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Bankenbrief

Wichtiges vom 20. Februar 2024

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Liebe Leserinnen und Leser,

heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: 

 

  • Experten: Deutschland fehlen Wohnungen
  • Weniger Gewinn für Barclays 
  • Gutes Ergebnis für ostdeutsche Sparkassen
  • Urteil gegen Ex-Bankchef Vincenz aufgehoben
  THEMA DES TAGES  

Wohnungsbau: Immobilienweise warnen vor Krise

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnt vor einer Krise im Wohnungsbau. In ihrem heute vorgestellten Frühjahrsgutachten prognostizieren die sogenannten Immobilienweisen einen "dramatischen Einbruch bei Wohn-Fertigstellungen". Dem Gutachten zufolge werden in diesem Jahr in Deutschland rund 600.000 Wohnungen fehlen, im kommenden Jahr dürften es 720.000 und bis 2027 dann 830.000 sein. Das wäre auch ein "soziales Debakel". "Die Analyse der Experten ist nicht nur ein Wake-up-Call, sondern in einigen Punkten ein regelrechter Sirenen-Alarm", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner. Bauen sei heute "faktisch unmöglich". "Wer heute baut, geht bankrott", fügte er hinzu. Wohnungsneuentwickler kämen erst bei einer Durchschnittsmiete von 21 Euro pro Quadratmeter auf eine schwarze Null. Eindringlich forderten die Immobilienweisen, die staatlich bedingten Abgaben auf Wohnen zu senken.

Wohnungsbau

Auch Ifo sieht Probleme beim Wohnungsbau

Das Forschungsnetzwerk "Euroconstruct", dem das Ifo Institut angehört, legte heute ebenfalls eine Prognose zum Wohnungsbau vor. Die Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen könnte demnach in Deutschland bis 2026 um 35 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgehen. "Vor allem wegen der stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten ist der Wohnungsneubau in Deutschland oftmals nicht mehr möglich. Die Politik hat die Rahmenbedingungen bislang nicht entscheidend verbessert", kritisierte Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. Laut der Prognose geht die Zahl fertiggestellter Wohnungen in den 19 untersuchten europäischen Ländern in den kommenden Jahren nur in Schweden noch stärker zurück als in Deutschland. (Foto: picture alliance/dpa/Soeren Stache)

[spiegel.de]
[stern.de]
[handelsblatt.com]
[fr.de]
  MELDUNGEN DES TAGES  

Barclays fährt weniger Gewinn ein

Barclays

Die britische Großbank Barclays hat 2023 erwartungsgemäß weniger Gewinn erwirtschaftet. Der Vorsteuergewinn sank im Vorjahresvergleich um 6 Prozent auf 6,6 Milliarden Pfund (7,7 Milliarden Euro), wie das Geldhaus heute mitteilte. Zudem konkretisierte die Bank ihr im Herbst angekündigtes Sparprogramm. Bis zum Jahr 2026 sollen unter anderem durch einen Konzernumbau rund 2 Milliarden Pfund eingespart werden. Davon sollen vor allem die Anteilseigner profitieren: So will das Kreditinstitut in den Jahren 2024 bis 2026 insgesamt mindestens 10 Milliarden Pfund für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgeben. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler)

Zinsüberschüsse treiben Gewinne der Sparkassen in Ostdeutschland

Die ostdeutschen Sparkassen haben trotz der Konjunkturflaute 2023 mehr Gewinn eingefahren. Wie der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) heute meldete, kletterte das zusammengefasste Betriebsergebnis der 43 Institute vor Bewertung – eine wichtige Kennziffer für das operative Geschäft – auf 2,11 Milliarden Euro. Es lag damit um rund 57 Prozent über dem Vorjahreswert. Als Hauptgrund nannte der Verband den stark gestiegenen Zinsüberschuss. OSV-Präsident Ludger Weskamp sprach von einem guten Ergebnis in einem schwierigen Umfeld. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe)

Sparkasse

Chinas Zentralbank reagiert auf schwache Konjunktur

Angesichts der schwächelnden Konjunktur und der anhaltenden Probleme auf dem Immobilienmarkt hat China wie erwartet geldpolitische Maßnahmen ergriffen. Die chinesische Notenbank People's Bank of China (PBC) gab heute die Senkung des fünfjährigen Leitzinses (LPR) von 4,25 Prozent auf 3,90 Prozent bekannt. Diese Reduzierung um 25 Basispunkte fiel stärker aus als von vielen Analysten erwartet. Die Zinssenkung ist vor allem für langfristige Kredite wie Hypotheken wichtig. Die Entscheidung dürfte dazu führen, dass der Kauf von Immobilien erschwinglicher wird, da die Kreditkosten sinken.

Eurozone: Leistungsbilanz verzeichnet Ausweitung des Überschusses

Die Leistungsbilanz des Euroraums hat am Jahresende einen deutlich höheren Überschuss ausgewiesen. Heute veröffentlichte Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigen, dass der Saldo von November auf Dezember um etwa 10 Milliarden Euro auf rund 32 Milliarden Euro gestiegen ist. Hauptgrund für die Entwicklung war vor allem die Handelsbilanz, die ihren Überschuss ausweitete. In der Leistungsbilanz werden der Waren- und Dienstleistungsverkehr sowie die Einkommensübertragungen abgebildet. Die Bilanz stellt den volkswirtschaftlichen Austausch der Eurozone mit Ländern außerhalb des Währungsraums dar.

