Katja Muñoz über die Forschung zu KI und Wahlprozessen ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌
 
 
Webversion lesen Berlin  |  11. Dezember 2024
 
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Nach dem Superwahljahr 2024 ist vor der Bundestagswahl 2025: Ein idealer Zeitpunkt, um aus Erfahrungen zu lernen

von Katja Muñoz, Research Fellow im Zentrum für Geopolitik, Geoökonomie und Technologie

WORUM ES GEHT: Im Superwahljahr 2024 zeigte sich deutlich die zentrale Rolle von KI in globalen Wahlkämpfen – mit all ihren Chancen und Gefahren. Letzteres beobachten wir derzeit in Rumänien, wo die Präsidentenwahl für ungültig erklärt wurde. Der Grund: Ein hybrider Angriff aus Russland, der die Wahl zugunsten des bis dahin unbekannten, rechtsextremen und russlandfreundlichen Kandidaten Calin Georgescu beeinflusst hat. Eine massive Online-Mobilisierung über zehntausende TikTok-Konten trug maßgeblich zu Georgescus Wahlsieg bei. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wird die Dringlichkeit einer öffentlichen Debatte über die Risiken künstlich erzeugter Reichweite in sozialen Medien und KI deutlich. Diese möchte die DGAP mit ihrer „KI/Demokratie-Initiative“ und der Analyse globaler Wahlprozesse anstoßen.

WAS AUF DEM SPIEL STEHT: Das Beispiel Rumänien macht deutlich: Die Integrität demokratischer Wahlen ist bedroht. Zwar kann KI demokratische Innovationen fördern und die Bürgerbeteiligung stärken – sie wird jedoch zunehmend von verschiedenen Akteuren zur gezielten Manipulation des politischen Diskurses und zur gesellschaftlichen Polarisierung missbraucht. Besonders problematisch sind dabei visuell aufbereitete Inhalte, die politische Narrative emotional aufladen und damit konstruktive öffentliche Debatten erschweren. Die Manipulation erfolgt durch verschiedene Techniken wie Deepfakes für Propagandazwecke oder eine künstlich erzeugte Reichweite auf Social-Media-Plattformen. In diesem Kontext wird die fortschreitende Verlagerung des Nachrichtenkonsums ins Internet zu einem kritischen Faktor für die Mobilisierung der Wählerschaft.

WAS ZU TUN IST: Die Stärkung demokratischer Prozesse in Zeiten von KI erfordert einen mehrdimensionalen Ansatz. Zentral ist dabei die Förderung von Medienkompetenz und das Vertrauen in etablierte Medien, denn diese bilden das Fundament für eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen strategische Manipulation durch KI-gestützte Propaganda und großangelegte Online-Beeinflussungskampagnen. Eine verbesserte Kennzeichnungspflicht von KI-Inhalten ist zwar wichtig, kann deren  emotionalisierende Wirkung jedoch nicht eindämmen. Nur im Zusammenspiel von Regulierung, umfassender digitaler Bildung und breitem gesellschaftlichem Dialog können Chancen von KI genutzt und Risiken für die Demokratie minimiert werden.

Mehr zum Thema und den kürzlich publizierten Ergebnissen des von Katja Muñoz geleiteten DGAP-Projekts AI/Democracy Initiative“ finden Sie auf der nachfolgenden Projektseite.

 
Katja Muñoz
 
 
 
 
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Publikationen
 
 
 
 
DGAP-Kommentar von John Austin, Kira Vinke & Claudia Schmucker
 
 
 
 
 

Die Verbreitung von Cyber-Intrusionstechnologien, einschließlich Spionagesoftware, stellt eine wachsende Bedrohung für die internationale Sicherheit dar. Während der Einsatz solcher Technologien einst staatlichen Akteuren vorbehalten war, setzen zunehmend auch nicht-staatliche Akteure diese Technologien ein – mit gravierenden Folgen für die globale Stabilität. Ein effektives internationales Exportkontrollsystem, flankiert von Sanktionen und weitreichenden rechtlichen Reformen, ist notwendig, um den Missbrauch einzudämmen.

 
DGAP-Memo von Claudia Hofmann
 
 
 
 
 

Georgien befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt: Massendemonstrationen, Wahlfälschungen, Desinformationskampagnen und Gewalt gegen Oppositionelle verdeutlichen den Übergang des Landes von Annäherung an Europa hin zu autoritären Strukturen unter der Regierungspartei Georgischer Traum. Angesichts dieser Tendenzen und der geopolitischen Bedeutung Georgiens muss die EU endlich gezielte Sanktionen gegen die Verantwortlichen, insbesondere gegen Machthaber Iwanischwili, verabschieden.

