000 Einheiten zu erleichtern. Die Initiative beruft sich dabei auf Artikel 15 des Grundgesetzes, der die Überführung von „Grund und Boden... in Gemeineigentum“ gegen eine angemessene Entschädigung erlaubt. Der private Investor gilt den Initiatoren als raffgieriger Kapitalist. Ganz gleich, ob milliardenschwere Konzerne, Spekulanten, Erbengemeinschaften oder die vier Millionen privaten Vermieter – sie alle sind verdächtig und besitzen mutmaßlich, was ihnen nicht zusteht. Dabei, schreiben unsere Autoren Martin Gerth, Heike Schwerdtfeger und Christof Schürmann, belegen das die Statistiken keinesfalls: Zwei Drittel der Mietwohnungen hierzulande sind nicht im Besitz von großen Unternehmen, sondern in der Hand kleiner Privatleute. 3,75 Einheiten im Schnitt bewirtschaften sie. Ausbeute: magere zwei Prozent. Weniger als so manche Staatsanleihe. Dafür aber, schreiben unsere Autoren, schultern die Vermieter einen gesellschaftlichen Kostenblock, der in der öffentlichen Debatte gern verschwiegen wird: den Umgang mit schwierigen Mietern. Unsere Reporter haben sich in den vergangenen Wochen deshalb aufgemacht, um die Fairness zurück in die aufgeheizte Diskussion zu bringen. Zurückgekommen sind sie mit einem Lehrstück über das Feindbild Vermieter. Und über eine Republik, der die Debatte zu entgleiten droht. Titelgeschichte jetzt lesen
 
 
 
WirtschaftsWoche 13/2019: Wer schützt die Vermieter?  
 
Wer schützt die Vermieter?
 
Immobilienbesitzer sind das neue Feindbild der Republik. Mietpreisbremsen, Regulierungswahn und Enteignungen sollen ihre Rendite drücken – verschärfen aber die Wohnungsnot. jetzt lesen
 
 
 
Fortschritt ohne Sinn
 
Bislang war die Rechnung in der deutschen Wirtschaft einfach. Meist ging sie so: je höher der Grad der Automatisierung, je ausgefeilter die Maschinen, die Produktionsstraße, die Abläufe, desto höher am Ende auch die Produktivität, ergo die Effizienz, ergo der Gewinn. Fragt man allerdings Unternehmer wie Wolfgang Sochor, dessen Pumpen in Industrieanlagen ebenso stecken wie in Baumaschinen, dann geht diese Gleichung nicht mehr auf. Mit immer schlankerer Herstellung und höherer Automatisierung trimmt Sochor seit Jahren seine Fabriken auf mehr und mehr Effizienz. Doch was er dort herausholt, muss er an anderer Stelle zusätzlich investieren: in Forschung und Entwicklung, IT-Know-how, Dienstleistungen, Kundennähe. Früher, sagte Sochor meinen Kollegen Sophie Crocoll und Max Haerder, habe er in neue Maschinenparks investieren können, um produktiver zu werden. Heute benötige er Köpfe. Es ist ein Umstand, den die Wissenschaft als „Produktivitätsparadoxon“ beschreibt und den der Industrieverband BDI gerade hat erforschen lassen. Auf knapp 100 Seiten zeichnet die Studie, die der WirtschaftsWoche vorliegt, das Bild eines Standorts, der bei weitem nicht mehr so kraftvoll ist, wie er einmal war. jetzt lesen
 
 
 
Fusion mit Morgenland
 
Es ist das wohl am heißesten diskutierte Thema derzeit in Europas Chefetagen. Autozölle, Brexit, Handelskrieg? Alles Nebensache, wenn es darum geht, dass die Deutsche Bank, einst Europas Vorzeige-Geldhaus Nummer eins, nun schon seit Jahren von einer Krise in die andere taumelnd, fusionieren könnte mit der Commerzbank – um auf dem internationalen Parkett überhaupt noch eine Rolle zu spielen. Es geht um Zehntausende Arbeitsplätze, um bis zu 1000 Filialen, natürlich um viel Geld, Marktanteile, auch politische Macht, ist doch die Bundesrepublik zu 15 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Da fällt es manchem hierzulande umso schwerer zu verstehen, schreiben unsere Reporter Melanie Bergermann und Cornelius Welp, dass die Schlüsselrolle für die Fusion der beiden Geldhäuser nicht Berlin zukommt – sondern dem Emirat Katar. Zwei Mitglieder der Herrscherfamilie al-Thani halten über Beteiligungsgesellschaften direkt rund sechs Prozent der Aktien, über Derivate sollen sie weitere drei Prozent kontrollieren. An der Familie führt bei einem Zusammenschluss kein Weg vorbei. Nur: wer ist dieser Investor eigentlich? Wer vertritt ihn? Was treibt den Clan? Und: wie stehen die Kataris zu einer möglichen Fusion? Meine Kollegen haben das recherchiert – und dabei ein lesenswertes Stück brandaktueller Wirtschaftsgeschichte mitgebracht. jetzt lesen
 
 
 
Absturz ohne Folgen
 
Sollte Boeing-Chef Dennis Muilenburg je einen Albtraum gehabt haben, ginge er wahrscheinlich so: Am Sonntag vergangener Woche in Äthiopien stürzte zum zweiten Mal in fünf Monaten ein Mittelstreckenflugzeug des weltgrößten Flugzeugbauers vom Typ 737 Max ab. 157 Menschen starben. Weltweit versagten die Behörden dem Modell deshalb die Betriebserlaubnis, der Aktienkurs sackte um zehn Prozent ab. Nun drohen Staatsanwälte und eine Prüfung des Falls durch Washington. Trotzdem, schreibt unser Luftfahrt-Experte Rüdiger Kiani-Kreß, wirkt der 55-jährige Muilenburg relativ entspannt. Denn er weiß: trotz aller Probleme kann die aktuelle Krise am Verkaufserfolg seiner 737 Max, für die 5000 Order in den Büchern stehen, wenig ändern. Zwar sorgten die Regeln, nach denen Fluglinien Jets kaufen, mit für die Probleme, so Kiani-Kreß: In der aktuellen Situation aber schützten sie Boeing. jetzt lesen
 
 
 
Dissens mit Ansage
 
Was kommt wohl dabei heraus, wenn der derzeit größte öffentliche Kritiker der Diesel-Fahrverbote und Kopf hinter den deutschen Gelbwesten-Protesten, Porsche-Mitarbeiter Ioannis Sakkaros, auf eben jenen Mann trifft, der aus seiner Sicht für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist: Jürgen Resch, Chef der Deutschen Umwelthilfe und zigfacher Kläger vor deutschen Gerichten, um saubere Luft in den Städten des Landes durchzusetzen? Richtig: ein ordentlicher Streit. Einmal die Idee im Kopf, ging sie meinem Kollegen Martin Seiwert nicht mehr aus dem Sinn. Vergangene Woche war es dann endlich soweit. Sakkaros und Resch trafen aufeinander. Natürlich in Stuttgart. Seiwert hat Protokoll geführt – und eine am Ende erstaunlich konstruktive Debatte erlebt. jetzt lesen
 
 
 
Ein Wochenende mit ähnlich versöhnlichem Ausgang wünscht,


Beat Balzli
Chefredakteur WirtschaftsWoche
 
 
 
PS: Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie mir unter agenda@wiwo.de – oder auf Twitter.
 
 
 
 
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