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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 04.02.2022 | Um 9°C mit abends aufziehendem Regen. | ||
+ Schlimmer geht immer: Das Wetter ist nicht so schlecht, wie man denkt + „Zügig und unkompliziert“: In Schulen wird nicht mehr geimpft + Posse in Friedrichshain: Der Müll ist weg, die Absperrung bleibt + |
von Anke Myrrhe |
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Apropos Wetter: Jeder Blick aus dem Fenster bringt uns zu der Annahme, dass es ganz sicher, unbestreitbar der dunkelste Winter aller Zeiten sein muss. Aber nein, erhellende Erkenntnis: Während November und Dezember 2021 tatsächlich offiziell schlimm waren (Sonnenstunden 35,4 bzw. 33, deutlich weniger als 2020), hatte der just verabschiedete Januar mit 35 Stunden Sonnenschein ganze 15 Stunden mehr zu bieten als im Vorjahr. Immerhin etwa eine halbe Stunde am Tag (ja, wir suchen auch noch im Kalender…). Die graue Statistik weiß aber immerhin noch, dass es vier Stunden weniger waren als im Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990, mit denen Meteorologen die Gegenwart gern vergleichen (und so manch anderer auch, aber das ist ein anderes Thema). Und auch, wenn der Wetterdienst für heute grandiose 62 Minuten Sonne voraussagt: Bis das Strandbad Wannsee wieder öffnet, baden wir hier weiter genüsslich in Selbstmitleid. (Mehr Vorhersagen gibt‘s weiter unten im Comic, für Abonnenten) | |||||
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Von Selbstmitleid und schlechtem Wetter will Franziska Giffey bekanntlich nichts wissen, sie hält es lieber mit Karl Valentin: „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn, wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“ Im Herzen scheint eben immer die Sonne. Den Amtsantritt hat ihr ein Tief namens Omikron trotzdem heftig verhagelt. Im Sturm der Öffentlichkeit hatte sie Anfang Januar über die vermeintlich schlechtere Impfquote bei Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen und gesagt: „Wir müssen dahingehen, wo sie sind – in die Kieze, in die Familienzentren, in die Stadtteilzentren, in die Gemeindezentren.“ Das RKI bestätigte gestern zwar, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Impfquote gibt, hingegangen ist allerdings bislang kaum jemand: In sieben Aktionen sind laut einer Liste der Gesundheitsverwaltung im Januar 753 Impfungen durchgeführt worden, derzeit sind vier weitere Aktionen geplant. In den Schulen sieht es ähnlich aus: „Wir müssen Kindern zügig und unkompliziert ein Impfangebot machen, am besten dort, wo sie sowieso täglich sind – in der Schule, und auch für die fünfjährigen Kitakinder“, hatte Giffey noch vor ihrem Amtsantritt im Dezember gesagt. Zwei Monate und eine Regierende später ist das Schulimpfen zügig und unkompliziert wiedereingestellt worden. Die Fortführung sei „derzeit nicht vorgesehen“, hieß es gestern zügig und unkompliziert aus der Gesundheitsverwaltung. Die weiteren Corona-Meldungen des Tages: + Berlin erwartet die erste Lieferung des neuen Proteinimpfstoffs Novavax ab 21. Februar + Beim Frisör brauchen Sie doch keinen Test (war vermutlich nur ein Test) + Ab nächster Woche soll auf dem Möbel-Höffner-Parkplatz in Lichtenberg geimpft werden. „Für Mitarbeiter des Gesundheitswesens soll es eine Überholspur geben.“ Mal was Neues. + Österreich hat die Impfpflicht beschlossen. + Die Stiko empfiehlt die vierte Impfung (aka 2. Booster) für besonders gefährdete Menschen. Es kommentiert Stiko-Chef Mertens: „Es hat niemand vor, jetzt ständig Booster-Impfungen zu verabreichen.“ (Q: Welt) + Und „boostern“ ist Anglizismus des Jahres 2021. Well. | |||||
