mit 18 bin ich zu Hause ausgezogen, aber dass sich der Mensch Essen auch selbst zubereiten kann, erschloss sich mir erst viele Jahre später. Dazwischen war es vor allem ein Laden, der mich am Leben hielt: „Casa Firenze“. Ein Italiener in Eilbek, ohne Italiener. Es gab aber „Fettuccine capricciosa“ – und ich aß dieses Gericht in jener Zeit hundertfach. Bandnudeln, Erbsen, Schinken, Artischocken, Sahnesauce. Je-den Tag! Ich wohnte für 180 Mark in einer WG, hatte ein gutes Zivi-Gehalt: Da ging das. Wenn ich anrief, lachten die Leute bald schon, bevor ich ein Wort gesagt habe: „Ah, du, alles klar, geht los.“ Ich ließ ab da meinen Mitbewohner anrufen. Wenn der Bote kam, sagte er beim Überreichen der Aluschale immer das Gleiche, und nur das: „Schön heiß ...“ Mir gluckst es noch heute freudig im Magen, da ich diesen Satz aufschreibe. „Casa Firenze“ gibt’s schon lange nicht mehr. Aber damals wäre dieses Restaurant mein Kandidat für die MOPO-Aktion „Liebling des Viertels“ gewesen. Wen nominieren Sie? Einen schönen Tag wünscht: Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de PS: Falls er Ihnen gefällt, unser kleiner Newswecker, leiten Sie ihn gern an Freunde, Kollegen oder Ihre Familie weiter, das würde uns freuen. Wenn Sie diese Mail weitergeleitet bekommen haben: Hier können Sie kostenlos abonnieren |