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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 07.04.2025 | bewölkt bei bis zu 11°C. | ||
+ Premiere der Checkpoint-Revue + Livebilder von der Bröselbrücke + Umfallgefahr bei Laternen + |
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von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, willkommen am Morgen nach der Weltpremiere der Checkpoint-Revue! Wenn Sie gestern Abend zu Gast bei uns und den „Stachelscheinen“ waren – wie schön; wir hoffen, es hat Ihnen genauso viel Spaß gemacht wie uns (der Adrenalinpegel normalisiert sich allmählich). Wenn nicht, erzählen wir Ihnen unter diesem Link ausführlich und hier zumindest kurz, was Sie verpasst haben. Etliche quizfeste Berlinkenner waren im Publikum, das bei einer heiteren Fototour von CP-Erfinder Lorenz Maroldt fix auf Betriebstemperatur kam. Die Bilder stammten zumeist von unseren Leser:innen, die größten Lacher gab’s für den mit Edding auf einen Fahrplanaushang geschriebenen Kommentar „Bin lieber gelaufen“ und für den Aufsteller, der Hackepeter- und Hackepetra-Brötchen anpries. Klaus Wowereit als erster Gesprächsgast war gewohnt scharfzüngig. Der „Regierende Partymeister“ sei damals natürlich böse gemeint gewesen, konstatierte er. Aber rückblickend „hat’s ja nicht geschadet“ – weder ihm noch der Stadt. Wie sich Berlin den vergangenen zehn Jahren entwickelt habe? „Wir sind so’n bisschen auf dem Weg zum kleinen Karo“, sagte Wowereit, „zur Provinzialität“. Sein Amtsnachfolger Michael Müller? „Ein guter Regierender Bürgermeister.“ Franziska Giffey? „Eine gute Regierende Bürgermeisterin.“ Kai Wegner? „Joa, der übt noch. Aber er freut sich jeden Tag, dass er’s ist. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung.“ Wowereit lobte, dass Wegner politisch liberaler geworden sei – passend zur Stadt, die er regiert. Geschont hat Wowereit seine Gesprächspartnerinnen Anke Myrrhe und Ann-Kathrin Hipp nicht. Bei Angriffen von außen könne man auch mal zusammenrücken, statt selbst als größter Kritiker aufzutrumpfen, merkte er an. Hamburg sei da anders als Berlin. Der einzige Moment, in dem das Publikum deutlich grummelte, war, als er eine Randbebauung fürs Tempelhofer Feld forderte. Busfahrerin und Buchautorin Susanne Schmidt („Machen Sie mal zügig die Mitteltüren frei“) erklärte im Gespräch mit Lorenz Maroldt den Busfahrer als solchen mit dem „unglaublichen Stress“: Man werde für alles verantwortlich gemacht von Stau über Straßenschäden bis zu den Ticketpreisen. Der täglich wechselnde Schichtrhythmus sei brutal, das Herz der BVG „ungefähr so groß wie mein Daumennagel“. Die lustige Werbeagentur und der Verkehrsbetrieb – „das sind zwei verschiedene Sachen.“ Großes Hallo im Publikum, als Schmidt erzählte, wie sie sich kurz nach ihrem Quereinstieg mit Mitte 50 einmal nachts mit dem Doppeldecker verfuhr und die Leitstelle sie von einer Brandenburger Landstraße zurück in die Stadt lotsen musste. Ein von Schmidt versteigertes BVG-Hemd ging für 100 Euro weg – zugunsten des „Freiheitsfonds“, der Menschen, die ihre Geldstrafe fürs Schwarzfahren nicht bezahlen konnten, aus dem Gefängnis kauft. Die nächsten Termine für die Checkpoint-Revue stehen auch schon fest: 6.7., 25.9. und 16.10.; der Vorverkauf beginnt demnächst – und Sie erfahren’s hier natürlich zuerst. Und nun kommen wir zum Leben abseits der Bühne. | |||
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Die Fortschritte beim anstehenden Abriss der Ringbahnbrücke lassen sich ab sofort vom heimischen Sofa aus verfolgen: Die Autobahn GmbH „reagiert mit einem Livestream unmittelbar auf das starke öffentliche Interesse an dem aktuellen Baugeschehen“. Noch mehr dürfte das Interesse dem Verkehrsgeschehen gelten, aber auch das lässt sich durch die auf dem ICC montierte Kamera beobachten. Dank Ton zum Livestream werden sogar die aktuellen Windverhältnisse übertragen. Bis zum 25. April soll die Brücke abgerissen sein. Wenn das planmäßig klappt, geht es auf der Ringbahn nach dem Ende der Osterferien wieder rund. Für den Neubau der Brücke gibt es noch keinen Termin, aber für die Baugesellschaft Deges ist klar, dass sie wieder dreispurig werden muss – obwohl sich gerade erweist, wie viel Autoverkehr einfach verschwindet, wenn’s unkomfortabel wird. | |||