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Wer das Ausmisten gerne vor sich herschiebt, macht gerade alles richtig. Seit Mitte Dezember nimmt die Berliner Stadtreinigung nämlich keine Aufträge mehr an. Begründung: Wegen Omikron wolle man Kontakte in Innenräumen so weit wie möglich reduzieren. Aber die Recyclinghöfe seien ja geöffnet. Und was tun, wenn Muttern von 85 auf 45 Quadratmeter umzieht, ohne Auto und Superkräfte? Auf jeden Fall Augen auf bei privaten Anbietern. „Da gibt’s ganz viele Scharlatane“, warnt ein BSR-Sprecher. Manche Unternehmer vereinbarten zunächst günstige Preise, verlangten dann aber am Abholtag unter „fadenscheinigen Gründen“ plötzlich horrende Summen. Müsste mal jemand aufräumen. | |||||
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Apropos Aufräumen: Der Müll von der Corinthstraße wurde endlich entfernt (CP von gestern). Nachdem der Haufen wochenlang in Friedrichshain herumgeduftet hatte, fand Berlin die einzig sinnvolle Lösung: Der Haufen wurde umzäunt. Einen Tag später war der Müll zwar weg, die Umzäunung (aka Bake) aber noch da (Q: BZ). Es kommentiert Bezirkssprecherin Sara Lühmann: „Müll ist eben hochgradig komplex.“ Gilt leider auch für Berlin. | |||||
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Da erreicht uns ein rettendes Schreiben: „Du brauchst Hilfe bei Gartenarbeit, einem Umzug oder beim Autowaschen?“ Berliner Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren wollen im nächsten Sommer ihre Pfade in Korea finden und zwar beim World Scout Jamboree, dem internationalen Pfadfindertreffen. Um das Geld dafür zusammen zu bekommen, wollen sie gern für „eine kleine Spende“ mit anpacken, wo es geht. Ziel: Nicht weniger als der Weltfrieden. Trash for Peace – wer könnte da Nein sagen? Kontakt: jacob.kelly@dpsg-st-paulus.de. Nach ihrer Rückkehr könnten die Pfadis gleich noch im Umland aufräumen: Zu tun gibt es leider mehr denn je. Zu verdienen eher nichts. | |||||
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Stell dir vor, es ist Klimawandel – und der ist plötzlich dein Problem: Dieser Tage bekommen 2800 Berlinerinnen Post von Berlins oberster Klimaschützerin Bettina Jarasch (Grüne). Die per Los auserwählten Menschen haben die Chance (oder Bürde, you decide), sich für Berlins ersten Klimabürger:innenrat zu bewerben. Die 100 daraus per Algorithmus Auserwählten sollen eine typische Berliner Mischung repräsentieren. Wie die aussieht, wüssten wir dann auch gern. Erarbeitet werden sollen konkrete Empfehlungen, wie die Welt noch zu retten ist. Wer sich jetzt eine Schlägerei zwischen SUV-Fahrern mit Lastenradbesitzern vorstellt: In Frankreich hat so ein Bürgerrat ganz friedlich Vorschläge für die Politprofis ausgearbeitet. Er empfahl unter anderem eine Klimasteuer für Reiche und die Einführung von Ökozid als Straftatbestand. Na dann: Let’s look up. Lohnt sich allerdings nur bedingt (zumindest finanziell): Für neun Sitzungen gibt’s insgesamt 350 Euro, macht knapp 39 Euro pro Termin. Immerhin mehr als Sonnenstunden im Januar. | |||||
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Wenn Sie das Ganze lieber professionell angehen wollen, hier ein heißes Angebot: Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf sucht eine/n Klimaschutzbeauftragte/n (m/w/d). Gute Nachricht: Die Stelle ist unbefristet. Schlechte: Zu den Aufgaben gehört, natürlich, die „Bildung und Koordination eines bezirklichen Klimaschutzbeirats“. Der Algorithmus wird in den nächsten Tagen Briefe an …. Stop!! | |||||
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