Liebe/r Leser/in, der Rückzug war überfällig. Annegret Kramp-Karrenbauer musste in den vergangenen Wochen und Monaten feststellen, dass ihr Teile der CDU nicht mehr folgen. Der Ausgang der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen, bei der ein FDP-Kandidat mit Stimmen von CDU und AfD gewählt worden war, gab wohl schließlich den Ausschlag, dass AKK nach nur 14 Monaten eingesehen hat, dass sie sich nicht durchsetzen kann. Jetzt ist das Momentum von Friedrich Merz. Der Sauerländer hatte schon im Dezember 2018 seine Kandidatur zum Parteivorsitz auf einen Strategiewechsel gegenüber der AfD gestützt und war AKK nur knapp unterlegen. Damals versprach er den Mitgliedern, dass eine CDU unter seiner Führung der AfD weniger Raum lassen werde; wie ich höre, ist die Bundestagsfraktion inzwischen mehrheitliche für Merz als Parteichef. Das politische Vakuum in Berlin, das sogar zum Bruch der GroKo führen könnte, rückt nun auch mehr und mehr CSU-Chef Markus Söder ins Blickfeld für eine Unions-Kanzlerkandidatur. Heute Morgen hat ihn Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff erneut ins Gespräch gebracht. Der Konservative ist eine verlässliche Größe in der Union. Söder könnte seine erfolgreiche Politik im Freistaat zur Blaupause für die Bundesrepublik erklären. Bei all dem Chaos, es ist auch eine Zeit der Chancen und des Aufbruchs. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in diese stürmische Woche. | Herzlich Robert Schneider, Chefredakteur FOCUS-Magazin |
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Angela Merkel wird früher gehen müssen als geplant Der überraschende Rückzug von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wirft unweigerlich die Frage auf, wie lange Angela Merkel noch Bundeskanzlerin bleiben kann. Schließlich ist das Projekt, Kanzlerschaft und Parteivorsitz auf zwei Personen zu verteilen, gescheitert. Wer auch immer Nachfolger von AKK an der CDU-Spitze wird, dürfte deshalb gewarnt sein. Und über kurz oder lang darauf dringen, dass Merkel vor dem eigentlichen Wahltermin im September 2021 das Kanzleramt räumt. Beinfreiheit für den neuen CDU-Chef und Kanzlerkandidaten heißt das im Politikerdeutsch. Vorgezogene Neuwahlen wären die Folge des Merkel-Rückzugs – auch das dürfte AKKs Nachfolger in die Hände spielen. |
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Das blaue Wunder Wasserstoff soll uns retten, haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer beschlossen. Das Gas kann Autos antreiben, Hochöfen zum Glühen bringen, Häuser heizen. Und wenn Wasserstoff mit Ökostrom per Elektrolyse hergestellt wird, funktioniert das Ganze sogar klimaneutral. Deswegen fließen jetzt Fördergelder für die Technologie. Dumm nur: Wie so oft ist die deutsche Industrie etwas spät dran. Bis die Wasserstoff-Wirtschaft anspringt, dürften locker noch einmal 20 Jahre vergehen. Und so viel Zeit haben wir nicht. Der FOCUS bringt Sie ab Seite 56 auf den aktuellen Stand. |
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Die Rechtsextremen wechseln die Plattformen Die kürzlich veröffentlichte Studie „Das Online-Ökosystem rechtsextremer Akteure“ des britischen Instituts ISD wagt einen Blick in die digitalen Hinterzimmer des Internets. Nach der Einführung des NetzDG 2017 verlagerten sich die rassistischen, antisemitischen oder demokratiefeindlichen Debatten von Facebook, Twitter oder Instagram auf schwer überwachbare Plattformen wie Reddit oder 4chan. Was den deutschen User dort bewegt, warum er dort diskutiert, erfahren sie im aktuellen FOCUS. |
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