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Im Seibtweg in Zehlendorf ist Laterne Nr. 9 umgestürzt. Klingt kaum relevanter als der berühmte Sack Reis in China – aber wenn es einen trifft, wird’s zappenduster. Deshalb hat der Vor- bzw. Umfall den CDU-Abgeordneten Danny Freymark zu einer Anfrage zum Zustand der Berliner Straßenbeleuchtung veranlasst. Laut Senat wird die Lebensdauer von Lichtmasten mit „mindestens 50 Jahren“ angesetzt. Allerdings haben etwa 50.000 der rund 225.000 Berliner Laternen dieses Alter schon erreicht. Seit 2020 „mussten insgesamt 178 Lichtmasten aufgrund mangelnder Standsicherheit mit hoher Dringlichkeit außer Betrieb genommen oder demontiert werden“. Der Fall vom Seibtweg werde zurzeit untersucht. Vielleicht läuft es auf eine Helmpflicht für Fußgänger hinaus. Auf eine weitere erhellende Anfrage von Freymark hin taxiert die Verkehrsverwaltung den Investitionsstau bei der öffentlichen Beleuchtung auf 350 Millionen Euro. Der Aufwand für den Betrieb veralteter Modelle sei „immens“. Die 50-prozentige EU-Förderung für die Umrüstung von Gaslaternen sei 2023 ausgelaufen, aber für ein Contracting-Modell als Ersatz liefen erst die Abstimmungen. Lukrativ müsste es sein, denn laut Senat frisst eine neunflammige Gaslaterne 1050 Euro Brennstoffkosten pro Jahr, während eine vergleichbare LED-Beleuchtung mit 75 Euro für den Strom auskommt – und zwei Tonnen weniger CO₂ verursacht. Selbst gegenüber konventionellen Elektroleuchten sparen die LED-Laternen rund zwei Drittel des Stroms. Trotzdem seien erst 35 Prozent der Elektrolaternen umgerüstet, und viele Vorhaben scheitern aufgrund des fehlenden Budgets. Berlin zahlt also kräftig drauf beim Sparen. | |||
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Im aktuellen Amtsblatt sind die künftigen Eintrittspreise für die Berliner Bäder veröffentlicht worden – rechtzeitig für die ab 5. Mai geplanten Erhöhungen. Das neue Tarifsystem staffelt die Hallen- und Sommerbäder in drei Kategorien, je nach vorhandenen Highlights. Zwar gibt es künftig Zeitfenstertickets mit Frühbucherrabatt, aber die meisten Optionen werden teils deutlich teurer. Sollte das die Gemüter erhitzen, haben die Bäderbetriebe vorgesorgt, indem sie das Wasser in den meisten Sommerbädern aus Kostengründen nicht mehr heizen. Ein Stammkunde aus Charlottenburg hat eine Online-Petition dagegen gestartet: Allzu kaltes Wasser könne nicht nur unangenehm sein, sondern auch ungesund und schlimmstenfalls gefährlich. Unverändert ist die Quasi-Chancenlosigkeit, online einen Platz für Kinderschwimmkurse zu ergattern. Wer leer ausgegangen ist, kann zum Trost den Text von Tagesspiegel-Kollegin Daniela Martens lesen, der den Pferdefuß des Seepferdchens erklärt und Alternativen empfiehlt. | |||
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Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Theresa Keilhacker lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030. Vielen Dank für dutzende Mails mit spannenden Ideen! Leser Christian Funke merkt an: „Warum werden Kfz-Halter mit Wohnsitz/Arbeits-Lebensschwerpunkt Berlin nicht angehalten, ihre Fahrzeuge auch hier anzumelden, weil die Kommunen nämlich die Kfz-Steuer erhalten.“ Machen Sie gerne mit, wir sind gespannt: Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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Eieiei, wir haben ein tolles Osterangebot für Sie: Zwei Monate Abo für nur zwei Euro! Damit lesen Sie alle Tagesspiegel-Plus-Artikel, bekommen die Bezirksnewsletter Ihrer Wahl und natürlich auch die Vollversion dieses Checkpoints. In der erfahren Sie heute: Wo sich Gläubiger einer Rockergruppe melden können. Welche Berliner Haustierversicherung ihr Geschäft einstellen muss. Welche Stiftungen sich aufgelöst haben. Außerdem haben Sie täglich Chancen auf Gewinne, in dieser Woche beispielsweise: ++ 2x2 Karten für die BERLIN-Premiere des Films KLANDESTIN im Kino in der Kulturbrauerei (in Anwesenheit von u. a. Barbara Sukowa und Regisseurin Angelina Maccarone) ++ 2x2 Karten fürs Familienkonzert Unter meinem Bett ++ 2 Plätze für den Dinnerkrimi im Preußischen Landwirtshaus (regulär 100 Euro pro Karte) ++ 2 Plätze zum Osterbrunch in der Ganymed Brasserie Das alles gibt’s zwei Monate lang für zwei Euro, Sie sparen also über 90 Prozent. Allzu lange warten sollten Sie nicht, denn das Angebot ist auf 300 Abos begrenzt. Probieren Sie’s aus – wir freuen uns auf Sie! | |||
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