FOCUS Wissens-Newsletter
Liebe/r Leser/in, es dürfte keine Überraschung sein, dass die Treibhausgasemissionen nach dem ersten Jahr der Corona-Pandemie wieder deutlich angestiegen sind. Weil zudem der Krieg in der Ukraine die deutschen Klimaziele bedroht, sehen Umweltexperten dringenden Handlungsbedarf. Einige Reaktionen stellen wir in unserem aktuellen Wissens-Newsletter vor. Wir berichten zudem, wie der Wildschweinzaun entlang der Oder zunehmend zur Todesfalle für andere Wildtiere wird, und stellen Ihnen eine Studie vor, die sich mit der Wirkung von Kunst auf unser Gehirn beschäftigt. Und wenn Sie die neue Mondrakete der Nasa betrachten wollen, haben wir auch dafür einen Tipp. | Eine spannende Lektüre wünscht Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Wieder mehr schlechte Luft | In Sachen Klimaschutz ist die Pandemie Geschichte. Nach einer vorläufigen Bilanz, die das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag vorstellte, stiegen die deutschen Treibhausgasemissionen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent an. Damit wurde das eigentlich schon für 2020 gesetzte Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 auch ein Jahr danach noch verfehlt. Insbesondere der Energiesektor verzeichnete laut Bundesamt einen deutlichen Anstieg an Emissionen von 27 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Auch die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen über den festgelegten Emissionsmengen. Kurzfristig werde es sich nun negativ auf die Klimabilanz auswirken, wenn sich Deutschland von russischen Gaslieferungen löse und stärker Kohle nutze.
Im Hinblick darauf fordern Umweltorganisationen, die Anstrengungen für das Erreichen der Klimaziele weiter zu forcieren. „Mit einer wirksamen Offensive für erneuerbare Energien und einem Befreiungsschlag aus der Abhängigkeit von russischen Energieimporten könnte Deutschland seine Klimaschutzziele sogar vorzeitig erreichen“, kommentierte Greenpeace die UBA-Prognose. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kritisierte Pläne der Bundesregierung, den Energieverbrauch subventionieren zu wollen. Stattdessen sei Energiesparen das Gebot der Stunde. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) warnte davor, die Obergrenze im EU-Emissionshandel aufzuweichen. „Bleibt diese Obergrenze hart“, so PIK-Direktor Ottmar Edenhofer, „steigen bei einem Mehreinsatz von Kohle nicht die Emissionen, sondern es steigt der CO2-Preis – und das macht die nötigen Investitionen in saubere Energien wie Erneuerbare und Wasserstoff schneller lohnend.“ Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Countdown für Mondrakete | | Der nächste Aufbruch zum Erdtrabanten steht kurz bevor. Am morgigen Donnerstag, 17. März, will die NASA ihre Mondrakete SLS beim sogenannten Rollout öffentlich vorführen und letzten Tests unterziehen. Besteht sie diese, soll die Rakete im Mai oder Juni bei der Artemis-1-Mission einmal um den Mond herumfliegen und zur Erde zurückkehren. Schon im kommenden Jahr sollen bei Artemis 2 auch Astronauten an Bord sein. Die europäische Raumfahrtagentur Esa arbeitet zusammen mit der Nasa an der Mission. Die Vorführung der fast 100 Meter hohen Rakete ist hierzulande ab 21 Uhr bei einem Livestream auf dem YouTube-Newsroom-Channel des Kennedy Space Centers zu sehen. |
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| 2. Todesfalle im Nationalpark | Das Sterben von Rehen und anderen Wildtieren an den Zäunen entlang der Oder halte an und drohe sich zu verschärfen. Das werfen Natur- und Tierschutzorganisationen der rot-schwarz-grünen Landesregierung Brandenburgs und dem Kreis Uckermark vor. „Nicht viel mehr als Lippenbekenntnisse“ seien die versprochenen Erleichterungen für die Tiere gewesen, kritisiert der Verein Wildtierschutz Deutschland. Die Zäune sollen verhindern, dass infizierte Wildschweine nach Brandenburg wandern und die Afrikanische Schweinepest auf Hausschweine übertragen. Täglich kommen aber andere Wildtiere an der Barriere ums Leben, und das mitten im Nationalpark Unteres Odertal. Vor allem Dutzende Rehe sind bei dem Versuch ertrunken, dem steigenden Wasserspiegel zu entkommen. Nun, in der Hochwassersaison, spitzt sich das Drama zu. Die schmalen Durchlässe, die Wildschweine weiterhin abhalten, aber Rehen eine Passage ermöglichen sollen, seien viel zu weit voneinander entfernt, bemängelt die jagdkritische Organisation. Auch die wenigen Stellen, an denen man die Zaunhöhe von 1,20 Meter auf 80 Zentimeter abgesenkt habe, nützten den Rehen kaum. Die Kreisverwaltung verteidigt sich gegen die Vorwürfe. Sie habe die Verlegung eines Zaunabschnitts an einer besonders heiklen Stelle bereits eingeleitet. Das werde aber noch einige Wochen dauern. Natur- und Tierschützer haben mehrere Klagen gegen die Behörden eingereicht. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Was Kunst mit dem Gehirn macht | Liebe auf den ersten Blick scheint es bei Kunst nicht zu geben. Menschen, die sich ein Kunstwerk ansehen, nehmen sich erst einige Millisekunden Zeit und probieren verschiedene Interpretationen und Bedeutungen aus. Erst dann entscheidet sich, ob es ihnen gefällt. Das legt eine Studie der niederländischen Universitäten Breda und Tilburg sowie des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main nahe. Um diese Prozesse zu untersuchen, überwachte das Forschungsteam die elektrische Aktivität in den Gehirnen der Probanden mithilfe einer speziellen Haube. Dabei ließen sich größere Mengen sogenannter Gamma-Wellen messen, wenn ein Werk den Teilnehmenden gefiel, kleinere bei solchen, die sie weniger ansprachen. Die Gamma-Wellen traten jedoch mit Verzögerung von etwa einer Sekunde auf. Das deute darauf hin, dass die Teilnehmenden nicht nur auf die visuellen Reize reagierten, sondern einen Prozess der Bedeutungsbildung durchliefen, erklärt das Team im Fachmagazin „Journal of Cognitive Neuroscience“. Die Ergebnisse sollen die Forschung der Antwort auf die Frage, warum Menschen Freude daran haben, ihrer Umgebung einen Sinn zu verleihen, einen Schritt näherbringen. Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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