Wichtige Nachrichten lassen Anleger scheinbar kalt
Wichtige Nachrichten lassen Anleger scheinbar kalt von Sven WeisenhausDie neue (Handels-)Woche hat mit einigen wichtigen Nachrichten begonnen. Diese waren zwar auch für die Börsen bedeutend, hatten aber kaum Einfluss auf die Kurse, weil sie so bereits erwartet und entsprechend eingepreist wurden. Trump stimmt Amtsübergabe in den USA zu So hat zum Beispiel der amtierende US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Nacht (MEZ) seine Regierung zur Zusammenarbeit mit dem designierten Nachfolger Joe Biden angewiesen. Eine Wahlniederlage räumte Trump allerdings trotzdem nicht ein. Stattdessen kündigte er gleichzeitig an, weiter um seinen Verbleib im Amt zu kämpfen. Für die Börsen ist es dennoch positiv, dass die Amtsübergabe nun ins Rollen kommt. Doch hatte zuvor schon kaum noch ein Anleger Zweifel daran, dass der Präsident, der am 20. Januar 2021 vereidigt wird, Biden heißt. Und so blieben die Kursreaktionen auf diese Nachricht moderat. Dritter Impfstoffkandidat mit positiven Endergebnissen Ähnliches gilt für die nächste Meldung über einen Studienerfolg bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff. Das britische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat zusammen mit der Universität Oxford positive Daten zur Wirksamkeit des gemeinsam entwickelten Impfstoffs vorgelegt. Demnach könne er eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent erreichen, teilte AstraZeneca bereits am gestrigen Montag mit. Hier haben Anleger kaum noch Zweifel daran, dass im kommenden Jahr mit Impfungen der breiten Bevölkerung gestartet werden kann. Ob dies nun mit einem Biontech/Pfizer-, einem Moderna oder einem sonstigen Impfstoff erfolgt, ist für die Börsen fast unerheblich. Und so blieben auch hier die Kursreaktionen moderat. Die Aktien von AstraZeneca gaben sogar nach, weil die Wirksamkeit des Mittels hinter der Konkurrenz zurückblieb. Biontech und Pfizer haben derweil in den USA übrigens einen Zulassungsantrag für ihren Corona-Impfstoff eingereicht. Trotz Impfstoffhoffnungen trübt sich die Stimmung ein Neben diesen positiven Meldungen hatten Anleger jüngst auch negative zu verdauen. So hat sich die Stimmung in den Unternehmen in Deutschland trotz der Aussichten auf Impfungen gegen das Corona-Virus eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im November auf 90,7 Punkte gesunken, von 92,5 Punkten im Oktober, wie das Münchner ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Der zweite Rückgang in Folge ist vor allem auf deutlich pessimistischere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen (grüne Linie in der Grafik), während die Einschätzung der aktuellen Lage nur moderat schlechter als im Vormonat beurteilt wurde (blaue Linie). Zudem ist die Entwicklung recht eindeutig der zweiten Corona-Welle zuzuordnen. Denn während sich das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe verbessert hat, gab es sowohl im Dienstleistungssektor als auch im Handel und damit in den Branchen nach, die von den aktuellen Lock-Down-Maßnahmen besonders betroffenen sind. Im Dienstleistungssektor insgesamt liegt der Geschäftsklimaindex sogar erstmals seit Juni wieder im negativen Bereich. Allerdings war auch dies keine Überraschung für die Märkte. Schließlich war zu erwarten, dass die neuen Maßnahmen zum aktuellen Teil-Lockdown zu einer Belastung für die betroffenen Branchen und Unternehmen werden. Und von Reuters befragte Ökonomen hatten vor diesem Hintergrund sogar mit einem stärkeren Rückgang auf 90,1 Punkte beim ifo-Geschäftsklima gerechnet. Einkaufsmanagerdaten gaben bereits einen Vorgeschmack Zudem hatten gestern bereits die Einkaufsmanagerdaten einen Vorgeschmack auf die Stimmung in den Unternehmen geliefert. Der Composite-Index, der die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern zusammenfasst, sank um drei Zähler auf 52,0 Punkte, wie das Markit-Institut unter Berufung auf seine erste Schnellschätzung zur Umfrage unter rund 800 Unternehmen mitteilte. Damit hielt sich der Frühindikator immerhin noch über der Marke von 50, ab der Wachstum signalisiert wird. