Liebe Eltern, mein elfjähriger Sohn ist jetzt Vegetarier. Wir kochen also viel Gemüse im Wok und ähnlich Gesundes. Ich trage die Einschränkung mit Fassung, denn ich kenne das schon: Mein älterer Sohn und auch meine kleine Tochter hatten so eine Phase. (Von mir haben sie das übrigens nicht. Ich tue mir dabei noch schwer.) Und es liegt in der Familie: Meine Großmutter hat schon auf Fleisch verzichtet, als das Wort Vegetarier noch unbekannt war. Sie haben alle unabhängig voneinander etwas gehört oder gelesen, was ihnen das Fleisch verleidet hat. Und tatsächlich: Wenn man aufmerksam durchs Leben geht, erkennt man vieles, das wir essen oder tun, als problematisch. Wenn man Kinder hat, weiß man gar nicht, wo anfangen soll mit dem Aufhören. Was ist noch gesund? Jede Familie sucht dabei ihren eigenen Weg. Von den einen Eltern wird man daher wegen seiner engen Regeln belächelt, andere runzeln die Stirn, dass man so nachlässig ist. Irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit. Den Kindern alles abzugewöhnen, macht keinen Spaß. Aber ihnen zu viel durchgehen zu lassen, kann sie krank machen. Irgendwann machen sie sich selbst ihre Gedanken.
Wenn die Kinder dann von ihren Eltern das gesunde Leben einfordern - dann können wir beruhigt in die Zukunft sehen. |