Zahl der Sparkassen-Filialen geschrumpft

Die Zahl der Sparkassen-Filialen in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Wie der Sparkassenverband Westfalen-Lippe heute mitteilte, hatten die Sparkassen in der Region zum Jahreswechsel 1.052 Geschäftsstellen und damit 4,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ähnlich hoch war das Minus in den Jahren davor. Als Filiale gilt nicht nur ein Standort mit Personal, sondern auch ein reiner Automaten-Standort. Gut die Hälfte der Filialen haben Personal. Auch im Rheinland sank die Filialzahl der Sparkassen – von 965 vor etwas mehr als einem Jahr auf 919 zum Jahresende 2023. "Filialen dienen heute zumeist eher der persönlichen Beratung, beispielsweise bei der Wertpapierberatung oder bei einer Baufinanzierung", sagte ein Sprecher des westfälisch-lippischen Sparkassenverbandes. "Diese wird aber nicht jeden Tag benötigt."

  KÖPFE DES TAGES  
 
Banker
 

Prozess gegen Schweizer Ex-Bankchef Vincenz vor Neuauflage

Ein Schweizer Gericht hat das Urteil gegen den ehemaligen Chef der Schweizer Bankengruppe Raiffeisen, Pierin Vincenz (Foto), und vier weitere Beschuldigte wegen schwerwiegender Verfahrensfehler aufgehoben. Das Obergericht des Kantons Zürich wies den Fall heute veröffentlichten Medienberichten zufolge an die Staatsanwaltschaft zurück. Die in einem Strafverfahren zentralen Ansprüche auf rechtliches Gehör sowie auf eine den gesetzlichen Vorgaben entsprechende Anklageschrift sind nach Auffassung des Obergerichts verletzt worden. Vincenz war in einem aufsehenerregenden Wirtschaftsprozess vor zwei Jahren unter anderem wegen Betrug, Urkundenfälschung und passiver Bestechung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden. (Foto: picture alliance/dpa/Keystone/Michael Buholzer)

Scholz für schnelle Verabschiedung von Wachstumschancengesetz

Scholz

Bundeskanzler Olaf Scholz (Foto) drängt auf eine zügige Verabschiedung eines Wachstumspakets. Bei einer Veranstaltung der Arbeitgeberverbände in Berlin betonte der SPD-Politiker heute die Bedeutung einer schnellen Umsetzung des Wachstumschancengesetzes trotz politischer Konflikte. Dieses Gesetz solle sowohl kleinen als auch großen Unternehmen Erleichterungen bringen. Die Union signalisierte zuletzt ihre Zustimmung zum Gesetz unter der Bedingung, dass die Ampel-Regierung auf die geplante Streichung der Steuervergünstigung beim Agrardiesel verzichtet. (Foto: picture alliance/dpa/Carsten Koall)

Fuest kritisiert Ampel

Der Präsident des Münchner Ifo Instituts, Clemens Fuest, hat die Zerstrittenheit der Ampel-Koalition mitverantwortlich gemacht für die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland. "Die Verunsicherung der Wirtschaft muss sich die Ampel zuschreiben lassen", sagte Fuest in einem heute publizierten Interview. Aus Sicht des Ökonomen hätte die Bundesregierung die Mittel, die wirtschaftlichen Probleme anzugehen und zu lösen. "Das Haupthindernis ist, dass es dieser Koalition sehr, sehr schwerfällt, sich auf einen gemeinsamen Kurs zu einigen", erklärte Fuest.

  POSTS DES TAGES  

EU Finance

Cssr @McGuinnessEU
– ‘Financial literacy and knowing how to manage your money is central to both financial and general wellbeing … Money matters – and being financially savvy.’ #FinLit

 

BaFin

Unser Messestand auf der didacta steht – und wir freuen uns auf viele zahlreiche Besucher*innen! Die BaFin nimmt vom 20. bis 24. Februar 2024 zum zweiten Mal mit einem Stand auf Europas größter Bildungsmesse in Köln teil.
▶ Sie finden uns hier: Halle 7.1 | Stand A056

  WAS MORGEN WICHTIG WIRD  

In Berlin präsentiert das Bundeswirtschaftsministerium den Jahreswirtschaftsbericht – Die britische Großbank HSBC stellt in London ihre Jahreszahlen 2023 vor. – Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat befasst sich unter anderem mit dem Wachstumschancengesetz. – Die KfW veranstaltet ein Online-Pressegespräch mit Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib zu Innovationen im Mittelstand. – In Washington beginnt die viertägige Tagung "Conservative Political Action Conference" (CPAC) der US-amerikanischen Konservativen. – In Rio de Janeiro startet ein zweitägiges G20-Außenministertreffen.

  NACHSCHLAG  

Deutschlands führende Unternehmen im Bereich Innovation 

Wer als Unternehmen langfristigen Erfolg haben will, muss Innovationsgeist beweisen. Hierzulande gibt es Hunderte Unternehmen, bei denen dieser Spirit besonders ausgeprägt ist. Dies geht aus einer kürzlichen Auswertung von Statista und dem Wirtschaftsmagazin "Capital" hervor. Auf der Suche nach "Deutschlands innovativsten Unternehmen" wurden 3.566 Innovationsfachleute befragt, die Unternehmen ihrer Branchen bewerten sollten. Aus insgesamt 1.902 Kandidaten hat das Panel 465 Firmen herausgefiltert, die als besonders innovativ gelten. 151 Kandidaten kamen auf die Höchstbewertung von fünf Sternen, 314 erhielten vier Sterne. Welche Unternehmen zu den innovativsten des Landes zählen, lesen Sie hier: