| Liebe Eltern, jetzt haben wir Ferien und viele von uns haben sie sich redlich verdient, Kinder und Eltern. Wir haben sie uns anders vorgestellt, wirklich anders. Manche wären auf Urlaub gefahren, manche hätte die Zeit hier für schöne Ausflüge genützt, alle hätten die Feiertage genossen. Doch jetzt will bei vielen nicht so recht Feierstimmung aufkommen. Was sind solche Feste ohne die Familie? Viele hätten mit Opa und Oma, Onkeln und Tanten und Freunden gefeiert. Das alles fällt heuer aus. So erwachsen kann man gar nicht sein, dass das nicht traurig ist. Noch schwieriger als für die Kinder ist die Situation für die Großeltern. Aus vielen Familien höre ich, dass die Kinder sich eigentlich ganz gut an die Situation gewöhnt haben und die Entschleunigung und die ruhige Zeit zu Hause genießen. Sie werden das Festessen per Videokonferenz verbringen, wie sie das jetzt schon mit ihren Freunden und Mitschülern gemacht haben. Ihr fehlt uns! Aber für die Senioren fehlt der entscheidende Faktor: An den Feiertagen haben sie die Enkelkinder um sich, verbringen Zeit mit ihnen, es wird gekuschelt, übernachtet, erzählt, Beziehung gepflegt. Wann können sie die Kinder wieder umarmen? Da merkt man, wie langsam die Zeit vergeht. Ganz abgesehen davon, dass sie jetzt aus Altersgründen als Risikogruppe abgestempelt werden. Wir haben inzwischen viele Stunden, Tage und Wochen, um sie sinnvoll zu nützen. Eine Freundin sagte begeistert: "Meine Kinder haben endlich Zeit für ihre Hobbys." Was sagt das eigentlich über unser sonstiges Leben? Und was werden wir für später mitnehmen? Bei mir zu Hause wird jedenfalls viel gekocht und gebacken - übrigens oft online mit Oma, die in unserer Familie die meiste Expertise dabei hat. Wir haben endlich alles unsere Puzzles gemacht (für mich bisher der Inbegriff von Zeit haben). Wir schauen uns an den meisten Abenden gemeinsam einen Film an und sind dabei sogar immer wieder pädagogisch wertvoll. Diese Filme hat man mir in einer Elterngruppe auf Facebook ans Herz gelegt, aber wir sind eher noch mit "Zurück in die Zukunft" oder "Das Glücksprinzip" beschäftigt (bitte um weitere gute Tipps). Als Ausgleich habe ich mir mit meinen Kindern "Deutschland sucht den Superstar" angesehen und echte Anerkennungspunkte von meinen Kindern fürs Mitsingen beim Sieger und anderen schrägen Figuren bekommen. Wir habens miteinander oft wirklich gemütlich um unser virtuelles Lagerfeuer - wenn wir schon sonst nicht in die Wildnis hinauskommen. Und besinnen uns gerade auf das, was uns wirklich am Herzen liegt. Und nochetwas: Unsere Liste der 30 und mehr Ideen für die Zeit zu Hause (die findet ihr hier) ergänze ich um die Kinderuni: Die kann man nämlich wie bei den Studenten ihre Vorlesungen jetzt auch im Internet besuchen.
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