Hallo John Do, wir sind so viele, die müssen doch jetzt handeln! Da bin ich mir sicher, als ich im November an der Grubenkante bei Köln stehe. Vor mir riesige Kohlebagger in einer Mondlandschaft, über mir Rauchwolken der Kraftwerke. Und unten in der Grube winzige weiße Punkte: Klimaschützer/innen, die mutig die Bagger blockieren. Mit vielen von ihnen habe ich schon am Vortag demonstriert. Da waren wir 25.000. Und heute? Ja, da zahlt sich alles aus. Die Regierung setzt nächste Woche wohl eine Kohle-Kommission ein, die den Ausstieg plant. Ich bin stolz auf uns alle. Doch feiern dürfen wir leider noch nicht! Ich weiß noch, wie wir vor drei Jahren schon einmal dachten, es sei geschafft. Damals wollte Sigmar Gabriel als Wirtschaftsminister Kraftwerke abschalten. Dann karrten RWE und Vattenfall 15.000 Mitarbeiter/innen nach Berlin. In der Arbeitszeit und mit Lunchpaket. Gabriel knickte ein, der Ausstieg war futsch. Und ich schwor mir, das passiert nicht nochmal. Damit der Ausstieg diesmal wirklich kommt, brauche ich jetzt Sie, John Do. Meine Idee: Wenn sich die Kohle-Kommission erstmals trifft, halten ihr viele Tausend ihre mit Ruß bemalten Hände entgegen. Überall kämpferische und entschlossene Gesichter. Jung und Alt demonstrieren gemeinsam für die Rettung unseres Klimas. Rufen: „Stoppt Kohle!“ Abends sind wir die Bilder des Tages, laufen in den Nachrichten hoch und runter. |