Seit dem 15. November 2022 gilt also die Acht-Milliarden-Marke als geknackt! Bereits in 15 Jahren werden wir voraussichtlich neun Milliarden Menschen auf der Welt sein und im Jahr 2058 wird die 10 Milliarden-Marke geknackt werden. Dabei werden die Menschen nicht nur immer mehr, sondern sie werden auch immer älter. Schätzungen zur Folge soll sich die Zahl der über Achtzigjährigen in den nächsten Jahrzehnten versechsfachen! Ungebremst setzt sich das Wachstum aber nicht fort, es verlangsamt sich bereits seit einigen Jahrzehnten und liegt aktuell bei 0,8 Prozent pro Jahr – Tendenz fallend, was zumindest aus Ressourcensicht für unseren Planeten eine gute Nachricht ist. Denn so viele Menschen bedeuten auch einen höheren Verbrauch an Rohstoffen und stellen trotz aller Klimabemühungen auch eine enorme Umweltbelastung dar. Mit der globalen Bevölkerung wächst auch die globale Mittelschicht. Objektiv betrachtet, ist die Armut weltweit auf dem Rückzug und der Anteil der Menschen, die mit ein paar Dollar pro Tag leben müssen, sinkt. Für die Mittelschicht gibt es weltweit verständlicherweise keine einheitliche Definition. Definiert man diese als Menschen, die ein Vermögen zwischen 10.000 und 100.000 Dollar besitzen, so hat sich diese Gruppe laut Credit Suisse in den letzten gut 20 Jahren von 600 Millionen Menschen auf heute fast 1.8 Milliarden Menschen verdreifacht und laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von 2 auf heute 3.6 Milliarden Menschen annähernd verdoppelt. Die Zahlen sind zwar unterschiedlich, aber die Schlussfolgerung ist dieselbe. Immer mehr Menschen geht es finanziell wesentlich besser und sie können sich mehr leisten! Und mit ihren steigenden Ausgaben kurbeln sie die Wirtschaft und damit auch die Börsen auf ganz natürlichem Weg weiter an. Recht einheitlich sind die Prognosen, dass schon in den nächsten acht Jahren insgesamt eine Milliarde Menschen NEU in die globale Mittelschicht aufsteigen werden. Davon gut 700 Millionen in Indien und China, 200 Millionen im restlichen Asien und 100 Millionen im Rest der Welt. Mit anderen Worten, knapp 90% des globalen Wachstums der Mittelschicht findet in Asien statt! Was bedeutet das aus Investorensicht? Zumindest bedeutet es nicht zwangsläufig, dass man sich insbesondere im asiatischen Raum engagieren sollte. Denn gerade bei Investments in China rät das Team von aktienlust, den Depotanteil auf maximal 10% zu begrenzen, da die politischen Risiken einen großen Unsicherheitsfaktor darstellen. Aber es bedeutet, dass man bei den international aufgestellten „Global Playern“ investiert sein muss, die entweder im Bereich Konsumgüter (Essen, Trinken, Kleidung und Hygiene) oder im Bereich Gesundheitsversorgung(Arzneimittel, Medizintechnik, Seniorenprodukte) hervorragend positioniert sind. Denn nicht nur der Spruch „gegessen und getrunken wird immer“ hat seine Richtigkeit, sondern auch die Erkenntnis, dass alle Menschen gesund sein wollen. Darüber hinaus wollen auch immer mehr (zahlungskräftige) Menschen am technologischen Fortschritt teilhaben, was den bekannten Tech-Giganten in die Karten spielen dürfte. Und natürlich wollen sich auch immer mehr Menschen etwas Luxus leisten, was die führenden Luxusgüter-Hersteller auf den Plan ruft. International aufgestellte Multis bieten für die entsprechenden Regionen oftmals speziell abgestimmte Produkte an. Diese sind etwa besonders preiswert, einfach und in kleinen Packungsgrößen erhältlich und somit für mehr Menschen erschwinglich. Sind in bestimmten Marktsegmenten hingegen Premiumprodukte und teure Marken gefragt, werden diese offeriert. Wusstet Ihr, dass die britische Unilever und Nestle aus der Schweiz auch in Indien vertreten sind? Die Mutterkonzerne halten jeweils 60 Prozent an ihren indischen Ablegern. Und wenn es um Zahnpflege geht, dann ist die US-amerikanische Colgate-Palmolive Marktführer in Indien. Auch Amazon spielt eine große Rolle im asiatischen Raum. Welches Land ist wohl im Online-Shopping auf Platz 2 hinter den USA? Richtig, Indien! Darf es ein bisschen Luxus sein? Für den französischen Branchenführer der Luxusgüterindustrie, LVMH, bedeutet China einen der wichtigsten Absatzmärkte. Genauso für die Premium-Modelle der deutschen Automobilindustrie Daimler, VW und BMW. Weitere Beispiele für Profiteure des globalen Wachstums sind die dänische Novo Nordisk, die weltweit führend auf dem Gebiet Diabetes sind und auch für die negativen gesundheitlichen Folgen des wachsenden Wohlstands (Stichwort Übergewicht) passende Lösungen hat. Das gilt auch für das Medizintechnik-Unternehmen Stryker in Michigan, das orthopädische Implantate herstellt. Der Pariser Brillenkonzern Essilor Luxotica, hat augenoptische Lösungen bei allen Formen von Fehlsichtigkeit im Produktportfolio - so auch der altersbedingten Weitsichtigkeit. Selbstverständlich profitieren vom globalen Wachstum auch McDonalds als der umsatzstärkste Fast Food Konzern der Welt, genauso, wie die US-Softdrink Hersteller Coca-Cola und PepsiCo. Die Liste der internationalen Unternehmen, welche vom weltweiten, demographischen Wandel (auch in Asien) profitieren, ist lang. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass das Wachstum der Unternehmen an seine Grenzen stößt. Allerdings muss dieses Wachstum „möglichst gesund“ von statten gehen, und zwar in dem Sinne, dass der Konsum von Produkten, Dienstleistungen und Energie umweltverträglich gestaltet wird. Das geht meiner Meinung nach nicht mit Hilfe von auferlegtem Verzicht, sondern nur mit Hilfe des technologischen Fortschritts, dem Urantrieb des Menschen. Nun bin ich auf Eure Meinung gespannt. Auf welche Profiteure des weltweiten Bevölkerungswachstums setzt Ihr? Schreibt mir gerne auf Instagram @nicoles_aktienlust. Herzlich, Eure Nicole Nicole Straub, Redaktion aktienlust |