Die See ist ruhig und die Temperaturen steigen mit jedem Tag weiter. Gerade bei diesen Wetterbedingungen erwarten wir eine hohe Zahl an Booten, die von der libyschen und tunesischen Küste Richtung Europa aufbrechen. Es ist also gut möglich, dass wir beim Eintreffen im Rettungsgebiet auf viele Seenotfälle stoßen werden. Erst vor wenigen Tagen hörten wir von 54 Personen, die nach einem Schiffsbruch tagelang auf einer Ölplattform ausharren mussten, bis sie endlich vom zivilen Segelschiff Astral gerettet wurden. In den Stunden vor der Rettung brachte eine Frau auf der Plattform ein Baby zur Welt. Es ist unerträglich zu wissen, dass solche Ereignisse weiterhin passieren. Und es macht mich wütend, denn es sind politische Entscheidungen, die sie verursachen! Zum Glück ist die Sea-Watch 5 nun wieder dorthin unterwegs, wo sie hingehört: Auf See, solidarisch an der Seite von Menschen auf der Flucht. Mit unserer 29-köpfigen Crew sind wir ein starkes, eingespieltes Team und werden unser Bestes geben, um Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Danke, dass du in Gedanken dabei bist!
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