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| | | | Illustration: Chiara Brazzale |
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| | | Guten Tag, kürzlich sprach ich mit einer Freundin über die Einschulung unserer Kinder, darüber, was das jetzt für die Kleinen bedeutet, aber auch für uns Großen. Plötzlich fing meine Freundin an zu weinen. Aus Rührung, dachte ich, und sagte: »Ich versteh's, das waren doch eben noch Babys.« Meine Freundin schüttelte den Kopf. »Ich muss auf einmal wieder so viel an meine eigene Schulzeit denken.« Sie sei nie gern in die Schule gegangen, weil ihr das Lernen und Freundefinden so schwergefallen sei. »Aber ich konnte das niemandem sagen. Dreizehn Jahre habe ich die Zähne zusammengebissen, ich glaube, das kommt jetzt einfach raus.« Ich nahm sie in den Arm und fragte mich: Wie oft hat sie in ihrem Leben seither wohl noch die Zähne zusammengebissen und tapfer gelächelt, obwohl ihr zum Heulen zumute war? Vermutlich kann sie es nicht mehr zählen. So wie ich selbst ja auch schon Hunderte Male gesagt habe »Ja, alles okay«, wenn mich jemand gefragt hattte, wie es mir geht – dabei war in dem Moment gar nichts okay. Wir kennen das alle, und es funktioniert ja auch eine Zeit lang, äußerlich über den Dingen zu stehen oder sie zumindest zu verdrängen. Aber irgendwann bahnen sich die negativen Gefühle dann doch ihren Weg. So wie jetzt bei meiner Freundin. Warum lassen wir sie also häufig nicht gleich zu? »Immer positiv zu denken funktioniert sowieso nicht. Das ist ein Märchen unserer Zeit und geht völlig an der Lebensrealität vorbei«, sagt die Psychologie-Professorin Tanja Michael. Unsere Autorin Kathrin Hollmer hat mit Michael ein sehr erhellendes Gespräch darüber geführt, wie man die eigene Psyche für Krisen, Stress und Veränderungen stärkt – und warum Achtsamkeit und Resilienz, wohl die psychologischen Schlagworte unserer Zeit, keine Allheilmittel für die mentale Gesundheit sind. Michael, die den Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie sowie die Lehr- und Forschungsambulanz für Psychologische Psychotherapie der Universität des Saarlands leitet, plädiert viel mehr für psychische Flexiblität, die eben auch negative Gefühle berücksichtigt. »Viele Menschen haben heute sofort den Eindruck, mit ihnen stimmt etwas nicht, wenn sie negative Gefühle haben. Im therapeutischen Kontext erlebe ich ständig, dass die Menschen wahnsinnige Angst davor haben: Trauer, Neid, das muss alles immer sofort aufhören«, sagt Michael. Warum es sich lohnt, sich produktiv mit sämtlichen Emotionen auseinanderzusetzen, wie man lernt, mental flexibler und in schwierigen Situationen widerstandsfähiger zu werden und was all das mit echter Selbstfürsorge zu tun hat, erklärt die Expertin in diesem so spannenden wie hilfreichen Interview:
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| | | »Negative Gefühle gehören zum Leben« | | |
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| | Meine Freundin, so stellte sich in unserem Gespräch heraus, war für ihren Gefühlsausbruch angesichts der Schulkarriere ihres Sohns sogar dankbar. Ohne, sagte sie, hätte sie ihre eigenen Sorgen vermutlich auf das Kind übertragen – aber so könne sie allmählich loslassen. Dass das Durchleben negativer Gefühle auch drei Jahrzehnte später noch etwas Gutes haben kann, das fand ich einen sehr tröstlichen Gedanken. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche! Ihre Sara Peschke |
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