Liebe Frau Do, Hunderttausende demonstrierten auf den Straßen, fünf Millionen Menschen unterschrieben eine Petition gegen das geplante EU-Gesetz. Wütende Mails erreichten EU-Abgeordnete. Doch am Ende hat sich das Parlament in Brüssel mit klarer Mehrheit für die heftig umstrittene Urheberrechtsreform entschieden. Demokraten sollten dies akzeptieren. Wie so oft in den politischen Debatten der jüngsten Zeit waren Befürworter und Gegner mit der verbalen Keule unterwegs. Die Gesetzesbefürworter beschimpften die vornehmlich junge, digitale Bewegung als „gekauft“ und irregeleitet, die Digital-Apologeten beschworen den Tod des Internets herauf. Panikmache allenthalben. Ja, der Artikel 17 im Gesetz ist problematisch, weil er in letzter Konsequenz Uploadfilter zulässt, mit denen Internet-Plattformen nicht lizensiertes Material, etwa Texte, Reime oder Videos, schon vor der Veröffentlichung im Netz herausfiltern. Das wäre eine Einschränkung der Meinungsfreiheit, denn auch „genehmigte“ Werke könnten im Filter hängen bleiben. Die Nationalstaaten sollten bei der Gesetzgebung darüber nochmal nachdenken. Andere Aspekte der Reform sind indes nachvollziehbar. Für die Kreativen muss der der Schutz des geistigen Eigentums auch im Internet gelten, sonst wird es bald keine Kreativität in Kunst und Kultur mehr geben. Wir als Journalisten sind betroffen, weil die großen Tech-Konzerne schon mit Schnipseln aus unseren Beiträgen auf den Plattformen Geld verdienen, wir als Autoren bisher aber nicht angemessen vergütet werden. Nun erzwingt das Gesetz Verhandlungen auf Augenhöhe zwischen Inhalteproduzenten (etwa den Verlagen) und den Plattformen. Gut so! Eva Quadbeck und Jan Drebes erklären die Entscheidung von Brüssel und fassen die Reaktionen zusammen. Die katholische Kirche hat ein Missbrauchsproblem, ein gewaltiges. Zu viele Priester und Ordensleute haben sich an Jungen vergriffen, und nicht wenige Experten führen dies auf den Zölibat zurück. Das Keuschheitsgelübde führe zu einer verklemmten Sexualität. Der Aachener Bischof Helmut Dieser sagt dagegen im Interview mit Lothar Schröder und Horst Thoren: „Der Zölibat ist keine Erfindung von verklemmten alten Männern, die andere junge Männer unter eine Knute zwingen wollen.“ Gladbach gegen Köln. Oder Wuppertal gegen Rot-Weiß Essen. Wenn im Fußball sogenannte brisante Derbys anstehen, muss die Polizei mit einem Großaufgebot ran, um rivalisierende Fans im Zaum zu halten. Das kostet den Steuerzahler viel Geld, weshalb das Land Bremen auf die Idee gekommen ist, der Deutschen Fußball-Liga eine Rechnung zu schicken. Nun muss das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheiden, ob sich die Profi-Klubs an den Kosten der Polizei-Einsätze beteiligen müssen. Gianni Costa und Henning Rasche berichten. Viel Freude bei der Lektüre Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |