Plus: Valentinstags-Dessert mit Geling-Garantie
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Illustration: Chiara Brazzale
Wolfgang Luef
Wolfgang Luef
Redakteur
Guten Tag,

im Österreich der frühen Neunzigerjahre musste jedes Grundschulkind ein Jahr lang Handarbeiten lernen, das hieß: Stricken und Häkeln, eine Unterrichtsstunde pro Woche. Die Mädchen durften das dann ein paar Jahre lang üben, wir Jungs wurden schon nach einem Jahr zum Werken abkommandiert: Laubsägen, Leimen, Schleifen, Schrauben. Wahlmöglichkeit: Keine.  

Mir hat das Stricken nicht gefehlt. Aber ich erinnere mich gut daran, dass ich meine Großmutter dafür bewundert habe, wie schnell und gut sie stricken konnte. Einige Jahre lang hatte ich jedes Weihnachten nur einen Wunsch an sie: eine selbst gestrickte Wollmütze. In meiner kurzen Fußballphase musste es eine grün-weiße sein, wegen Rapid Wien. Als ich Bob Marley toll fand, war es eine grün-gelb-rote. Und als ich mich dann zu cool für Farben fühlte, strickte sie mir eine schwarze.

Ich musste schmunzeln, als ich das Interview mit Mette Wendelboe Okkels gelesen habe, das meine Kollegin Dorothea Wagner geführt hat. Auch bei ihr, einer der bekanntesten Strickdesignerinnen Europas mit einem Millionenpublikum auf Instagram, war es die Oma, die ihr das Stricken einst nahegebracht hat. Mit großem Erfolg: »Ich habe viel Zeit damit verbracht, von ihr Techniken zu lernen, die sie wiederum von ihrer Mutter gelernt hatte. Wir waren alle durch das Stricken verbunden.« Der sogenannte Sophie Scarf, den Wendelboe Okkels erfunden und bekannt gemacht hat, brachte in den vergangenen Wochen Tausende Menschen wieder zum Stricken: Er sieht elegant aus, schmal wie ein Halstuch, und ist auch für Anfängerinnen und Anfänger ein lohnendes Projekt.

In dem lesenswerten Interview erklärt Wendelboe Okkels nicht nur, wie man den Sophie Scarf strickt, sondern auch, wie man weitere passende Projekte findet, worauf man als Einsteiger oder Einsteigerin achten sollte und wie man die ideale Wolle auswählt. Sie spricht über den besonderen Wert eines selbstgemachten Kleidungsstücks – gerade in der Wegwerfgesellschaft, in der wir alle leben. Das Interview hat sogar mir – Strickmuffel seit 35 Jahren – Lust gemacht, es noch einmal zu probieren.  
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Besonders schön an dem Gespräch fand ich jene Passagen, in denen Mette Wendelboe Okkels fast philosophisch über ihre liebste Tätigkeit spricht. Es geht nämlich nicht nur um das Kleidungsstück: Stricken mache sie zufrieden, helfe ihr bei der Konzentration und könne sogar gegen Einsamkeit wirken. Beim Stricken, sagt sie, »spürt man keine Sorgen, denkt gleichzeitig an alles und nichts«. Mehr kann man von einem Hobby nicht erwarten.

Herzlich
Wolfgang Luef
Redakteur
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