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem noch deutlicheren Rückgang auf 50,5 Zähler gerechnet. Dennoch erwarten Experten, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal wieder einen Rückgang der Wirtschaftsleistung verzeichnen wird. „Erste Schätzungen deuten auf ein Minus um rund ein Prozent hin“, sagte zum Beispiel Konjunktur-Chef Claus Michelsen vom Berliner DIW-Institut. Und auch hier zeigt sich ein klarer Zusammenhang mit dem Teil-Lockdown. Denn im Servicesektor fiel der Einkaufsmanagerindex um 3,3 auf 46,2 Punkte und damit tiefer unter die Wachstumsschwelle sowie auf den niedrigsten Stand seit Mai. Kein Wunder – im innerstädtischen Einzelhandel sind die Umsätze in der vergangenen Woche um durchschnittlich rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen, teilte der Branchenverband HDE gestern unter Berufung auf seine Umfrage unter 580 Händlern mit. Im Bekleidungshandel sei das Minus mit 40 % besonders groß ausgefallen. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie verlor dagegen nur minimal um 0,3 auf 57,9 Zähler. Er gab damit deutlich weniger nach als von Experten befürchtet und steht noch weit im expansiven Bereich. DAX arbeitet sich an den nächsten bullishen Impuls heran Angesichts der Mischung positiver und negativer Nachrichten, die aber für die Märkte keine Überraschung darstellten, verwundert es nicht, dass der DAX seine Seitwärtskonsolidierung fortsetzte (siehe folgender Chart). Allerdings handelt die Börse die Zukunft. Und daher dürften die Impfstoffhoffnungen letztlich gegenüber den aktuellen Belastungen durch die Lockdown-Maßnahmen überwiegen. Und diese Perspektive zeichnet sich auch charttechnisch bereits ab. Bei der Seitwärtskonsolidierung im DAX bildet sich inzwischen ein aufsteigendes Dreieck. Denn während auf der Oberseite das Hoch vom 9. November einen horizontalen Widerstand darstellt (dicke rote Linie), wurden entlang der unteren Linie eines Aufwärtstrendkanals (dicke grüne Linien) höhere Tiefs markiert. Und da ein aufsteigendes Dreieck eine bullishe Formation ist, arbeitet sich der DAX aktuell an einen neuen Aufwärtsimpuls heran. Mit einer kleinen Long-Position auf den DAX könnte man nun schon auf einen Ausbruch nach oben spekulieren. Diese könnte man unterhalb der Seitwärtskonsolidierung absichern. Gelingt der Ausbruch, könnte man den Trade prozyklisch ausbauen. Defensivere Anleger warten erst den Ausbruch nach oben ab. Und wenn der Ausbruch nach unten erfolgen sollte, könnte man einen kleinen Short-Trade wagen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Trading Ihr Sven Weisenhaus www.stockstreet.de PS: Beim Allstar-Trader läuft es aktuell extrem gut. Mit dem Ende eines Trades auf die Aktien von Nordex konnte heute für die Leser ein Gewinn in Höhe von 51,57 % realisiert werden. Gekauft wurden die Aktien erst am 3. November. Es hat also gerade einmal drei Wochen für diesen Gewinn benötigt. Und die Gesamtperformance des Depots schoss damit auf neue Höhen. Wollen auch Sie solche Gewinne erzielen? Dann melden Sie sich jetzt hier an!
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