 
Externe Publikation von Stefan Meister (ZEIT-Gastbeitrag)
 
 
 
 
 

Der Tag nach dem Wahlsieg Donald Trumps war ein Déjà-Vu – mit einem entscheidenden Unterschied. Seit 2016 hatte man sich in den westlichen Demokratien viel vorgenommen: Mehr zuhören, außerhalb der eigenen, kleinen Kreise; kontroverse Meinungen fördern; die Demokratie beleben. Die Überraschung, die viele Reaktionen auf Trumps Sieg 2024 erneut prägte, zeugte von der fehlenden Analyse- und Lernfähigkeit in Deutschland. So muss eine Lehre von 2016 wiederholt werden: Glauben und Hoffnung dürfen nicht die Oberhand gewinnen über Analysen und das Abwägen eigener Interessen.

 
Externe Publikation von Jacob Ross (Gastbeitrag im Handelsblatt)
 
 
 
 
 

Das Sylke-Tempel-Fellowship 2025 widmet sich der Berichterstattung über den Nahostkonflikt seit dem 7. Oktober. Ziel ist es, die Rolle von Zugängen, Interessen und Verantwortung bei der Berichterstattung zu analysieren. Gerichtet ist das Programm an Journalist*innen und Medienschaffende aus Deutschland und Israel, die mit leidenschaftlicher Neugierde über Themen der Außen- und Gesellschaftspolitik schreiben. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen samt Recherchevorschlag bis zum 18. Dezember 2024

 
 
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12.12.2024 | 08:30 – 09:30
 
 
 

Speakers: Caroline De Gruyter, NRC Handelsblad; Ali Fathollah-Nejad, Center for Middle East and Global Order (CMEG); Jörg Lau, Die Zeit

Chair: Jan Stöckmann, Head of the Director’s Office, DGAP

 
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16.12.2024 | 18:30 - 20:00
 
 
 

Begrüßung: Botschafter Rolf Nikel, Vizepräsident der DGAP

Keynote: Emily Haber, frühere Staatsekretärin und deutsche Botschafterin in Washington D.C. (2018 -2023)

Podium: Emily Haber; Hans-Peter Bartels, Leiter (ad interim) des DGAP-Zentrums für Sicherheit und Verteidigung; Stefan Meister, Leiter des DGAP-Zentrums für Ordnung und Governance in Osteuropa, Russland und Zentralasien

Moderation: Marietta Slomka, Journalistin und Moderatorin des heute-journals

 
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Jobs
 
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Will the French political crisis help Marine Le Pen’s far-right RN party?

 

Zitate von Jacob Ross | Al Jazeera | 10.12.2024

 
 
 
 
 

Wo Baerbocks feministische Außenpolitik an der Realität zerschellt

 

Zitate von Leonie Stamm | Welt (+) | 08.12.2024

 
 
 
 
 

Experte: Demokratien vor Desinformation schützen

 

Interview mit Cornelius Adebahr | ZDF | 07.12.2024

 
 
 
 
 

AI fakes, cyberattacks threaten German election

 

Zitate von Katja Muñoz | Deutsche Welle | 06.12.2024

 
 
 
 
 

Warum eskalieren die Proteste in Georgien?

 

Zitate von Stefan Meister | Zeit | 06.12.2024

 
 
 
 
 

Krieg und Frieden: Ein Deal mit Putin auf Kosten der Ukraine?

 

Auf den Punkt mit Wilfried Jilge | Deutsche Welle | 05.12.2024

 
 
 
 
 

"Macron muss schnell Klarheit schaffen"

 

Interview mit Jacob Ross | NDR Info | 05.12.2024

 
 
 
 
 

Tagesthemen vom 04.12.2024

 

Zitate von Svenja Niederfranke (ab 13:05 Min.) | ARD | 04.12.2024

 
 
 
 
 

Lage bei Massendemonstrationen droht zu eskalieren

 

Zitate von Stefan Meister | Handelsblatt (+) | 04.12.2024

 
 
 
 
 

After years of welcoming immigrants, Germany — like the US — is now courting far-right policies

 

Zitate von Vicotria Rietig | Boston Globe | 02.12.2024

 
 
 
 
 
 
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
 
Präsident: Dr. Thomas Enders
Direktor: Thomas Kleine-Brockhoff
Vereinsregisternummer: VR 20658 Nz
 
Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
Rauchstraße 17/18
10787 Berlin
 
 
 
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